Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

(Warum) Geburt einleiten?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: (Warum) Geburt einleiten?

Mitglied inaktiv

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Wenn der Geburtstermin zwar überschritten, sonst aber alles in Ordnung ist (genügend Fruchtwasser, Plazenta ohne jegliche Abnutzungserscheinungen/Kalkablagerungen, perfekt durchblutete Nabelschnur, Herztöne des Kindes völlig in Ordnung) - was könnte es dann für einen Grund geben, die Geburt einzuleiten? Ist das (unter den o.g. Bedingungen) nicht überflüssig (auch wenn ggf. mahr als 14 Tage seit dem errechneten GT vergangen sind)?


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe punsch, wie sicher ist denn der ET? Keinerlei Abnutzungserscheinungen? Frau am 10.Tag aufnehmen, heißt ja nicht automatisch sofort Tropf dran. Es gibt durchaus Häuser, die dann noch abwarten: aber eben unter engmaschiger Kontrolle. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Hallo, auch wenn es dem Kind gut geht, warten viele Ärzte maximal zehn Tage, bis über eine Einleitung zumindest mal ernsthaft nachgedacht wird. Meine Gynäkologin erklärte mir den Grund so: Die Plazenta hat nur eine recht eng begrenzte Lebensdauer. Ist diese überschritten, altert sie manchmal extrem schnell, das heißt, sie kann wohl inh. von ein bis zwei Tagen ihre Funktion weitgehend aufgeben. Das ist natürlich sofort ein akuter Notfall - dem man möglichst zuvorkommen möchte. Ab dem ET wird man daher engmaschig kontrolliert. Und eeeewig guckt man sich die SS-Länge nicht an, weil die Wahrscheinlichkeit für eine Verschlechterung des Zustands des Kindes mit der Zeit stetig zunimmt. Und: Da heute alle sofort vor Gericht eilen, wenn etwas schief läuft, kann man auch verstehen, dass Ärzte zunehmend auf Nummer sicher gehen möchten, statt etwas zu riskieren. Eine Einleitung (die viele Nachteile hat) ist für sie immer noch das kleinere Übel gegenüber dem Risiko. Grüßle, Astrid


Mitglied inaktiv

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Danke, aber die Gründe der Ärzte interessieren mich da weniger - schließlich entscheide ja letztendlich ich und nicht irgendwelche Ärzte. Sondern ich wollte wissen, welchen Grund es "objektiv" geben kann, einleiten zu lassen, obwohl doch alles in Ordnung ist - aber Du sagst ja, daß sich der von mir beschriebene gute Zustand (Versorgung des Kindes betreffend) sehr schnell ändern könne. Hm... da hat mir der Arzt neulich was anderes erzählt. Er meinte, dieser sehr gute Zustand sei in der Regel für vier, fünf Tage stabil - ich bin allerdings auch noch nicht ganz so lange über den Termin, sondern "erst" 9 Tage.


Mitglied inaktiv

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Hallo, es ist statistisch gesehen wohl einfach so, dass die Zahl der Totgeburten NACH ET zunimmt - wegen der ewähnten begrenzten Lebensdauer der Plazenta. Insofern kann man die Vorsicht der Ärzte nicht mal eben elegant wegwischen - sondern muss sie schon ernst nehmen. Nicht immer weiß man als Frau "instinktiv" und automatisch besser, was "das Beste" fürs Kind ist. Ärzte erleben während ihrer praktischen Klinikzeit viele schlimme Dinge. Dass sie da möglichst vorsichtig sind und auf Nummer sicher gehen, ist verständlich - und oft auch richtig. Liebe Grüße, Mimi


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