Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Stuhlgang bei Frühmöhren-Beikost

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Stuhlgang bei Frühmöhren-Beikost

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Hallo, mein Sohn, 13 Wochen alt, soll demnächst Frühmöhren-Beikost bekommen. Er wird bis jetzt komplett gestillt (hin und wieder bekommt er auch etwas Tee) und hat ca. 1-3 mal pro Woche Stuhlgang. Wie oft muß er denn Stuhlgang haben, wenn er jetzt pro Tag z.B., 2-3 kleine Babylöffel (für den Anfang ist das glaube ich laut Gläschen ausreichend) Möhren bekommt? Vielen Dank Zwerg2811


Martina Höfel

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Liebe Zwerg, früher wurde oft "Halbmilch" gefüttert, das war eine 1:1-Mischung aus Wasser und Kuhmilch (reine Kuhmilch ist für Babys völlig unverträglich). Bei der Mischung fehlte es an vielem, u.a. an Vitaminen. Die wurden durch den Saftzusatz zugegeben. Aber ideal war das wirklich nicht. Bei Muttermilch und heutiger Säuglingsnahrung ist der Zusatz von Säften nicht nur unnötig, sondern möglicherweise sogar schädlich für´s Baby, denn er erhöht die Allergiegefahr. Und weil das so ist, ist es einfach schade, dass Ihr Kind sich so früh mit dem Allergieförderer Möhre belasten muss! 6 Monate voll stillen oder Flaschennahrung ohne alles - das ist schon lange die Erkenntnis (siehe WHO). Jetzt gibt es zwei unterschiedliche Positionen. Auf der einen Seite die Eltern (ganz allgemein betrachtet), - denen nach 4 Monaten das Flasche geben langweilig ist, - die die Hoffnung haben, dass mit der Nahrung das Kind besser schläft (tut es aber nicht!), - die Ihr Kind doch schon für sooooo groß halten und - denen es in den Fingern juckt - endlich Nahrung zu geben (was Neues!) - die aufgrund von Werbung unsicher sind. Und auf der anderen Seite die Nahrungsmittelindustrie, die verkauft, weil sie verdienen will - und das manchmal mit fragwürdigen Methoden was die Werbung betrifft. Ein Beispiel: auf dem Glas steht "nach dem 4. Monat". Komischerweise ist das "nach" aber etwas kleiner als der Rest und man kann es leicht übersehen. Und auf keinem Glas steht die Empfehlung der WHO, doch bitte die 6 Monate....(siehe oben). Und es gibt noch viele Beispiele. Ihr Kind ist noch zu jung für Beikost! Auch, wenn Sie es bestimmt schon gelesen haben, hier noch einmal die Anzeichen für Beikost! Ich kann ja verstehen, dass es in den Fingern juckt, weil das Kind doch schon dem Löffel hinterher schaut. Klar! Es würde aber auch genauso einer brennenden Zigarette hinterher schauen! Oder einem Glas Bier. Bevor Sie also mit Beikost anfangen, sollten Sie schauen, ob Ihr Kind die typischen "Ich bin bereit für Beikost"-Zeichen aufweist. Geben Sie Ihrem Kind diese Zeit! "Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Muttermilch/HA-Nahrung reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist." Bis zum Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten." Einfach jedem Brei-Fanatiker in die Hand drücken! Liebe Grüße Martina Höfel


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Hallo, weshalb willst du ihm denn jetzt schon Möhrenbrei füttern? Er ist doch gerade mal 3 Monate alt? Ich zumindest fand es viel einfacher, als mein Sohn noch "vollgestillt" (bekam und bekommt abgepumpte MuMi) wurde, im Vergleich zu jetzt, wo er 2 Breimahlzeiten am Tag bekommt. Außerdem soll es doch besser sein, wenn ein Baby nicht zu früh Beikost bekommt, u.a. wegen der Allergiegefahr und dem unreifen Verdauungssystem. Bei meinem Sohn war es so, dass er, als ich mit Möhrenbrei angefangen habe, am Anfang mal 3-4 Tage gar keinen Stuhlgang gehabt hat und danach dann mindestens alle 2 Tage. Inzwischen hat er täglich Stulgang, allerdings bekommt er jetzt auch Obstbrei, Kartoffel, Kürbis..Was aber normal ist, weiß ich nicht, wahrscheinlich eine breite Spanne, solange es ihm dabei gut geht. Gruß Katja


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Mit "demnächst" meinst Du hoffentlich "in 2-3 Monaten"; alles andere wäre Unfug.


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Frag mal deine Mutter, wann du als erstes Beikost bekommen hast! Mit 4 Monaten kann man bereits zufüttern!


