Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Windpocken kurz vor ET

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Windpocken kurz vor ET

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Hallo, mein großer wurde gestern 3 und wir haben Kindergaburtstag gefeiert. Nun stellten sich bei einem Kind heute früh der verdacht auf Windpocken ein, der auch vom Kinderarzt bestätigt wurde. Ich selber müsste immun sein, jedenfalls war der VZV_IgG positiv und der IgM negativ (vor vier Jahren). da ich nun kurz vor dem ET (bin 38+1) stehe und mein Großer nicht gegen die Windpocken geimpft ist, überkommt mich leichte Panik, da ich mal irgendwo gelesen habe, dass Windpocken um den Et oder bei Neugeborenen zu 30 % tödlich verlaufen. Kann man irgendwie verhindern, dass der Große an Windpocken erkrankt und dann das Neugeborene ansteckt, oder bekommt das Baby gleich Antikörper gespritzt, reichen evtl Antikörper durch das Stillen???? Bin völlig kopflos. Muss die Geburt jetzt eingeleitet werden, damit das Baby geschützt ist??? Habe Angst so kurz vor Schluss mein Baby zu verlieren...hatte erst vor einem Jahr eine Fehlgeburt. Hoffe auf beruhigende Worte


Martina Höfel

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Liebe clarabaer, Adrenalin wieder runter und beruhigt zurücklehnen! Sie sind immun - alles gut! Die Inkubationszeit bei Windpocken beträgt 2-3 Wochen. Die Gefährdung des Feten ist abhängig vom Zeitpunkt der Infektion und am ausgeprägtesten bei einer Erkrankung der Mutter kurz vor der Geburt. Kommt es in den 1. beiden Trimestern der SS zur Primärinfektion, so führt dies bei etwa 25% zur intrauterinen Infektion. Allerdings ist das Risiko einer Fehlbildung in den ersten 20 SSW mit 2,2% ziemlich gering. Bei Infektion der Mutter mit Windpocken im fortgeschrittenen 2. und 3. Trimenon bis 4 Wochen vor der Geburt kommt es zwar zur Infektion des Kindes, jedoch nicht zu einer Schädigung, da offenbar die Bildung mütterlicher und fetaler Antikörper schwere Verläufe verhindert. Eine Infektion gegen Ende der Schwangerschaft (Krankheitsbeginn 30 bis 5 Tage vor der Geburt) führt bei etwa 25% der Neugeborenen zu einer Erkrankung. Das typische Exanthem tritt meistens während der ersten 4 Tage nach der Geburt auf. Die gewöhnlich geringe Beeinträchtigung des Kindes beruht auf der Anwesenheit mütterlicher IgG-Antikörper. Eine Infektion 4 Tage vor bis 4 Tage nach der Geburt kann durch das Fehlen mütterlicher und eigener Antikörper zu einer lebensbedrohlichen Gefährdung des Kindes führen. KANN-muss aber nicht! Wenn Sie eine Windpockenerkrankung durchgemacht haben, dann sind Sie Ihr Leben lang immun. Bei Kontakt mit einem Windpockenkind sollte eine Antikörperbestimmung erfolgen. Die entsprechende Behandlung richtet sich nach dem Zeitpunkt der Infektion. (entnommen aus: Erkrankungen in der SS, Gerhard Grospietsch, 2000) Fragen Sie Ihren Gyn, ob er nochmal eine Antikörperbestimmung machen will. Wahrscheinlich nicht, da die Immunität lebenslang hält. Falls Ihr Sohn in 2-3 Wochen erkrankt, sollten Sie ihn ausquartieren - vielleicht mit Papa zur Oma oder mit der Klinik sprechen, dass Sie ein paar Tage länger bleiben dürfen. Dass Ihr Kind dem KH fernbleiben muss, ist selbstverständlich. Liebe Grüße Martina Höfel


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