claudi2307
Hallo Herr Doktor, Meine Tochter trägt seit ihrem vierten Lebenstag die Tübinger Schiene wegen beidseitiger Hüftdysplasie Typ D nach Graf (rechts: Alpha 47 Grad, Beta 80 Grad | links Alpha 47 Grad, Beta 82 grad). Sie ist jetzt 5 1/2 Wochen alt. Zwei Wochen nach dem anlegen der Schiene hatten wir Sonokontrolle und von den Werten her, waren beide Seiten 2a. Mir ist aufgefallen, dass ihre Hüfte öfters knackt wenn meine Tochter strampelt. Besteht trotz der verbesserten Werte weiterhin die Gefahr, dass die Hüfte luxiert? Können Sie eine ungefähre Prognose zur Behandlungsdauer anhand Ihrer Erfahrung geben? Vielen Dank für Ihre Mühe!
Liebeeltern, liebe Familie, Vorausgesetzt, dass die von Ihnen angegebenen Hüftsonografie Befunde gewissenhaft von einem guten Hüft- Diagnostiker erhoben worden sind, ist die Therapie richtig gestartet. Beide Hüften sind gefährdete und dezentrierte Hüften gewesen, die durch eine Abspreizbehandlung jetzt noch einmal nachreifen. Das Ziel der Abspreiz- Schiene ist, die Hüfte stabil in der Pfanne zu halten. Hierfür werden im Allgemeinen 4-6 Wochen veranschlagt. Das sogenannte Knacken hat wahrscheinlich harmlose Hintergründe, kann aber auch ein Zeichen eines Hüftkopfes sein, der aus der Pfanne rein und raus springt. Letzteres wäre aber auch mit Schmerzen verbunden. Bei der nächsten Hüft- sonografischen Untersuchung sollte dies adressiert werden und man sollte schauen, ob die Hüfte unter Stress luxierbar ist (Ortolani-Zeichen). Mit herzlichen Grüßen, JM
Liebe Eltern, das Knacken an sich beim Strampeln ist nicht besorgniserregend. Eine selbständige Luxierfähigkeit geht meist mit Schmerzen und Bewegungsstörungen einher, und das ist in diesem Falle eher unwahrscheinlich. Im Allgemeinen dauern Behandlungen 6-8 Wochen. Dann sollte die Nachreifung abgeschlossen sein. Mit freundlichen Grüßen Ihr JM
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