Liebe Frau Höfel, ich wollte Ihnen meine Geschichte schildern und hoffe auf ihre persönliche Einschätzung als Hebamme. 2019 kam meine Tochter bei 33+0 zur Welt, ihr geht es super, dennoch wünsche ich mir das nicht noch einmal. Die Schwangerschaft verlief damals sehr unspektakulär. Ich hatte lediglich eine Scheideninfektion bei 28+2 (wurde mit Antibiotika behandelt), aber sehr viele Übungswehen, deshalb musste ich viel Magnesium nehmen. Bei den Tastuntersuchungen war aber immer alles ok, auch die CTGs. Die Cervix wurde erstmals bei der Infektion vermessen und lag in der 29. SSW bei ca. 3,5cm. 4 Wochen später bei 32+3 bemerkte meine Ärztin beim Tasten einen Druck nach unten (ich nicht). In meinem Mutterpass trug sie ein „Portio erscheint verkürzt“, sie vermaß die Cervix, diese lag bei 3cm. Ich sollte mich nur etwas schonen. Leider platze noch in derselben Nacht ohne irgendwelche Schmerzen meine Fruchtblase, schmerzhafte Wehen setzten erst danach ein. Deutet das eher auf etwas wie eine verschleppte/unbemerkte Infektion hin oder eine Zervixinsuffizienz die sich ggf. früher oder später bei der nächsten Schwangerschaft wiederholt (ggf. wegen den vielen Übungswehen?). Nun bin ich wieder schwanger, erfreulicherweise habe ich die kritischsten Wochen bereits hinter mir. Heute bin ich bei 29+5 angekommen. Vor 2 Wochen wog mein Kleiner bereits 1200g. Von Anfang an wurde meine Cervix beobachtet. Bisher hatte ich keine Infektion und meine Cervix lag bisher immer stabil bei über 4cm. Übermorgen steht schon wieder die nächste Untersuchung an. Wie bereits in der ersten Schwangerschaft habe ich schon lange mit sehr vielen Übungswehen zu kämpfen. Die sich bisher aber ja glücklicherweise noch nicht auszuwirken scheinen. Meine Ärztin meinte, dass ist bei mir einfach so, da ich auch sehr in mich reinfühle und da etwas sensibler bin. Ich stelle auch fest, dass Ablenkung und Beschäftigung deutlich weniger Übungswehen zur Folge haben, als Tage an denen ich viel "herumliege" und Zeit für mich habe. Die allermeisten Übungswehen nehme ich lediglich als Anspannungsgefühl wahr, ab und zu zieht mal eine in der Leiste oder im Unterbauch leicht, wie die Vorboten der Periode. Sie kommen sehr unregelmäßig, aber dennoch sehr häufig. Ich schätze je nachdem wie gut oder schlecht der Tag ist auch bis zu 40mal, meist jedoch so 20 bis 30, selten weniger. Manchmal stundenlang nichts, manchmal auch einige in der Stunde. Von Anfang an nehme ich schon Magnesium und seit 3 Wochen auch (nach Rücksprache mit der Ärztin) Bryophyllum und täglich 1 Tasse Hebammentee (Toko-Öl sehr selten nach Bedarf). Das tut mir wirklich sehr gut. Im Moment ziehen sich die Tage dennoch wie Kaugummi, da ich einfach nur so weit wie möglich kommen will. Bis auf die Übungswehen ist bisher ja auch alles soweit ok. Trotzdem ist die vorangegangene Frühgeburt sehr präsent in meinem Kopf. Was ist Ihre Einschätzung zu meiner Situation? Muss ich fest damit rechnen, dass sich die Cervix in den nächsten Wochen wieder zu verkürzen beginnt, aufgrund einer Schwäche oder den vielen Übungswehen oder war es eventuell einfach nur Pech, dass es bei meiner Tochter so gekommen ist und es hatte gar nichts mit den vielen Übungswehen zu tun? Die hatte ich übrigens in beiden Schwangerschaften schon gelegentlich ab SSW16, die Häufigkeit nahm aber erst in den 20er Wochen zu. Ist es normal, dass man in der zweiten Schwangerschaft Übungswehen etwas deutlicher wahrnimmt? Außerdem bemerke ich das oben beschriebene „Ziehen“ im Unterleib langsam etwas öfters. Vor einigen Wochen fing es an, dass mal vereinzelt eine dabei war, dann tagelang nur die „normalen“ Übungswehen (nur Spannungsgefühl). Mittlerweile sind es so ca. 3 am Tag die leicht periodenartig ziehen, manchmal auch nur einseitig in einer Leiste, manchmal mittig. Fast immer nur am Abend oder späten Nachmittag. Ich meine gelesen zu haben, dass die Intensität mit der SSW zunehmen kann? Ist das korrekt? Entschuldigen Sie den Roman! Liebe Grüße und Danke für ihre Zeit!
von Schwangere123 am 04.10.2021, 19:19