Liebe Frau Höfel,
unsere Kleine ist jetzt 6,5 Monate alt und ich habe bisher voll gestillt.
Seit einer Woche ißt sie mittags ein kleines Gläschen Pastinaken, da sie bei Möhre den Mund zugelassen hat. Den restlichen Tag stille ich sie weiterhin. Allerdings wird sie abends/nachts bis zu 5 mal wach und möchte trinken.
Dazu muß ich sagen, das ich sie seit 3 Monaten nur mit einer Brust stille, da sie an die andere nie ran wollte, trotz Wechsel der Stillposition.
Kann es sein, das sie nicht mehr richtig satt wird, da sie abends so oft kommt? Tagsüber ist es ähnlich , alle 2-3 Stunden. Soll ich die Abendmahlzeit auch mit Brei ersetzen und ihr zwischendurch Tee oder Folgemilch geben?
Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe.
Mitglied inaktiv - 26.01.2009, 21:57
Antwort auf:
Baby wird nicht satt?
Liebe Sally,
der Schlaf Ihres Kindes ist nicht von der Ernährung abhängig!
Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kannn) nennen, ist dabei belanglos.
Und es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab wann ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen!
"Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn Ihr Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen."
Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen.
Es bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 27.01.2009