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Da würde ich meine Mutter lieber nicht fragen!!! Das gilt doch schon lange nicht mehr. Ist doch zig Jahre her. Außerdem heißt es "NACH" dem 4. Monat!!!


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Hallo, seit damals haben sich einige Ansichten geändert. Ich bin damals zum Beispiel auch nicht gestillt worden (damals war es "modern", Fertigmilch zu füttern, meine Mutter hat also sicher gedacht, sie tut mir was Gutes), trotzdem ist Stillen für das Kind das Beste. Ich habe damals sicher auch früh Beikost bekommen (kann meine Mutter leider nicht mehr fragen), trotzdem glaube ich nicht, dass das da Beste war (mache meiner Mutter ganz sicher keinen Vorwurf, war einfach ne andere Zeit), habe heute sehr viele Allergien. Von meiner Schwiegermutter wurde ich schon sehr früh genervt: "Wann fängst du denn endlich mit Beikost an? MuMi reicht ihm doch nicht mehr. Ich habe damals vor 35 Jahren..." Im Nachhinein war sie dann ganz erstaunt, dass die MuMi doch so lange ausgereicht hat und mein Sohnemann sogar bald durchgeschlafen hat, trotz "bloß" MuMi. Du musst einfach die Entscheidung treffen, die für dich die Richtige ist Gruß Katja


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Hab mal zum Spaß meine Mama gefragt bekoam das erste Mal mit 6 1/2 monate Brei und 4 Monate ist definitiv zu früh.


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Schade das alle total am eigentlichen Kern der Frage vorbeigeredet haben. Bis jetzt bekommt mein Sohn noch keine Möhren, da er erst 3 Monate alt ist. Aber daran kann mal sehen wie gut die Fragen gelesen werden.


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Ich habe deine Frage wohl gelesen. Du schreibst, das du voll stillst und demnächst mit Beikost beginnen möchtest. So steht es oben... Fakt ist, das ein Baby unter 6 Monaten keinen Brei braucht. Oder was meinst du mit "demnächst"? Das liest sich so, als ob du bald damit beginnen möchtest. Und nicht als ob du noch 3 Monate warten willst. Übervordere den Darm und die Verdauung von deinem Baby nicht so früh. Das ist eher schädlich... Das wollten dir alle damit sagen, mehr nicht. Sei doch froh, das dir so viele geantwortet haben. Dann muß doch etwas dran sein...


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Lese doch noch mal meine 1. Antwort durch, da habe ich versucht, deine Frage zu beantworten. Da ich aber auch "nur" eine Mutter bin, konnte ich dir nur schildern, wie es bei meinem Sohn war (3-4 Tage am Anfang kein Stuhl war für meinen KiA damals i. O.) und nicht, was alles normal ist.


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Hallo Schnecke3, du hast mir ja auch sehr weiter geholfen, möchte mich ja nur informieren, wie es bei anderen ist. Mein Sohn war ein Frühchen, von daher darf ich ihn noch nicht zufüttern. Demnächst heißt für mich nicht morgen oder in ein paar Tagen. In Absprache mit dem Kinderarzt und meiner Hebamme, kann er in ca. 6-8 das erstmal Banane bekommen, aber das möchte ich nicht aus Angst vor Verstopfungen.Vondaher wollte ich mal wissen, wie es bei Möhren aussieht. Vielen Dank


Martina Höfel

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Liebe zwerg, am Kern vorbei? Hm......! Ihr Text: "mein Sohn, 13 Wochen alt, soll demnächst .... hört sich nach sehr bald an .....Frühmöhren-Beikost bekommen. Er wird bis jetzt komplett gestillt (hin und wieder bekommt er auch etwas Tee) ....... dann ist er nicht mehr komplett gestillt (aber das ist ein anderes Thema)..........und hat ca. 1-3 mal pro Woche Stuhlgang. Wie oft muß er denn Stuhlgang haben... 1-3 mal ....., wenn er jetzt ..... da klingeln bei jedem die Alarmglocken, denn jetzt ist heute oder morgen!.....pro Tag z.B., 2-3 kleine Babylöffel (für den Anfang ist das glaube ich laut Gläschen ausreichend)...... und es soll mehr werden........ Möhren bekommt? Wir haben nur das geschrieben, was uns wichtig erschien: nämlich, dass Ihr Sohn zu jung für Beikost ist. Stimmt die Häufigkeit der Ausscheidung haben wir nicht erwähnt - aber Sie wollen ja auch nicht ausprobieren, wie sich Ihr Sohn mit Verstopfung oder hartem Stuhlgang quält. Liebe Grüße Martina Höfel


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