Annii83
Liebe Frau Höfel, ich möchte meine Tochter (etw über 11 Monate) abstillen. Wir haben eine tolle stillbeziehung und nie Probleme gehabt. Eigentlich dachte ich, dass ich sie mir der Einführung der beikost (mit 6 Mon) sukzessive abstillen würde. Klappt aber nicht. Tagsüber stillen wir zwar schon eine Weile nicht mehr aber spätestens nachts möchte sie unbedingt mindestens 2 mal an die Brust. Zum einschlafen haben wir es nun schon ein paar mal mit viel kuscheln und dem Schnuller geschafft. Das klappt aber nachts nicht. Gestern wollte ich es 'konsequent' sein und ihr die Brust nicht geben, stattdessen haben wir gekuschelt, im Arm geschaukelt, ganz viel körperkontakt gehabt, den Schnuller eingesetzt, Wasser getrunken aber sie weinte sooooo bitterlich, dass selbst ich hätte mitweinen können. In solchen Momenten werde ich 'schwach' und habe auch schon nachgegeben. Gestern nicht, da hat es dann aber auch geschlagene 1,5 Stunden gedauert (von 2-3:30h) bis sie eingeschlafen war. Es bricht mir das Herz, denn ich habe ja das was sie möchte, kann sie ja auch gar nicht verstehen wieso das auf einmal nicht mehr verfügbar ist, aber ich möchte gerne demnächst wieder etwas flexibler sein. Ich war seit ihrer Geburt praktisch abends nie weg, da sie NUR die Brust nimmt. Keine andere Milch aus der Flasche. Wasser geht aus einer trinklernflasche komischerweise. Jedenfalls brauche und möchte ich jetzt diesen kleinen Freiraum, ja die Verfügbarkeit über meinen Körper langsam zurück. Aber wie stelle ich das nur sachte an? Sollte ich ihr in dem Alter nochmal einen milchersatz nachts anbieten? Das jetzt einzuführen kommt mir irgendwie rückschrittlich. Und hat sie überhaupt Hunger? Dem Kinderarzt nach zu urteilen ist in dem Alter die Brust 'nur' noch Einschlafhilfe. Ist natürlich auch leicht gesagt. Würde es helfen wenn ich viel Pfefferminztee trinke und das die milch reduziert, so dass meine Tochter merkt 'da ist nix mehr zu holen'? Ich weiß einfach nicht wie das jemals klappen soll. Danke im Voraus für eine Einschätzung aus ihrer Sicht und ich freu mich auch über Tipps von anderen Muttis:
Liebe Annii, nehmen Sie ein langes Wochenende zur Hilfe – und Ihren Mann! Stillen Sie die 2x, aber kürzer! Danach bekommt Ihr Mann das Kind und notfalls eine Flasche mit Wasser oder Ersatznahrung. In den folgenden Nächten (wenn sich die neue Situation etwas eingespielt hat) sukzessive kürzer stillen und das Kind abgeben. Es funktioniert nicht, wenn Sie das Kind nicht anlegen, ihm die Begehrlichkeit Brust aber direkt an die Wange drücken. Ist so, als wenn man einer Übergewichtigen die Schokolade reduziert, aber die Tafel mit ins Bett legt! (Es ist nur ein hinkendes Beispiel!*g) Das hat auch den Vorteil, dass Ihre Abwesenheit etwas Normales wird. Wenn Sie dann nicht da sind, dann ist eben Papa da. Ja, das erfordert liebevolle Konsequenz! Liebe Grüße Martina Höfel
emilie.d.
Wäre es für Dich eine Alternative zu stillen, wenn Du da bist und sonst halt nicht? So halte ich das und das klappt gut. Bin Minimum 3 Abende in der Woche nicht da. Mein Mann bekommt den Kleinen auch so zu schlafen, früher auf dem Bauch, mittlerweile im Bett. Kinderfrau schiebt den Kleinen in den Schlaf, unser Babysitter macht Musik auf dem Handy an und legt sich mit ins Bett. Ich bin schon davon ausgegangen, dass unser Sohn nachts in dem Alter noch Hunger hat. Pre würde er nicht trinken, die schmeckt ziemlich Bäh. Vielleicht kann Dein Mann entweder Wasser oder Kuhmilch aus einer Trinklernflasche probieren? Wenn Du abstillen möchtest, musst Du das klar durchziehen. Da wird sich Deine Kleine genauso dran gewöhnen.
Annii83
Vielen lieben Dank für Ihren Tipp, Frau Höfel und auch für die Einschätzung der anderen Mutti! Meine Tochter ist ausgerechnet jetzt krank geworden, so dass ich jetzt noch etwas abwarten möchte. Was ich mich noch frage; braucht sie mit 11,5 Monaten denn noch mehr Milch als die ~200ml aus dem Abendbrei? Wenn das abstillen ohne Einsatz einer Milchflasche (sei es Pre oder Kuhmilch) hinbekommen SOLLTE, würden die 200ml ausreichen? Sie ist leider kein großer Fan von Frischkäse zum Frühstück... sollte ich ihr dann noch Milch zum Frühstück geben? Ich lese auch von Trinktassen für Babys/Kleinkinder die die Flasche nicht nehmen, das kann ich mir nachts bei Hunger oder eben Verlangen nach Nähe beim besten Willen nicht vorstellen, dass das klappt? Danke und herzliche Grüße!
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