Frage: baby7,5 mo. verweidert mittagsbrei - gerne an alle

Hallo Frau Höffel, mein Sohn verweigert den Brei. ER isst wenn überhaupt 2-4 Löffel davon, die Hälfte spuckt er wieder aus. Ich habe viele Sorten ausprobiert - er scheint nichts davon zu mögen. Obst/ Milchbrei (süsse Variante) isst er ganz gut und spuckt dabei nichts aus, obwohl er auch da kein ganzes Gläschen schafft. Was tun? Wieder die Flasche? Nachts ist er oft wach und weint und will trinken /essen - er bekommt dann 2 Flaschen a 200 ml.

von mamaben am 11.01.2014, 07:03



Antwort auf: baby7,5 mo. verweidert mittagsbrei - gerne an alle

Liebe mamaben, der beste Plan ist: abwarten bis das Kind Ihnen die Nahrung vom Teller klaut und dann in seinen Mund steckt, kaut und schluckt. Schauen Sie unter baby led weaning. Die WHO sagt, dass in besonderen Fällen, der früheste Beginn der Zufütterung die 17. Lebenswoche ist (http://www.euro.who.int/document/WS_115_2000FE.pdf Seite 176), WENN das Kind sonst nicht genug zunimmt oder nach ausreichend stillen nicht satt wird.(s.o. S.177). Die WHO sagt, dass 6 Monate voll stillen am besten sind. Die Nahrungsmittelindustrie stellt Produkte her, von denen sie manchmal glaubt, dass sie besser oder wenigstens gleich gut wie Muttermilch sind. Die Allergologen haben herausgefunden, dass gestillte Kinder relativ früh (ab besagter 17. Woche) gut mit KLEINEN Mengen Beikost umgehen können, da die Muttermilch den Darm schützt! Für nicht gestillte Kinder kann man das nicht belegen, da es keine Studien nur Annahmen dazu gibt. ABER: Niemand hat gesagt, dass ein Kind ab 17. Woche Brei essen/bzw. Brei anstatt Milch essen müssen! Die Entwicklung eines Kindes Zeigt deutlich, wann der Zeitpunkt für die Beikosteinführung ist! Hier nochmal die Beikostzeichen: "Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Manchen Eltern juckt es in den Fingern, etwas Gutes für Ihre Kinder zu tun! Da gibt es meterlange Regale mit Brei und Gläsern...... und drauf steht; nach (ganz klein geschrieben) dem 4. Monat (ganz groß geschrieben)...... und das soll das Kind nicht haben? Und der Kinderarzt sagt vielleicht auch, dass man ab 4. Monat anfangen kann (Dann ist er auf der sicheren Seite und hat drauf hingewiesen. Hoffentlich hat er auch gesagt, dass ansonsten die Empfehlung lautet..........)! Siehe oben! Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten , zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, sondern immer mal etwas von diesem und jemem anzubieten. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 11.01.2014



Antwort auf: baby7,5 mo. verweidert mittagsbrei - gerne an alle

Hallo, so früh muss ein Baby noch kein Brei-Fanatiker sein, viele tun sich mit Brei anfangs schwer. Meine Kinder mochten auch immer nur wenige Löffelchen davon. Das macht rein gar nichts! Es wird mit der Zeit von selbst mehr, Du musst das nicht erzwingen oder forcieren. Übrigens gilt im ersten Jahr eine erstaunliche Regel: Babys mögen KEINE Abwechslung, sondern Eintönigkeit. Man darf ihnen ruhig immer dieselben Sorten geben (z. B. eine einzige Sorte Gemüsemix mit Fleisch, nur eine Art Getreidebrei, nur eine Sorte Obstgläschen usw.). Die Kleinsten sind noch nicht experimentierfreudig und auch ihr Organismus benötigt noch keine Vielfalt. Das kommt erst im zweiten Lebensjahr. Und das Ganze darf dauern, da ist keine Eile. Biete nicht ständig X neue Sorten an, sondern füttere wenige Löffelchen von maximal drei Dingen: Gemüse-Fleisch, Getreide, Obst. Die Anzahl der Löffel wird in den nächsten Monaten von selbst zunehmen, wirst sehen. Die Milchnahrung darf jetzt noch Hauptnahrungsquelle sein, das war bei meinen Kindern genauso, sie hatten es auch nicht eilig. LG

von Mijou am 11.01.2014, 11:03