Frage im Expertenforum Geburt an Silke Westerhausen:

Geburtsverletzungen bei BEL

Silke Westerhausen

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Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

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Frage: Geburtsverletzungen bei BEL

Nacho88

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Sehr geehrtes Team, Ich befinde mich derzeit in der Situation, dass Für und Wider einer Spontanentbindung aus BEL gegenüber einem Kaiserschnitt abzuwägen. Ich bin erstgebärend. Ärzte und Hebammen raten zur Spontangeburt, da die Klinik wohl über entsprechende Erfahrung verfügt. Dies ist auch eigentlich mein Wunsch. Die Risiken für das Kind habe ich bereits umfangreich bedacht. Meine Frage bezieht sich daher auf mich und meine Angst um meinen Beckenboden. Muss ich als Erstgebärende mit BEL mit schwereren Geburtsverletzungen rechnen? (im Vergleich zur SL) Mich ängstigt die schnelle Austreibungsphase und ihre Folgen. Die Klinik meinte, dass ein Dammschnitt, eine PDA und ein Wehentropf sehr wahrscheinlich sind. Sind dies nicht alles Faktoren die für eine vergleichsweise schwerere Schädigung des Beckenbodens sprechen? Ich fürchte u.a. unter der PDA falsch oder zu stark zu pressen. Auch der fast unvermeidliche Dammschnitt bereitet mir Sorge. Wie sind ihre Erfahrungen, was Heilung und Langzeitfolgen wie Empfindungsstörungen bei geschnittenem Gewebe betrifft? Haben Sie besten Dank für Ihre Mühe und Rat. Mit freundlichen Grüßen, Nacho88


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Hallo, Schön,dass Sie sich für eine Spontangeburt aus BEL entschieden haben,da dies meist sehr schöne Geburten sind. Zu Ihren Fragen: 1. Nein,eine Geburt aus BEL bringt nicht größere Geburtsverletzungen mit sich als eine Geburt aus SL;im Gegenteil,der Po des Kindes ist weicher und vom Durchmesser meist kleiner. 2. Die Austreibungsperiode bei einer Geburt aus BEL ist nicht "schnell" - man braucht viel Geduld.Eine PDA und ein Wehentropf (zum allerletzten Schluss) sind wahrscheinlich,das ist richtig,aber ein Dammschnitt nicht unbedingt - hier kann ich allerdings nur für unsere Klinik sprechen. 3. Nein,diese von Ihnen aufgezählten Faktoren begünstigen nicht eine Belastung des Beckenbodens. 4. Die PDA wird zum Herausschieben des Kindes ausgeschlichen,so dass die Frauen einen guten Druck spüren können - außerdem teilt Ihnen die Hebamme den RHythmus des Pressens mit. 5. Wie gesagt der Dammschnitt ist nicht zwingend erforderlich - wenn einer durchgeführt wird sollte er mittig angelegt werden,da hier die Heilungsschancen schneller und besser sind als bei einem schräg angesetzten Schnitt. Alles Gute und eine schöne Geburt, Silke Westerhausen


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