Janine18724
Hallo Dr. Matussek, seit einigen Tagen trägt unsere Tochter eine Tübinger Hüftbeugeschiene nach beim Ultraschall eine Hüftdysplasie festgestellt wurde. Die Ärztin hat die Diagnose allerdings nur sehr kurz angebunden erklärt und die Schiene "verpasst". wie wahrscheinlich viele Eltern haben wir so unsere Startschwierigkeiten mit der Schiene. Uns würde es aber helfen, wenn die festgestellten Werte eingeordnet werden würden im Sinne von Schweregrad und voraussichtlicher Behandlungsdauer. Derzeit müssen wir uns doch häufig motivieren, das anlegen der Schiene durchzuführen, da es oft mit vielen Tränen verbunden ist. Die Werte lauten links Alpha-Winkel 57, Beta-Winkel 68 und rechts Alpha-Winkel 53, Beta-Winkel 79. Können Sie bitte uns bitte die festgestellten Werte erklären und in welche Richtung diese sich entwickeln müssen? Danke im Voraus und freundliche Grüße Janine und Gino Gillert
Liebe Familie, abhängig vom Alter des Kindes (haben Sie leider nicht erwähnt) ergeben sich für die Hüftgelenkspfanne und die Stellung des Hüftkopfes verschiedene Mindestanforderungen der Reifeentwicklung: Vorausgesetzt die Werte entstammen der U3-Untersuchung, so handelt es sich rechts um eine erhebliche Reifeverzögerung (Typ 2a (-) mit einem (b-Wert) am Dezentrieren: Also eine "gefährdete" Hüfte. Links ist es etwas besser. Hüftgelenke sollten beids nach 12 Lebenswochen Werte a-Winkel deutlich über 60° haben und b-Werte unter 55°. Es besteht also dieses Zeitfenster der Nachreifung bis Ende dritter Lebensmonat: Die Tübinger mit regelmäßigen Nachkontrollen ist hierbei ein ESSENTIELLES Behandlungsmittel: Hüftbeugung und Abspreizung hilft bei der Nachreifung. Tragezeit: So viel es geht...mindestens 20 Stunden am Tag. Wer die Schiene nicht anlegt, riskiert große Probleme später. Pavlik-Bandagen oder Fettweis-Gipse sind bei Trageproblemen die Alternative. Beste Grüße JM
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