Bienenhonig
Liebe Frau Höfel, mir ist klar das es natürlich eine individuelle Entscheidung ist, die jeder selbst treffen muss für sich. Trotzdem würde mich die Einschätzung einer Hebamme, die vielleicht täglich mit Schwangerschaft und Geburt zu tun hat, dazu interessieren. Ich bin mit 34 das erste Mal Mutter geworden und hatte eine Frühgeburt in der SW 32+5 nach einem zuerst hohen Blasensprung, zuvor Probleme mit Zervixinsufizenz. Jetzt bin ich 38 und in SW12. Sollte alles gut gehen, wäre ich bei Geburt schon 39 Jahre alt. Nach der Frühgeburt bin ich ohnehin sehr ängstlich und verunsichert und sowohl ich als auch mein Mann haben (auch weil wir eben schon ein Kind haben) große Angst vor einer evtl. noch früheren Frühgeburt und damit verbundenen möglichen Fehlentwicklungen/Behinderungen des Kindes. Noch dazu kommen jetzt die Bedenken, was man alles an Versorge beim Frauenarzt machen lassen soll. Natürlich belastet uns zusätzlich noch unser Alter und das dadurch was mit dem Kind sein könnte. Wir haben uns jetzt ohnehin für einen NIPT entschieden. Das Ergebnis steht noch aus. Ich bete das alles gut sein wird. Mal angenommen es wäre alles gut, wären Trisomien zumindest die gängigsten ja abgeklärt. Irgendwie musste ich jetzt trotzdem auch 120 Eur dazu zahlen und bekomme wohl noch eine zusätzliche Laborrechnung. Für uns viel Geld. Jetzt meinte die Frauenärztin (Standart Ultraschall wurde gemacht, war normal), dass ab 35 Jahren das Ersttrimesterscreening trotzdem noch zu empfehlen sei, da eben das Präklamsierisiko, sowie Wahrscheinlichkeiten für andere Fehlbildungen, Herzfehler, die nichts mit Trisomien zutun hätten noch erkannt werden könnten aber auch eben nur in Wahrscheinlichkeiten. Und kosten würde das dann auch alles nochmal 150-250 EUR. Puuuhh... Mich stört an der Sache diese Wahrscheinlichkeitsrechnung. Ich glaube das Risko Herzfehler 1:400 oder 1:50 würde mir beides keine Sicherheit geben und sowas wie 1:50 würde dann weitere Untersuchungen nach sich ziehen.... Haben Sie Erfahrungswerte ob so ziemlich jede Frau über 35 so ein Ersttrimesterscreening macht? Kann das um die 40 überhaupt noch beruhigen oder verunsichert es mehr, insbesondere wenn Trisomien dann durch nipt schon ausgeschlossen wären? Wie soll man sich da entscheiden und seine Ängste in den Griff bekommen? Kann das alles z.B. Herzfehler nicht um die SSW20 besser festgestellt werden? Viele Grüße und Danke
Liebe Bienenhonig, individuelle Entscheidung - klar. Ihr Alter - in der Geburtshilfe nichts Besonderes mehr. Die Frühgeburt - wurde ein Grund gefunden? Oft ist für den Blasensprung ein bestimmtes Keimspektrum der Auslöser (Zähne, Infektionen im Genitalbereich). Ja, das Ersttrimesterscreening. Ich habe keine Zahlen wie viele Paare das Screening machen. Ich weiß aber, dass viel Druck gemacht wird. Und in der Zeit von sowieso immens hohen Kosten muss das Paar gut abwägen. Die Frage ist in der Tat: Was machen Sie mit den Wahrscheinlichkeiten, denn über IHR Kind sagt der (Serum-)Test nichts! Was tun Sie, wenn der Test positiv ist? Darf das Kind dann bleiben oder muss es gehen? Die Trisomien haben Sie ja weitmöglichst ausgeschlossen. Alle Untersuchungen können das eine und/oder das andere ausschließen - aber nie alles! Dr. Lütz hat es einmal so ausgedrückt: "Wer viel untersucht, findet viel" oder "wer gesund ist, der ist zu wenig untersucht"! Treffend - oder? In Deutschland fahren wir zur Zeit einen verrückten Kurs! Der Arzt muss die Frau auf die Möglichkeit einer Fruchtwasseruntersuchung hinweisen, denn in Deutschland läuft ein Arzt Gefahr zu Kindesunterhalt verurteilt zu werden, wenn er eine Behinderung nicht erkennt! Er muss Sie aber auch über Risiken und Therapiemöglichkeiten aufklären! Jetzt ist es mit der Pränataldiagnostik aber so eine Sache: es gibt 4000 Erkrankungen, aber nur ein Bruchteil davon kann erkannt werden. Es ist so, dass nur 3-5 % aller Behinderungen angeboren sind - der Rest ist erworben! Wenn Sie sagen: wir nehmen das Kind eh so wie es ist, dann erübrigt sich eine weitere Untersuchung! Es gibt auch ein ausdrückliches Recht auf Nichtwissen! Das Problem der Pränaltaldiagnostik ist, dass sie viel feststellen kann, aber keine Heilungsmöglichkeiten bietet! Und mit der Konsequenz und den weiterführenden Entscheidungen sind die Paare ganz alleine! Liebe Grüße Martina Höfel
Mamamaike
Hallo, ich bin keine Hebamme, aber auch eine "späte Mutter" (habe unseren Sohn mit Ende 39 bekommen). Ich habe als einzige "besondere" Vorsorge den "großen Ultraschall" in einer spezialisierten Frauenarztpraxis machen lassen. Ich habe gemeinsam mit meinem Mann entschieden, keine anderen Untersuchungen durchführen zu lassen, weil wir in jedem Fall das Kind bekommen hätten und uns nicht durch die Wahrscheinlichkeiten der Ergebnisse bekloppt machen wollten. Und (gravierende) Veränderungen wären ja im großen Ultraschall aufgefallen, und dann wären wir "vorbereitet" gewesen. Meine Freundin hat die Nackenfaltenmessung machen lassen, sonst nichts. Also nein, nicht alle Schwangeren lassen das machen. Aber es kommt auf die individuelle Situation und Beratung an und meiner Meinung nach auch darauf, was man mit den Ergebnissen "anfangen" will. Viele Grüße
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