Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Christoph Grewe:

Schlechte Eizellenqualität bbei ICSI- anderes Vorgehen sinnvoll?

Frage: Schlechte Eizellenqualität bbei ICSI- anderes Vorgehen sinnvoll?

Surja

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Sehr geehrter Herr Dr. Grewe, Sie hatten mir vor kurzem bereits schon einmal Fragen zu meiner FG in der 13 Woche beantwortet (https://www.rund-ums-baby.de/kinderwunsch_expertenforum/An-Dr-med-Christoph-Grewe-Wie-verlaesslich-ist-ein-Ovulationstest-nach-Fehlgeburt_140676.htm). Vielen Dank dafür! Letzte Woche hat meine erste Periode nach der FG eingesetzt und ich hatte einen Besprechungstermin in der Kinderwunschpraxis. Mit der nächsten Periode kann die 2. ICSI beginnen! Leider muss wieder stimuliert werden, da beim 1. Versuch keine Eizellen übrig waren. Versuch 1 sah so aus: - Stimulation ab Tag 3 bis Tag 14 mit Ovaleap abends (immer 250 bis auf Tag 7 mit nur 200 und Tag 14 mit 300). - Unterdrückung mit Orgalutran ab Tag 7 - Auslösespritze an Tag 15 um 22 Uhr mit Ovitrelle - Eizellenentnahme an Tag 17, also ca. 34/35 Std. nach der Auslösespritze. Die "Ausbeute" schien für mein Alter zunächst super (ich werde in 2 Wochen 40): 15 Eizellen! Dann die Ernüchterung: nur 7 waren überhaupt "reif", davon ließen sich nur 3 befruchten. Am Tag des Einsetzens (3.Tag) war nur noch 1 einziger 8-Zeller übrig... Trotz schlechtem Spermiogramm meines Mannes sagte das Labor, dass es eindeutig an meinen "schlechten Eizellen" gelegen habe, obwohl mein AMH-Wert für mein Alter gut gewesen sei (2.53 ng/ml). (Bei der Stimu weiß ich noch, dass der Arzt beim 1. US sagte, man könne mit max. 8 EZ rechnen. Dann sagte er beim letzten US vor der Punktion, dass jetzt noch einige EZ hinzu gekommen seien. Könnten das erklären, warum so viele unreif waren???) 1. Um mehr reife Eizellen zu bekommen, erwägt der behandelnde Arzt, das nächste Mal eine noch längere Stimulation mit höherer Dosis und einem anderen Medikament, bei dem LH zugegeben wird. Wäre das auch Ihr Vorgehen in meinem Fall? 2. Zusätzlich belastet mich, dass ich das letzte Mal ein Überstimulationssyndrom mit Wasser im Bauch und Kurzatmigkeit hatte (Eierstöcke waren 12 cm groß). Wie schätzen Sie das Risiko für eine erneute Überstimulation mit dem jetzt geplanten Vorgehen ein? Im Internet habe ich gelesen, dass die Überstimulation wohl nicht vom Stimu-Medikament kommt, sondern von dem, das den Eisprung auslöst. Stimmt das? Gäbe es da eine "schonende" Alternative zu Ovitrelle (sofern das wieder gegeben werden soll)? 3. Zudem habe ich ein Lipödem, das ja ggf. auch auf starke Hormonschwankungen reagiert (mit der FG habe ich eine leichte Verschlechterung wahrgenommen, bei der Stimu noch nicht). Haben Sie diesbezüglich Erfahrungswerte, welche Medikation sich eignet? 4. Um die Eizellen zu verbessern, überlege ich, auf eigene Faust zusätzlich zu "Foli Forte Phase 1 Jodfrei" (habe Hashimoto) noch Q10, Omega 3 und 100mcg Selen zu nehmen. Kann ich das bedenkenlos tun oder sollte ich mit Start der Stimulation oder dann mit einem möglicherweise (hoffentlich!!!!) positivem SS-Test damit aufhören? Leider konnte mein Kinderwunscharzt dazu gar nichts sagen, aber vielleicht haben Sie einen Tipp für mich, welche Vitamine oder Zusatzpräparate vielleicht hilfreich wären. Danke jetzt schon für Ihre Einschätzung und eine gute Woche!


Dr. Christoph Grewe

Dr. Christoph Grewe

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Hallo, wenn Sie beim letzten Mal schon eine Überstimulation hatten, sollte die Dosis nicht gesteigert werden. Die Zugabe von LH zur Stimulation ist auf jeden Fall sinnvoll, da hierdurch die Reifung unterstützt wird. Auch punktieren viele Zentren ihre Patientinnen erst ca. 36 Stunden nach der Ovitrelle, um den Eizellen etwas mehr Zeit zu geben. Es ist korrekt, dass die Ovitrelle-Spritze die Überstimulation auslösen, dies tut sie aber nur, wenn auch vorab "zu viele" Eizellen gewachsen sind. Ab ca. 15 Eizellen kann man mit einem OHSS rechnen. In Bezug auf das Lipödem kann ich Ihnen leider keinen wirklichen Rat geben. :( Die zusätzliche Gabe von Supplementen kann einen positiven Effekt haben, allerdings würde ich hier die maximale Wirkung erst nach ca. 8 Wochen Einnahme erwarten. Viele Grüße Christoph Grewe


Surja

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Lieber Herr Dr. Grewe, herzlichen Dank, damit haben Sie mir sehr weitergeholfen! Ich werde mich nochmals mit dem behandelnden Arzt bzgl. der Dosierung des Stimulationsmedikaments besprechen. Was die Nahrungsergänzungsmittel betrifft, so würde ich jetzt einfach mal anfangen, dann wäre der Wirkspiegel bei eventuellen weiteren ICSIs ausreichend. Es spricht also nichts dagegen, die Präparate während des jetzigen Versuchs durchgängig zu nehmen? Herzliche Grüße und nochmals vielen Dank!


Dr. Christoph Grewe

Dr. Christoph Grewe

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Da die Eizellen schon etwa 8 Wochen vor einem Zyklus mit ihrer Entwicklung starten, macht es immer Sinn rechtzeitig die Vitamine einzunehmen.


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