Sylvia_B
Liebe Birgit, vielen, vielen Dank für deine vielen Anregungen. Das werden wir auf jeden Fall machen:) Unsicher bin ich mir nur.... wir essen ja erst seit ca 2-3 Wochen so richtig regelmäßig Mittag und abends..ist es da noch nicht zu früh mit Stückerlkost und Brot? Er verschluckt sich mit dem Brei auch öfters und liebt es umso flüssiger es ist. Und gerade weil er ja weint beim stuhlgang.. Denkst du bei Familienkost auch wirklich an Nudeln, Reis usw. Wir essen auch sehr deftige Speisen wie zB Lasagne, Reislaibchen usw.. Bitte dich nochmals um deine Einschätzung. Danke! :) Liebe Grüße Sylvia
Hallo Sylvia_B du kannst deinem Baby vielleicht helfen, besser mit Beikost zurechtzukommen, wenn du dein Baby aktiv und selbständig essen lässt. Die Beikost via Brei in den Speiseplan zu integrieren, das ist eine Möglichkeit. Sie ist aber nicht die einzige Methode, um Babys an neue Nahrung, neben ihrer Milch, zu gewöhnen. Bestimmt hast du schon irgendwann und irgendwo einmal von der breifrei-Methode oder dem sog. BLW alias baby-led-weaning gehört. Die Beikosteinführung kann ab Beikostreife theoretisch und praktisch schon direkt mit breifreien Speisenangeboten (!!!! es gilt ein bisschen etwas zu beachten!!!) beginnen. Als Stillmama kann man die Beikost nämlich sehr gelassen sehen und gestalten. Beikost kannst du wörtlich nehmen. Zusätzlich zum Stillen kann das Baby spielerisch und frei geeignete Beikost bekommen und die Beikost in einer selbstbestimmten Weise sehr aktiv erleben und mitgestalten. Möglich ist breifrei/BLW auch, wenn ein Baby Pre-(oder 1er) Milch, ebenfalls nach Bedarf, bekommt. Es ist richtig, dass Babys im Zeitfenster zwischen dem 5. -7- Lm Beikost, ab individueller Beikostreife, erhalten sollten. In der Regel sind fast alle (gesunden) Babys in diesem Zeitfenster entwicklungsbedingt beikostreif. Der richtige Zeitpunkt darf und sollte bei gesunden Babys dennoch individuell und zwar in Abhängigkeit der individuellen Beikostreife, gefunden werden. Ob man nun mit Brei oder festen (BLW-geeigneten) Speisen beginnt - das ist bei nach Bedarf gestillten Babys völlig egal und darf und sollte auch anhand der Vorliebe (d)eines Babys gewählt werden. Ein Baby hat damit die Möglichkeit, das angebotene Essen selbständig kennenzulernen. Hierbei hat das Baby die Möglichkeit, sich spielerisch und selbst aktiv mit der angebotenen (gefahrenfrei zubereiteten) Kost, auf langsame und spielerische Art und Weise, in seinem Tempo auseinanderzusetzen. Es kann die Nahrung in langsamen Schritten kennenlernen. Ziel ist es, dem Baby zusätzlich zum Stillen neue Esseindrücke zu geben. Das angebotene Essen sollte ganz einfach sein, leicht zu kauen und zu schlucken sein - ungefährlich, salzfrei, vollwertig. Das sog. " baby-led-weaning" ist eine Methode, die die Beikosteinführung bei nach Bedarf gestillten Babys sanft und langsam einleitet. Der Sinn ist das Fördern der Selbständigkeit. Es entsteht eine Eigendynamik, die im individuellen Prozess für den Verlauf oft nicht vorhersehbar ist. BLW ermöglicht dem Baby einen eher spielerischen Zugang zu (fester) Nahrung. Es ermöglicht eine ganzheitliche Vorgehensweise durch Berühren und Betasten der Lebensmittel. Dies geschieht mit den Händen und dem Mund. Babys können bei dieser Art der Beikost in ihrem Tempo lernen und die Menge der Beikost komplett frei bestimmen. Es gibt keine Angaben über idealerweise zuzuführende Mengen, sondern vielmehr konkrete Empfehlungen zur Beschaffenheit und/oder Zubereitungsweisen der angebotenen Lebensmittel. Bspw: BLW geeignete Lebensmittel sind weich und weitestgehend salzfrei. BLW-geeignete Speisen sollten, vor allem am Anfang, sehr basically sein: Gekochte Gemüsesticks, gekochte Kartoffel, ggf weiches (rohes) Obst u.v.m. Ab dem 10. Lm, wenn das Alter für die Familienkost erreicht ist, kann der Speiseplan noch mehr erweitert werden. Auch gewöhnliche