Sehr geehrte Frau Höfel,
ich bin das erste Mal schwanger und befinde mich in der SSW 36/3. Mein Baby liegt in Schädellage, allerdings hat es sich noch nicht seitlich in das Becken gedreht. Der Rücken liegt vorn, sozusagen liegt ihr Rücken an meinem Bauch. Meine Ärztin sagte mir, dass mein Baby so nicht durch das Becken passt. Nun lese ich im Internet,dass sich das Baby jetzt eigentlich schon in Gebärposition befinden müsste. Muss ich einfach nur Geduld haben und hoffen,dass sie sich noch alleine reindreht oder kann ich irgendwelche Übungen machen, die sie dazu animieren, sich richtig zu drehen? Oder ist es einfach so, dass meine Tochter einfach noch nicht bereit ist? Ich will keinen Kaiserschnitt, sondern eine normale Geburt und bin daher etwas ängstlich,dass die Geburt nicht spontan verläuft....
Viele Grüße Anni
von
Anni86
am 01.02.2017, 14:57
Antwort auf:
Dreht mein Baby sich noch seitlich ins Becken?
Liebe Anni,
schade, dass Ihre Gyn Sie so verunsichert hat.
Der Beckeneingang der Frau ist queroval. Der Kopf des Kindes auch. Also gibt es eine Formübereinstimmung und das Kind kann (mit Rücken rechts oder links zur Seite der Mutter) ins Becken eintreten.
Steht der kindliche Kopf aber um 90° gedreht darüber (Rücken Richtung Bauchnabel der Mutter), paßt er nicht rein. Beckeneingang und Kopf stehen also formmäßig über Kreuz!
Ändert sich die Lage des Kindes nicht, bis MM vollständig und Fruchtblase gesprungen, dann spricht man von einem hohen Geradstand. Dieser ist geburtsunmöglich!
Das ist der extremste Fall. Wenn der Kopf also in irgendeiner Weise schräg bis gerade über Beckeneingang steht, dann kann er nicht eintreten!
Wenn der Kopf ins Becken eingetreten ist, muß er (bzw. das Kind) seinen Rücken (und damit den Kopf) von der Seite der Mutter Richtung Mutters Bauchnabel drehen, da das Kind den längsovalen Beckenausgang sonst nicht passieren kann. Bleibt diese Drehung aus, geht es wieder nicht weiter.
Es gibt ein paar dieser Stolperfallen im Becken für das Kind. Durch Lagerung kann man die Kinder meist "überreden", sich richtig ins Becken einzustellen. Das Kind folgt dabei dem Weg des geringsten Widerstandes.
Allerdings haben alle meine Beschreibungen eins gemeinsam: sie haben in der 36. SSW keinerlei Aussagekraft!
Bleiben Sie entspannt. Manchmal rutscht der Kopf einfach erst nach Blasensprung ins Becken. Da der Kopf noch nicht fest ist, hat eine "Diagnose" gar keine Bedeutung. Das KInd wird sich unter Wehen drehen um in das Becken einzutreten.
Machen Sie immer wieder Übungen, die Ihr Kind animieren sich nochmal etwas anders hinzulegen.
Die tiefe Knie-Ellbogenlage gehen (Beine körperweit auseinander, kein Hohlkreuz, Kopf auf die Unterarme legen) kann unterstützen.
Auf allen Vieren durch die Wohnung krabbeln.
Zeitung lesen am Tisch mit einem hochgestellten Bein (jedes Mal ein anderes).
Auf dem Sofa nicht nach hinten gestreckt sitzen.
In Ruhe abwarten.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 02.02.2017
Antwort auf:
Dreht mein Baby sich noch seitlich ins Becken?
Hallo,
mache Dir bitte keine Sorgen und genieße die restliche Zeit. Dein Baby wird den Weg in die Welt finden und "Rücken an Bauch" klingt ja gut :-) Mein Baby kam "Bauch an Bauch" heraus, also mit dem Gesichtchen nach oben. Es war halb so schlimm und mittlerweile können ja sogar Babys die mit den Füßen nach unten liegen ganz "normal" geboren werden.
Ich sehe da keinen Grund für einen Kaiserschnitt und Frau Höfel bestimmt auch nicht. Alles Gute :-)
Mitglied inaktiv - 01.02.2017, 21:31
Antwort auf:
Dreht mein Baby sich noch seitlich ins Becken?
Danke Hubbeldubbel! :-)
von
Anni86
am 02.02.2017, 19:49
Antwort auf:
Dreht mein Baby sich noch seitlich ins Becken?
Liebe Frau Höfel,
vielen Dank für die ausführliche Antwort! Sie haben mich beruhigt und ich werde jetzt fleißig Übungen machen!
Viele Grüße Anni
von
Anni86
am 02.02.2017, 21:24