Sehr geehrter Herr Professor,
unsere Tochter kam in der 27+5 Woche zur Welt. Nach 2 Tagen bekam sie eine Hirnblutung III. Grades. Jetzt wurde im Ultraschall festgestellt, daß das Hirnwasser nicht richtig abfliest. Alle 4 Ventrikel sind betroffen. Es soll eine neue OP geben mit Endoskop und Läser. Bei dem bisherigen Verfahren müsten sonst 4 Stents gelegt werden und 12 mal pro Tag punktiert werden. Es kann trotzdem sein, daß unsere Tochter behindert ist. Über die neue OP habe ich nichts weiter lesen können. Können Sie uns weiterhelfen? Vielen Dank.
von
saftl1
am 20.06.2012, 11:11
Antwort auf:
Was wird bei der OP wegen dem Hirnwasser gemacht?
Um qualifiziert Stellung nehmen zu können, müßte ich die MRT- bzw. Ultraschallbilder des Hirns sehen.
Standardmethode ist die Anlage eines VP-Shunts (ventriculoperitoneal), beim dem ein Kunststoffkatheter in einen Seitenventrikel eingelegt und das Nervenwasser über ein automatisches Ventil mit abführendem Kunststoffkatheter in die Bauchhöhle abgeleitet wird.
Das Ihnen vorgeschlagene Verfahren besteht darin, dass man wohl mit einer Sonde die Verbindungsöffnungen zwischen den verschiedenen Hinrkammern und dem äußeren Nervenwasserraum aufsuchen will und diese Öffnugnen per Laser öffnen will. Wenn so etwas gelingt, ist das natürlich wunderbar. Die Methode gilt aber noch als experimentell, zumal man nicht nur gute Erfahrungen damit gemacht hat (Zuwuchern der Öffnungen, Setzen von Blutungen).
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 22.06.2012