Anni.Stern
Guten Tag Frau Prof. Dr. van der Ven, ich versuche seit zwei Jahren schwanger zu werden, 37 Jahre, habe eine vierjährige Tochter und zwei Abgänge seit 9/23. Mein Zyklus ist regelmäßig 28T. jedoch immer mit Zwischenblutungen ca. 5-7 T. vor Zyklusende. Mein AMH Wert ist nicht besonders gut 0,29, FSH in der Follikelphase ist 11-17 zyklusabhängig gemessen worden. Die Biopsie nach letzter FG hatte leicht erhöhte Killerzellen ergeben, laut meiner Ärztin ist der Wert nicht bedenklich. Aktuell erfolgt eine Zyklusoptimierung. Zwei Zyklen habe ich bereits Letrozol eingenommen, jedoch hatte ich immer mehrere Follikel und Zwischenblutungen unmittelbar nach Ende der Einnahme, die Schleimhaut war schlecht aufgebaut. Diesen Zyklus habe ich von ZT 3-12 FSH 25IE gespritzt, ab ZT 13 wieder Zwischenblutungen bekommen. Da mein Eisprung früher als gedacht war ca. ZT 11, laut Blutuntersuchung, habe ich diesen verpasst und damit kein Progestan genommen. Meine Zyklus endete nun nach 21 ZT. Sind solche Zwischenblutungen normal? Warum ist mein Zyklus auf einmal so kurz? Würden Sie raten es weiter mit FSH zu probieren? Danke für Ihre Rückmeldung vorab! Viele Grüße
Bei einem niedrigen AMH Wert ist der Zyklus häufiger im Verlauf nicht optimal. Auch verkürzte Zyklen und frühzeitige Eisprünge können häufiger vorkommen auch unter Stimulation. Der Verlauf des FSH stimulierten Zyklus war sicherlich verwirrend, auch verstehe ich den Ablauf noch nicht so ganz. War denn igendwann unter FSH ein Follikel im US zu sehen? War eindeutig ein erhöhtes Progesteron nachweisbar als Zeichen des Eisprungs? Die Frage ist ob eine Stimulationstherapie Ihre SS Chancen überhaupt erhöht da Sie ja ansonsten regelmäßige Zyklen haben und im letzten Jahr zweimalig schwanger geworden sind. Weder Letrozol noch FSH scheinen Ihren Zyklus zu verbessern. Es wäre zu überlegen ob nicht die Gabe von Progestan und ggf auch Estradiol in der Gelbkörperphase (die Kombination verhindert ggf die Blutungen ) Ihre SS Chancen besser erhöhen könnte. Wenn die Zwischenblutungen nur schwach sind kann auch trotzdem eine SS eintreten weil manchmal nicht die gesamte Schleimhaut sondern nur einzelne Areale bluten. Wenn die Endometriumbiopsie zur NK Zelbestimmung in der Gelbkörperphase erfolgt ist wäre es auch sinnvoll Ihre Ärztin zu fragen wie die Schleimhaut histologisch beurteilt worden ist. Das wäre eine sinnvolle Zusatzinformation.
Anni.Stern
Vielen lieben Dank für Ihne ausführliche Antwort. Die Ärztin vermutet eine Störung der Eizellreifung, darauf empfahl sie es mit Letrozol zu versuchen. Da ich keine Zwillinge haben möchte, wollte ich nur Zyklen nutzen, die einen Follikel hervorbringen. 1 Zyklus Letrozol, ZT 3-7 Einnahme, ZT 12 US. Hier hatte ich mehrere Follikel, und hatte seit Zyklusmitte Zwischenblutungen. 2 Zyklus Letrozol, ZT 3-5 Einnahme, ZT 12 US, wieder zwei Follikel und geringer Schleimhautaufbau. Hier habe ich seit ZT 9 wieder geblutet, jedoch den ES ausgelöst und dann Progestan genommen, damit die Schleimhaut aufgebaut wird für den nächsten Zyklus. Mit Progestan ging die Zwischenblutung weg. 3 Zyklus FSH, wie in der ersten Nachricht beschrieben. Ich sollte an ZT 13 zum US, keine Follikel zu sehen, ES wurde durch Blutanalyse belegt. Aktueller Zyklus, jetzt spritze ich wieder FSH 25 EI seit ZT 3 und muss an ZT 10 zum US. Ist das sinnvoll Ihrer Meinung nach? Oder sollte ich einfach die Eizelle natürlich reifen lassen und nur Progestan nach dem Eisprung nehmen?
Wenn wieder keine reguläre Eizellreifung unter FSH zu beobachten ist würde ich zum natürlichen Zklus mit Gabe von Progestan und ggf Östrogen zur Blutungsunterdrückung raten. Wie gesagt bei niedrigen AMH Werten ist die Eizellreifung nicht mehr optimal lässt sich oft aber durch Stimulation nicht verbessern.
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