Famlienspeisen (ggf leicht modifiziert) sind möglich und sogar erwünscht, sowie Brot. Dein Kind wird immer nur so viel essen, wie es schafft. Und das reguliert die Verdauung meist sehr gut. Als Stillmama brauchst du keine Mahlzeiten zu ersetzen. Als Stillmama kannst du die Beikost als Ergänzung zur Mumi sehen, die deinem Baby vor allem Abwechslung und Annäherung (s.o.) ermöglicht. Anders als bei mit Säuglingsmilch ernährten Babys steht bei nach Bedarf gestillten Babys nicht das Ersetzen einer Milchmahlzeit im Vordergrund, sondern das Ergänzen. Beikost hat auch das Ziel, dass dein Baby neue Geschmackseindrücke, neue Esstechniken, Rituale, Konsistenzen und Nahrung i.A. kennen lernen kann, damit sich der Organismus langsam umstellen und umgewöhnen kann. Beikost ist viel mehr als nur das Ersetzen von Mumi oder Säuglingsmilch. Beikost ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Es geht auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln, um das Loslassen von Mama etc. Wichtig ist momentan auch hauptsächlich eher "nur", dass dein Baby Beikost bekommt, um sich mit kleinen Mengen mit dieser neuen Essweise auseinanderzusetzen und um sich damit anzufreunden. Beikost schult alle Sinne und ergänzt (ergänzen - nicht ersetzen :) ) die Muttermilch wunderbar. Lass dein Baby feste Nahrung aber immer unbedingt alleine und selbständig entdecken. Nichts in die Hand drücken - es muss selbständig in die Hand genommen werden. Grundsätzlich ist alles erlaubt, was deinem Baby nicht schadet. Zu den noch Tabu-Lebensmitteln zählen bspw Alkohol, Koffein,u.a., rohe und gleichzeitig heikle LM wie bspw rohes Ei, roher Fisch, etc, und auch Honig, sowie kleine, harte LM und u.a. für dein Baby beim Schlucken gefährdende Produkte - das ist ja aber klar. Salz und Zucker kann dein Baby im Rahmen der Familienkost bekommen. Es sollte nur nicht zu viel werden und nie zu intensiv sein. Dein Baby kann und darf jetzt soweit es die motorischen Fähigkeiten deinem Baby ermöglichen, einfach geeignete Speisen mit essen. Es ist sogar ausgesprochen erwünscht, damit sich dein Kind an den Geschmack, die Konsistenz, das Mundgefühl gewöhnen kann und sich am Esstisch als dazugehörig fühlen kann. Das stärkt eure Famliengemeinschaft und dein Baby lernt spielerisch und allmählich dazu. Gewöhne dein Kind am besten an das, was du möchtest, dass es langfristig (auch noch in Jahren) essen soll(te). Esst einfach gleich nachher zusammen eure gewöhnliche Familienkost zusammen. Passe die Kost den Bedürfnissen deines Kindes an. Es kann bspw erforderlich sein, dass du eine Sosse mit etwas Wasser strecken musst, damit sie weniger intensiv salzig oder würzig schmeckt. Es kann ggf erforderlich sein, dass du die Konsistenz etwas anpassen musst, damit dein Kind gefahrenfrei mitessen kann. Im Prinzip ist es aber erwünscht, dass dein Kind einfach mit isst und sich querbeet durch die vielfältigen Angebote durchprobiert und die Gelegenheit erhält euch Großen, euch Eltern zu imitieren. Vorübergehend könnt ihr noch etwas weniger salzen und auf scharfe Gewürze verzichten. Mais und Erbsen, Heidelbeeren und Trauben u.ä. weiche Lebensmittel in einer heiklen Stückgröße könnt ihr vorher platt drücken. Babys/ Kleinkinder essen das, was alle essen. Esst darum häufig gemeinsam, denn so kann euer Kind ganz selbstverständlich hineinwachsen. Wie kannst du eure Gerichte so modifzieren, dass es auch für dein Kind gut passt? Oberstes Gebot ist: lass dein Baby feste Nahrung selbständig entdecken und in den Mund nehmen und biete deinem Kind auch Brotstückchen an. Also dann Grüße Birgit Neumann P.S. hier noch ein bisschen mehr zum Thema Familienkost https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Brot-und-aehnliches_48745.htm https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/11-Monate-Mittags-und-Abendsessen_48796.htm
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