Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Sonntag,  mein Mann und ich sind seit nunmehr sechs Jahren im Kinderwunsch und vor allem ich bin langsam körperlich und psychisch am Ende.    Nachdem (mit 34) ein halbes Jahr lang kein Erfolg trotz regelmäßiger Eisprünge und sehr gutem Spermiogramm eintrat, erfolgte die erste Konsultation meiner FÄ. Ergebnis: alles bestens, weiter probieren. Ein halbes Jahr später Verweis an die erste Klinik. Auch da alles bestens. Erstmal weiter versuchen, ich sei ja noch jung (dann 35). Mit Anfang 36 wieder vorgestellt. Es folgten unzählige Zyklen GVnP und IUI mit und ohne Stimulation. Zuletzt eine IVF mit traumatischer Eizellentnahme bei einem fremden Arzt. Natürlich alles negativ. Aufgrund der Corona-Bestimmungen musste ich meist alleine zu den Terminen. Nach der IVf und einem mehr als fragwürdigen Abschlussgespräch war ich psychisch am Ende. Auf gutes Zureden meines Mannes dann doch den lang überfälligen Klinikwechsel. gemacht. Der neue Arzt stellte mir innerhalb von einer Woche die Diagnose Endometriose Grad IV und endometritis. Beides erfolgreich behandelt. Die erste IVF danach war direkt im ersten Transfer erfolgreich. Wir konnten unser Glück nicht fassen. Dann in der 19. Woche eine Diagnose, die den medizinischen Abbruch erforderlich machte. Danach die IVF auch positiv. Leider Windei. Die anschließende IVF mit Ende 39 dann der nächste Schock. Nur vier Eizellen (vorher 8-11) und in der IVF nach 24 Stunden Nullbefruchtung, obwohl wir vorher immer 60-70% Befruchtung hatten. Danach bekam der Arzt regelrecht Panik,  verschrieb hochdosierstes DHEA. Ich nahm es mehr aus Verzweiflung als aus Überzeugung. Ergebnis: Zysten, Wasser im Bauchraum, Herzrasen und fettige Haut innerhalb von wenigen Tagen.  Zwei Zyklen zur Beruhigung mit Cyclo Progynoa verschwendet. Danach neue IVF mit neuem Protokoll. Vorher erfolgte eine erneute Laparoskopie und PRP Injektion der Eierstöcke. Leichte Endometriose wieder entfernt. Ein Eierstock war verklebt. Für mich eigentlich Erklärung des IVF Ergebnisses. Der Arzt sah das nur bedingt so.    Stimuliert wurde jetzh mit Ovaleap 300, was ich sehr hoch fand. Vorher menogon 225. Verweis auf die wenigen Eizellen im letzten Versuch und meinen hohen LH Spiegel im Blut. Während der Stimulation hatte ich sehr starke Nebenwirkungen, was mich wunderte, weil ich davor eigentlich nie was gemerkt habe. Der erste US wurde aufgrund Abwesenheit des Arztes erst nach neun Tagen Stimulation gemacht. Es waren Follikel da, aber ziemlich ungleichmäßig und schwer einzeln zu erfassen. So hatte es vorher nie ausgehen. Ausgelöst wurde als der Leitfollikel 16mm war (fand ich recht früh). Prognose des Arztes waren 3-6 Eizellen. Ich soll mich darauf einstellen, dass das eben jetzt mein neues Niveau sei. Das würde nicht mehr besser. Ich war fix und fertig. Wollte schon gar nicht zur Punktion. Bin aber doch gegangen. Ergebnis: 9 Eizellen aus 10 Follikeln, also ordentlich. Mein AMH liegt bei 2,1. leider heute der Anruf aus dem Labor, dass sogar nach ICSI nur zwei befruchtet sind, da sechs der Eizellen nicht den erforderlichen Reifegrad aufwiesen. ICSI wurde gemacht wegen der NB vorher.    Ich habe den Versuch innerlich abgeschrieben und bin gedanklich schon beim nächsten und habe dazu einige Fragen:    1. Wie beurteilen Sie die Wahl des Medikamentes Ovaleap in meinem Fall generell?  2. Wenn Sie das Medikament generell für geeignet halten, kann die hohe und unkontrollierte Dosierung zur Nicht-Reifung der meisten EZ beigetragen haben?  3. Ich habe seit Tag 5 der Stimulation Ganirelix gespritzt. Sehe ich das richtig, dass dadurch den EZ das vll entscheidende LH schon sehr früh entzogen wurde?  4. Wäre der Wechsel zurück auf menogon anzuraten oder evtl. besser eine neue Kombi zu probieren?    Ich hatte insgesamt nur drei Transfers für beide positiven Tests. Blastozysteneinnistung 100%. Der Klinkwechsel war vor ziemlich genau 18 Monaten.  Ich bin natürlich schwer enttäuscht, da mein Körper immer alles gibt, auch nach dem Marathon an Eingriffen und Behandlungen. Ich merke einfach, dass diese Runde nicht optimal auf mich abgestimmt war, aber irgendwie fühle ich mich auch ausgeliefert. Allerdings kann mein Arzt jetzt nach 9 EZ auch nicht mehr auf die abgesackte Reserve verweisen. Ein Gespräch hatte ich bis jetzt noch nicht.    Entschuldigen Sie bitte den langen Text, aber ich denke, dass die Gesamtsituation wichtig für die Beurteilung ist. Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank  NT 2019