Kerschl6
Hallo. Meine Tochter ist jetzt fast 9 1/2 Monate alt und ich hätte nun Fragen, die mir leider meine Kinderärztin nur zum Teil antworten kann bzw. sie sich die Zeit dafür nicht nimmt. Unser Ernährungs-/Tagesplan sieht so aus: 06:30 200ml Flasche 09:30 ca.150g Obstgetreidebrei 12:30 200-220g Gemüse/Fleisch/Fischbrei 16:00 210g Obstgetreidebrei 18:30 220g Milchgetreidebrei 19:30 130ml Flasche Über den Tag verteilt trinkt sie ca.150ml Wasser, wenn nicht mehr Meine Fragen dazu wären jetzt: Wie sieht der Ernährungsplan für das Alter aus? Isst sie zu viel oder passt das? Trinkt sie genug oder müsste sie mehr? Reicht am VM nur eine Mahlzeit aus, oder brauchen die Babies in der Früh eine Flasche und dann am VM das Frühstück? Sie isst ja jetzt dreimal einen Getreidebrei, unsere Kiärztin hat gemeint, am VM den gleichen Brei wie am NM, aber isst sie dann nicht zu viel Obst bzw. Getreide? Ich gebe zum Frühstück und NM immer Instantflocken aber nur 100ml Wasser, 12g Flocken und dann so ca. 80-100g Obst, Empfehlung wären aber 20g Getreide. Nimmt man dann die normalen Flocken? Ab wann kann ich was anderes zum Frühstück geben und was genau? Sie hat jetzt insgesamt 6 Zähne :). Brot mit oder ohne Rinde, welchen Aufstrich, Porridge? Wie sieht das generell mit der Familienkost aus, wann gibt man keine Flasche und was gibt man dann zu Mittag/Nachmittag/Abend, bleiben die Breie länger erhalten und ersetzt man diese ab dem 10Monat? Zu Mittag gebe ich meistens die 50g Kartoffeln, müssen die Nudeln und der Reis dann auch 50g oder 20g haben? Braucht sie jetzt schon Zwischenmahlzeiten, wenn ja, welche wären diese? Die Empfehlungen sind für dieses Alter 400-500ml Milch, ab wann ändert sie das? Zurzeit püriere ich den Mittagsbrei grober und die Obststücke auch nicht ganz. Ich weiß, ich hab soooo viele Fragen, aber würde mich freuen, wenn ich eine Expertenmeinung dazu bekomme. Viele liebe Grüße, Kerschl6
Hallo Kerschl6 du kannst deiner Tochter jetzt immer mehr und zu allen Gelegenheiten die Möglichkeit bieten, dass sie auch selbständig essen kann. So kann sie sich an Neues, in ihrem eigenen Tempo gewöhnen. Das erleichtert den Umstieg von Brei und Milchfläschchen auf die gewöhnliche Familienkost und Kleinkindkost. Momentan isst deine Tochter noch sehr viel Brei und wenig selbständig, Oder? Ich gebe dir einmal eine Übersicht, was theoretisch ab dem 10. Lm möglich wäre: Frühstück: Brot/Getreide und "Milch". Familienkost. Müsli oder was gewünscht. Ziel ist es zunächst, dein Kind an den Tisch zu setzen und mit verlockenden Angeboten an ein Frühstück zu gewöhnen. Bspw mit klein geschnittenen Brotwürfelchen (mit Butter), dazu ein paar weiche Obststückchen oder das, was euch zum Frühstück eben gefällt und dein Kind selbständig essen, kauen und gut schlucken kann. An sich ist Brot zum Frühstück eine prima Sache. Denn das Brot zu kauen erfordert Kraftaufwand. Der Kraftaufwand stärkt die Kaumuskulatur. Gerade morgens ist die Bereitschaft und Lust und Freude zum Kauen viel höher als abends, wenn das Baby schon zu müde ist. Aber auch Müsli oder Porridge (als Fingerfood) wären möglich ZMZ: Brot/Getreide und/oder Obst je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl noch einmal etwas Brot. Mittagessen: gewohnter Brei bzw breifreie Angebote und dazu übliches Familienmittagessen – und/oder auch breifrei = in der Konsistenz adaptierte Nahrungsbasics wie weich gegarte Gemüsestückchen, Nudeln o.a.. Neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei auch die übliche Familienkost und diese vermehrt in stückiger (weicher) Konsistenz angeboten werden darf. Jetzt steht die Nahrung (alles was dazu gehört) und das selbständige Essen sowie das Esserlebnis ganz besonders im Vordergrund der Mahlzeit. Nachmittag/ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä., Kinderkekse, Muffins, Waffeln etc nachmittags ist ein milchfreier Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht Abends: Brot oder Brei - eine Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf. Dazu Obst/Gemüse ggf erste babygeeignete Rohkost und Familienkost tagsüber zwischendurch bzw nach den Mahlzeiten, nachts - immer nach Bedarf: stillen nach Bedarf, ggf zusätzliches Wasser oder Pre-Milch nach Bedarf. Um den Geschmackshorizont zu erweitern und um neue Speisen kennenzulernen, darf und sollte dein Baby immer geeignete Speisen bei euch Eltern probieren können. So kann sich euer Kind peu à peu an Neues gewöhnen. Dein Kind muss sich mit der stückigen Kost erst an ein neues Mundgefühl gewöhnen. Das braucht manchmal etwas Zeit. Gib deiner Tochter darum jetzt genügend Gelegenheiten, damit sie viele Erfahrungen mit Essen mit verschiedenen Konsistenzen machen kann. Und je mehr Freude sie damit erleben wird, desto besser. Begleite deine Tochter in diesem, ihrem ureigenen Entwicklungsprozess die Welt zu entdecken. hier sind noch ein paar Anregungen: sättigend, unsüße Waffeln mit Cashewmus 50 ml Öl 125 g Mehl (Dinkelmehl 1050) 10g Zucker Preise Vanillezucker 1 Prise Salz 2 Eier 125 ml Milch 1 gehäufter EL Cashewmus Eier schaumig rühren, Zucker zugeben, Öl dazu. Milch dazu, restliche Zutaten und zum Schluss das Mehl darunterrühen. Teig quellen lassen und waffeln backen. Die Waffeln haben eine sehr gute Konsistenz und machen satt. Herzoginkartoffeln 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen. Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kann man den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen. Die Dinger werden noch mit einer Eigelb/Milch-Mischung bepinselt und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Auch Sahne reicht zum Bepinseln aus. Sie werden dann nur nicht so schön leuchtend gelb. und schau auch mal hier rein: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Beikost-Fruestueck-Uebergang-Familienkost_50050.htm Fordere dein Kind ohne es zu überfordern. Also dann Grüße Birgit N.