Freya85
Guten Tag Dr. Gagsteiger Mein Mann und ich sind ICSI Kandidaten (beide 39 Jahre), da mein Mann OAT 2 hat. Meine FA hat meine Hormonwerte am 3. ZT überprüft: TSH 0,79 mIU/l (gem. Labor normal) Freies T4 17,3pmol/l (gem. Labor normal) Prolaktin 15,7 µg/l (gem. Labor normal) LH 7,3 U/l (gem. Labor normal) FSH 9,4 U/l (gem. Labor normal) Progesteron 1,20 nmol (gem. Labor normal) Estradiol 162 nmol (gem. Labor normal) Testosteron 1,82 nmol (gem. Labor erhöht) SHBG 55,9 nmol (gem. Labor normal) AMH 4,72 pmol/L bzw. 0,66 ng/mL Da mein AMH-Wert tief ist, frage ich mich, wie wichtig die anderen Hormonwerte sind, vor allem in Bezug auf ICSI? Und wie sind die Werte zu deuten? Wie ich schon gehört habe, können auch der LH-Wert sowie das FSH (Quotient 0.77) auf eine niedrige ovarielle Reserve hindeuten. Ist das korrekt? Herzlichen Dank
Guten Tag, vielen Dank, dass Sie Ihre Hormonwerte und Ihre Situation so detailliert geschildert haben. Ich kann Ihnen eine allgemeine Übersicht über die von Ihnen genannten Hormone und ihre Bedeutung im Kontext der Fruchtbarkeit geben. Bitte beachten Sie jedoch, dass eine individuelle Beratung durch Ihren Facharzt unerlässlich ist, um eine genaue Interpretation und entsprechende Empfehlungen zu erhalten. 1. Anti-Müller-Steroid (AMH): Ihr AMH-Wert von 4,72 pmol/L (0,66 ng/mL) deutet auf eine reduzierte ovarielle Reserve hin. AMH ist ein wichtiger Marker zur Einschätzung der Eierstockreserve und hilft dabei, die Anzahl der verbleibenden Eizellen abzuschätzen. Ein niedriger AMH-Wert kann auf eine abnehmende Fruchtbarkeit hinweisen, insbesondere im höheren Alter. 2. Follikelstimulierendes Hormon (FSH) und Luteinisierendes Hormon (LH): Ihr FSH-Wert von 9,4 U/l liegt im oberen Normbereich. Ein erhöhter FSH-Wert am Tag 3 des Zyklus kann ebenfalls auf eine verminderte ovarielle Reserve hinweisen. Der LH-Wert von 7,3 U/l liegt im normalen Bereich. Das Verhältnis von LH zu FSH (Quotient 0,77) liegt ebenfalls im normalen Bereich. Ein abnormales Verhältnis könnte auf bestimmte ovarielle Dysfunktionen hinweisen, ist aber in Ihrem Fall nicht eindeutig pathologisch. 3. Testosteron: Ihr Testosteronwert von 1,82 nmol/l liegt über dem normalen Bereich. Erhöhte Testosteronspiegel können verschiedene Ursachen haben, darunter polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) oder andere hormonelle Ungleichgewichte. Dies könnte potenziell Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben und sollte weiter untersucht werden. 4. Weitere Hormonwerte: Die anderen von Ihnen genannten Hormonwerte (TSH, freies T4, Prolaktin, Progesteron, Estradiol, SHBG) liegen alle im normalen Bereich, was grundsätzlich positiv ist und darauf hinweist, dass keine offensichtlichen hormonellen Dysfunktionen vorliegen. Der Estradiol-Wert liegt jedoch für den Zyklusanfang relativ hoch und könnte einen erhöhten FSH-Wert maskieren (Bitte auch diese Möglichkeit mit Ihrem Arzt besprechen). Bedeutung für die ICSI-Behandlung: Bei einer ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) spielen mehrere Faktoren eine Rolle, darunter die Qualität und Quantität der Eizellen, die Qualität des Spermas sowie hormonelle Voraussetzungen. Eine niedrige ovariellen Reserve, wie durch ein niedriger AMH-Wert angezeigt, kann die Erfolgsaussichten beeinflussen, da weniger Eizellen verfügbar sind. Allerdings ist die ICSI-Technik speziell darauf ausgelegt, bei eingeschränkter Spermienqualität die Befruchtung zu unterstützen, was in Ihrem Fall relevant ist. Zusammenfassung: Ihre Hormonwerte deuten auf eine möglicherweise reduzierte ovarielle Reserve hin, was im Kontext von ICSI berücksichtigt werden sollte. Die FSH- und LH-Werte unterstützen diese Einschätzung, während der erhöhte Testosteronwert weiter untersucht werden sollte. Es ist wichtig, diese Ergebnisse mit Ihrem Fertilitätsspezialisten zu besprechen, der Ihre gesamte Situation beurteilen und individuelle Empfehlungen geben kann. Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Behandlung.
Freya85
Guten Abend Herr Gagsteiger Herzlichen Dank für die ausführliche Antwort! Meine FA hat damals bezüglich des erhöhten Testosteron-Wertes (1,82 nmol/l ggü. Normalwerten von 0,29 - 1,67 nmol/l) gesagt, dass dieser nicht weiter bedenklich ist. Ich hatte den Eindruck, das sie sich damals nicht gross damit befasst hatte bzw. befassen wollte, daher hatte ich ein ungutes Gefühl. Noch eine letzte Frage dazu: Ist der Testosteron-Wert Ihrer Erfahrung/Meinung nach leicht oder stark erhöht? Freundliche Grüsse
Guten Abend, der Testosteronwert ist nur leicht erhöht und vermutlich nur Ausdruck einer nicht optimalen Follikelreifung. Freundliche Grüße
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