Morelia
Liebe Frau Neumann, Unser 15 Monate alter Sohn isst schon eine Weile bei unseren Mahlzeiten mit und nimmt einiges an Nahrung zu sich, weshalb wir tagsüber kaum mehr Milch geben. Allerdings holt er sich diese in der Nacht und trinkt dann teilweise sehr häufig und sehr viel. Um dies ein wenig einzudämmen haben wir ihm nun nach jeder Mahlzeit am Tag und auch zwischendurch Premilch angeboten. Es ist auch ein wenig besser geworden in der Nacht, aber er trinkt insgesamt noch relativ viel Premilch (ca 700ml in 24 Stunden). Wenn diese etwas günstiger wäre hätte ich auch kein Problem damit... Kuhmilch sollte man wohl nicht zu viel geben. Ich fragen mich, ob es eine weniger kostenintensive Nahrung für ihn gibt. Da er über ein Jahr alt ist kann er ja immerhin etwas Kuhmilch trinken. Kann man zusätzlich zu etwas Kuhmilch Hafermilch geben um die Premilch zu ersetzten? Oder nachts wirklich nur noch Wasser, damit er tagsüber mehr isst? Vielen Dank im voraus, Antonia
Hallo Morelia dein Kind kann auf jeden Fall Kuhmilch trinken. Du kannst ihm jeden Tag etwa 300 ml als Trinkmilch anbieten. Idealerweise sollte dein Kind die Kuhmilch nicht aus der Flasche trinken, sondern besser aus einem normalen Trinkgefäß mit einem offenen Rand und diese tagsüber zu den üblichen Mahlzeiten dazu (morgens und abends). Für die Übergangszeit kannst du nachts weiterhin noch eine Flasche Pre-Milch zusätzlich geben, wenn er diese einfordert. Mittelfristig wäre es gut, wenn ihr auch diese komplett abschaffen würdet. 700 ml Pre-Milch sind auf jeden Fall zu viel. Das Mitessen am Tag klappt ja wie du schreibst eigentlich ganz gut, so dass er tagsüber eher keine Milchflasche trinkt. Nachts, so scheint es, trinkt er große Mengen. Deine Idee, von Pre-Milch auf Haferdrink oder Wasser umzusteigen ist somit ganz richtig. Aber auch hier solltest du darauf achten, dass du die Milch nicht einfach ersetzst bzw austauschst, sondern dass ihr langsam und allmählich neue Gewohnheiten zum Weiterschlafen findet. Das nächtliche Erwachen ist in diesem Alter völlig normal. Nicht immer liegt es am Hunger. Hier noch mal in aller Kürze: mit Beginn des zweiten Lebensjahres kann man von Säuglingsmilch auf Kuhmilch wechseln und Spezialmilch und Fläschchen abschaffen. Kuhmilch sollten Kinder in einer Tagesgesamtmenge von etwa 300 ml (inklusive aller weiteren Kuhmilchprodukte) bekommen. Kuhmilch sollte idealerweise aus einer Tasse/Becher (tagsüber) getrunken werden. Das Fläschchen kann/sollte nach dem 1. Geburtstag allmählich abgeschafft werden, auch für die Zahngesundheit. Diese Empfehlungen darfst und solltest du nun individuell anpassen. In den kommenden Monaten wird dein Kind noch weiter reifen und neue Fähigkeiten entwickeln. Grundsätzlich darf das Nachtfläschchen solange beibehalten werden, wie es wichtig ist. Aber Milch aus dem Fläschchen (nachts) zu trinken, sollte die normale Entwicklung deines Kindes nicht beeinträchtigen. Dies würde sie jedoch, wenn dein Kind deswegen tagsüber nicht mitessen könnte, weil er keinen Hunger hätte. Du könntest versuchen, die Flasche nachts mit weniger Pulver und mehr Wasser zuzubereiten, und weiterhin kontinuierlich die Pulvermenge reduzieren. So könnten sich vielleicht neue Wege ergeben. Biete deinem Kind tagsüber eine altersentsprechende Kost, so dass er sich gut, seinen Bedürfnissen und Möglichkeiten entsprechend, satt essen kann. Um dein Kind noch besser an euren üblichen Familientisch heranzuführen und zu integrieren kannst du einmal beobachten und überlegen, wobei dein Kind beim Essen und Trinken insgesamt noch etwas mehr Unterstützung und ggf Übung benötigt. Oder wie und was du anbieten könntest, was ideal geeignet ist. Fordere deinen Sohn an den richtigen Stellen und überfordere ihn nicht. Denn es wird zwar empfohlen, ab dem 2. Lj allmählich Säuglingsmilch und auch Fläschchen nach und nach durch Trinkmilch aus der Tasse zu ersetzen, doch darf dies auch in einer sehr behutsamen Weise und angepasst an die individuellen Bedürfnisse deines Kindes geschehen. Manche Kinder haben auch in diesem Alter noch ein stärker ausgeprägtes Saugbedürfnis. Wenn dein Kind partout noch ein Fläschchen nachts bräuchte, dann wäre das in Ordnung. Nur umgekehrt wäre es weniger gut, nämlich die Flasche zu behalten, wenn diese nur noch aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit gegeben und getrunken würde. Halte also besser nicht einfach aus Bequemlichkeit an bestimmten Ritualen fest. Überprüfe alles von Zeit zu Zeit auf Sinn und Zweck und entscheide und handle entsprechend. Du darfst darum am besten für euch entscheiden, was ein sinnvoller Ansatz sein könnte. Sanfte Übergänge sind möglich und häufig auch die besten Lösungen. Das Fläschchen sollte möglichst, trotz allem, bis spätestens zum 18. Lm abgeschafft werden. Einerseits, um gewohnheitsmäßigen, großen Trinkmengen (Milch oder Wasser) vorzubeugen. Anderseits auch wegen der Zahngesundheit im Allgemeinen. Also dann Grüße Birgit Neumann
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