Wehen fördern

Diese Frage wird ja nun fast täglich gestellt und ist in ihrer Penetranz nahezu einmalig (gelegentlich getoppt von "bin ich schwanger?"): es ist offenbar vielen Menschen geradezu unerträglich, daß es zwischen Himmel und Erde noch Dinge gibt, die sich ihrer Kontrolle bzw. ihrem Willen entziehen, und dazu gehören Zeugung, Geburt und das Wetter ;-). Das bloße Abwarten und Geschehenlassen ist "außer Mode", nein, es muß jetzt und hier und gleich geschehen, "weil ich das so will".... Und wenn nicht dann muß es doch Mittel und Wege geben, um dies zu erreichen - wie jetzt zum Beispiel umgehend das Kind ans Tageslicht zu befördern "möchte das die Wehen beginnen" - wer "möchte" das nicht am Ende der Schwangerschaft? Nicht umsonst aber wird in Hebammenkreisen der Begriff "ET" auch mit "erratener Termin" übersetzt *g*. Das Zustandekommen der Wehen im Zusammenspiel von Mutter und Kind ist letztlich nicht zu Ende erforscht; zu viele Dinge spielen hier hinein, und alle "Tipps", die kursieren helfen entweder oder eben nicht - was soll`s? Hier ist eine gute Gelegenheit, mal Abschied vom Kontrollwahn zu bekommen, den Körper machen zu lassen (eine gute Vorübung für die Geburt!) - der kann das tatsächlich - wenn frau ihn nur läßt :-) Alles Gute und: wait and see!

Hallo, ich bin gestern Nacht auf diesen Eintrag gestoßen. Obwohl er schon sehr lange her ist, habe ich das dringende Bedürfnis auf das Thema bzw. auf die Antwort von "Andrea6" vom 24.07.2012 zu reagieren. Ich muss dazu sagen, dass ich grundsätzlich keine typische Forumleserin bin, geschweige denn dass ich Kommentare dazu schreibe - aber hier mache ich mal eine Ausnahme. Ich bin mit meinem 2. Kind schwanger, befinde mich selbst gerade in der 40. SSW und bin aufgrund von Schlaflosigkeit letzte Nacht in diesem Forum gelandet. Die Fragestellung von Matzi habe ich mit absoluter Nachvollziehbarkeit gelesen und weder "penetrant" aufgefasst, noch wäre ich zum Schluss gekommen, dass hier eine Mutter dahinter stecken soll, der es "unerträglich ist, die Kontrolle und ihren Willen durchsetzen zu können". Wie Andrea selbst schreibt, wird diese Frage fast täglich gestellt - warum ist das wohl so? Weil das eine werdende Mutter SELBSTVERSTÄNDLICH beschäftigt, wann endlich ihr lang ersehntes Baby zur Welt kommt und ob es evtl. sanfte Mittel gibt, die das ganze in Schwung bringen - mehr tun diese ganzen Hausmittel schließlich eh nicht. "Das bloße Abwarten und Geschehenlassen ist "außer Mode", nein, es muß jetzt und hier und gleich geschehen, "weil ich das so will". Also..... hier wird meiner Meinung nach ziemlich viel von Andrea in die Fragestellung hineininterpretiert, schließlich fragte Matzi nicht nach, wie sie die Augenfarbe ihres Babys beeinflussen und zu Hause selbst einen Kaiserschnitt vornehmen kann sondern lediglich, wie man den Geburtsvorgang etwas anschupsen könnte - vermutlich fragt sich das die große Mehrheit aller Schwangern, zumindest ab einem bestimmten Zeitpunkt, und das doch auch zu Recht. Warum soll man den Gedanken jemandem verübeln, schließlich ist nicht jede Schwangerschaft ein Zuckerschlecken oder die Vorfreude steigt einfach ins Unermessliche, insbesondere zum Schluss hin, das ist doch etwas schönes und legitimes!? Dass Matzi hier als selbstsüchtig hingestellt wird, finde ich echt übel. Entweder hatte Andrea damals noch keine Schwangerschaft/Geburt erlebt, oder eben das Glück alles sehr positiv erlebt zu haben - doch das hat nicht jeder Frau. Meine erste Schwangerschaft war (bis auf normale, kleine Wehwehchen) wunderbar und auch ich habe Frauen die öfter mal darüber "gejammert" haben insgeheim nicht ganz verstanden. 3 Wochen vor dem ET ging es direkt los mit starken aber gut erträglichen und effektiven Wehen. Somit habe ich das Gefühl des Wartens oder zermürbende Vorwehen gar nicht gekannt. Meine 2. Schwangerschaft verlief völlig anders. Zur Halbzeit fing es schon an mühsam zu werden, mittlerweile ersehne ich das Ende nur noch herbei, auch wenn mir sehr wohl bewusst ist, dass sich mein Kind selbst seinen Zeitpunkt aussucht. Abgesehen davon, dass diese Schwangerschaft wesentlich stärkere körperliche Strapezen mit sich brachte, habe ich noch eine Tochter zu Hause, welches trotz Schlafmangel, Vorwehen, Kopfschmerzen, Unbeweglichkeit, Energielosigkeit etc.bespaßt, getragen, getröstet, bei Krankheit Gesund gepflegt etc werden möchte. Mit dieser 2. Schwangerschaft hat sich mein Verständnis für "jammernde Mütter" vervielfacht! Das alles hat für mich nichts mit "Kontrollwahn" zu tun, wie es Andrea so voreingenommen formuliert hat, sondern mit Menschlichkeit - selbst wir Frauen (das wahre starke Geschlecht;-) haben unsere Grenzen, unsere Zweifel, Schwächen, Ängste und suchen dann vielleicht irgendwann mal einfach nur einen kleinen Hoffnugnsschimmer, Rat, Unterstützug, Hilfe.... z.B. mit einer Fragestellung in einem Forum. Und wenn man das tut und so einen Kommentar wie jenen von Andrea zur Antwort bekommt, muss selbst ich als kritischer Forumbetrachter mal eine Gegenantwort posten! Also ihr Frauen da draußen: Schwangerschaft und Geburt ist ein Ausnahmezustand. Wenn es euch damit mal nicht gut geht, sprecht oder schreibt ruhig darüber und lasst euch von Besserwissern nicht einschüchtern oder runterziehen. Lieben Gruß, FeM