Tschänne
Liebe Frau Neumann, vor 2 Wochen startete ich mit meinem 5,5 alten Sohn mit der Beikost. In der ersten Woche Möhre- Kartoffel- Brei (Anraten Hebamme) und momentan Zucchini- Kartoffel- Brei. Mittlerweile findet er glaube ich echt Freude daran und wir sind ca. bei 100g angelangt, auch wenn seine Verdauung wirklich noch träge und blähend ist. Ich koche selber und habe mir über die nächsten Wochen Gedanken gemacht. Ich wollte sie fragen, welche Gemüsesorten sich im 6.&7. Monat gut eignen? Gibt es Einschränkungen? Und wenn ich Fleisch hinzufüge (wollte ich so ab der 4.Woche), kombiniere ich dieses mit gewohnten Gemüsesorten? Wie lange muss ich bei einer Breikombi bleiben, sodass mein Sohn den Geschmack gut kennengelernt hat? Ich würde mich sehr freuen von ihnen zu lesen und bedanke mich vorweg für die Zeit und Mühe :-) Liebe Grüße, Tschänne.
Hallo Tschänne stillst du dein Baby oder bekommt dein Baby Säuglingsmilch? Aber ganz egal ob dieses oder jenes. Du kannst die Beikost ganz im Sinne der individuellen Bedürfnisse deines Babys einführen. Wenn dein Baby Gefallen daran hat, neue Geschmäcker und Zutaten kennenzulernen, sprich wenn dein Baby gerne abwechslungsreich isst, dann kannst du mit Zutatenvielfalt, d.h. verschiedenen Gemüsesorten experimentieren. Du kannst langsam steigern und dich an deinem Baby orientieren, wie viel es möchte und was es akzeptiert. Und gib dem Brei auch Öl dazu, damit der Brei satt macht. In den ersten Tagen und Wochen der Beikost geht es darum, dass sich ein Baby an die neue Art der Nahrungsaufnahme gewöhnt. Sie dient auch als Allergieprävention. Gehe die Beikost aber ruhig langsam und behutsam an und es ist wirklich sinnvoll, behutsam beim Steigern der Löffelanzahl voranzugehen, damit sich dein Baby sanft daran gewöhnen kann. Denn das beugt Verdauungsirritationen vor. Das ist wichtig, weil dein Kind sonst die Beikost mit möglicherweise Unwohlsein in Verbindung bringen könnte. Ihr dürft euch die Zeit nehmen, die dein Baby braucht. Man kann sich ca 2-4 Wochen und mehr Zeit lassen, bis eine Essmenge an Brei (Gemüse/Kartoffel/Öl) von ca 120-200g erreicht, d.h. eine ganze Portion geschafft wird. Danach kann bei Flaschenkindern die Milchflasche entfallen, eine Mahlzeit ist dann ersetzt. Auf ca 190g Brei werden ca 1 EL (=8g) Öl zugegeben. Hier nochmal das Grundrezept GK-Brei: 130g Gemüse 70g Kartoffeln in wenig Wasser garen. Mit dem Garwasser pürieren optional 2 EL Obstsaft (Vit C-reich) zugeben und 8g Öl (ca 1 EL) darunter rühren. Grundrezept GKF-Brei: 120g Gemüse 60g Kartoffeln 20g Fleisch (30g ab 8. Lm) in wenig Wasser weich dünsten pürieren 2 EL Obstsaft (Vit C-reich) 8g Öl zufügen und umrühren du kannst Fleisch bereits in den Brei mit hinein mischen, wenn es euch gefällt. So macht der Brei auch satter. Allerdings ist Fleisch ein bisschen schwerer verdaulich. Für den Anfang eignet sich darum Huhn ganz gut. Fleisch kann auch durch HAferflocken ersetzt werden, wenn man auf Fleisch in der Beikost verzichten möchte. Beikost sollte dir und deinem Baby Freude bereiten und keinesfalls zum Zwang werden. Wenn du verschiedene Gemüsesorten und auch Fleisch geben möchtest, dann mach das. Es wird deinem Baby umso besser gefallen und schmecken, je mehr Freude du deinem Baby beim Füttern entgegenbringst. Mögliche Gemüsesorten sind: Möhre, Pastinake, Kürbis, Zucchini, Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen, Süßkartoffeln, u.v.m. Dies sind die Klassiker für Babybrei, die die meisten Babys gut vertragen und gerne essen. Auch möglich sind Kohlrabi (ab und zu in Mischung mit einer anderen Gemüsesorte) oder auch Aubergine sowie vieles andere mehr. Orientiere dich bei der Gemüseauswahl für die Breie an deinem persönlichen Geschmack. Je besser dein Baby den Geschmack wiedererkennt, weil es den Geschmack durch Muttermilch und durch das Fruchtwasser (in der SS) schon kennengelernt hat, desto besser wird es deinem Baby munden. Manche Eltern bereiten den Brei auch bspw mit Topinambur oder Knollensellerie oder Grünkohl, grünen Bohne, Artischocken zu. Dies ist keine Aufforderung, das nachzumachen. Zeigt dir aber vielleicht verschiedene oder neue Möglichkeiten auf und inspiriert dich vielleicht zur Suche nach solchen Rezepten. Tatsächlich weniger optimal bei Selbstzubereitung ist Spinat / Mangold oder Rote Bete, Rhabarber. Fleischvarianten sind: Fleisch, Huhn, Pute, Schwein, Rind, Lamm Also dann Grüße Birgit N.
Tschänne
Ich möchte mich bei ihnen ganz herzlich für die ausführliche Antwort bedanken, die vielen Anregungen und die Leichtigkeit, die sie mir vermittelt haben. Ich möchte alles richtig machen, aber ihre Nachricht zeigt mir wieder- einfach auf das Gefühl vertrauen - DANKE! Ich stille seit anfangan voll und ich mag es sehr, deswegen ist es für mich jetzt ein ganz emotionaler Prozess, den ich aber jetzt allmählich gut annehmen kann und Freude finde :-) Ich wünsche ihnen eine gute Zeit und liebe Grüße, Tschänne.