Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Transport nach Hirnblutung

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Transport nach Hirnblutung

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Dürfen Frühchen eigentlich mit der Diagnose: Rechts-frontal leichte Echogenitätserhöhung transportiert werden? Ich werde dies nicht begründen, damit Sie nicht in einen Loyalitätskonflikt kommen. LG Doreen Kröber


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Ihre Rücksicht auf mögliche Loyalitätskonflikte finde ich lieb. Vielleicht sollte ich dies zum Anlaß nehmen, einmal grundsätzlich etwas zu diesem Komplex zu schreiben: 1. Die Interessen der Frühgeborenen müssen auch für mich als Internet-Ratgeber immer höher stehen als Interessen von Kollegen. Glücklicherweise ist dies meistens kein Widerspruch. 2. Es ist mir bewußt, daß diese Seite überwiegend von Eltern aufgesucht wird, die nicht nur eine zweite, sondern vermutlich sogar eine dritte oder vierte Meinung suchen, um so Ihrem berechtigten Anspruch als verantwortlicher Entscheidungsträger für Ihr Kind gerecht werden zu können. 3. Ich erhalte auch bei langen Anfragen meistens nur Detailinformationen. Dieses ist einer der Hauptgründe, warum ich mich manchmal etwas vorsichtig und zurückhaltend äußere, um mit meiner Antwort keine Sicherheit zu vermitteln, die wegen lückenhafter Informationen nicht geleistet werden kann. 4. Es ist auch mein Ziel - im wohlverstandenen Interesse der Frühgeborenen -, die verschiedenen beteiligten Ärzte nicht unnötig in einen Widerspruch zueinander zu setzen. Zu Ihrer Frage: Kann ich aufgrund der gegebenen Information ("rechts frontal leichte Echogenitätserhöhung") nicht beantworten. Ich benötige zusätzlich mindestens - SSW - Alter - mögliche Zusatzbefunde zur möglichen Entstehung der Echodensität - Dringlichkeit des Transportes Beispiele: Transport ist o.k., wenn z.B. das Kind 4 Wochen alt ist, die 32. SSW überschritten hat, die Echodensität auf einer örtlichen Minderdurchbutung beruht und das die Verlegung in ein Zentrum erfolgt, wo eine dringliche Operation durchgeführt werden muß. Transport ist nicht o.k., wenn das Kind erst 3 Tage alt ist, in der 26. SSW geboren wurde, die Verlegung nur aus Gründen der größeren heimatnähe erfolgt und Verdacht auf eine Gerfäßmißbildung im Echodensitätsbereich besteht.


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Danke für Ihre Worte, das Thema Behandlungsfehler ist sehr komplex, gerade bei Frühgeborenen. Deshalb finden wir auch keinen brauchbaren Gutachter. Also Max wurde in der 33. Woche spontan geboren unter sehr widrigen Umständen. Ich wurde nicht ernst genommen, was meine Wehen betraf und das CTG schlug auch nicht aus, eindeutig war aber das es Max nicht gut ging HF 160 und höher. Ich lag mit Preßwehen ALLEINE in meinem Krankenzimmer, Apgar 5/7/7, erst nach 3 h Intubation, schwere Lungenentzündung folgte einen Tag später.... Max wurde 8 Tage später verlegt, da die Betten gebraucht wurden! WIR waren gegen eine Verlegung, da erst an diesem Tage mitgeteilt wurde, daß Max eine Lungenentzüdung hatte. Ca. ? Eine Stunde bevor er durch die ganze Stadt gefahren wurde in ein anderes Krankenhaus, wurde erst ein US des Gehirnes gemacht und wir wurden erst im anderen KKH nach 3 Tagen über den Befund informiert, der dann Periventrikuläre Leukomalazie mit multizystischen Veränderungen hieß. Es geht uns überhaupt nicht um Schadensersatz, aber ich finde man solle nicht alles durchgehen lassen..Das ganze liegt jetzt fast 2 Jahre zurück und immer noch haben wir viele ungeklärte Fragen. Im übrigen kann Max entgegen allen Prognosen laufen und die sonst. Motorik ist jetzt o.k.(Dafür hat er anderes) ABER: Es waren 2 Jahre Kampf, Max soweit zu bekommen. LG Doreen Kröber P.S. Es war eine sehr große Berliner Klinik.


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Es kann mir auch als 1. Vorsitzenden der für die Frühgeborenenmedizin maßgeblich verantwortlichen Fachgesellschaft (GNPI, siehe homepage www.gnpi.de) nicht gleichgültig sein, wie die Frühgeborenenmedizin im Einzelnen umgesetzt wird. Ich empfehle Ihnen bzw. biete Ihnen an: 1. Gespräch mit dem Leiter der behandelnden Klinik (kann ich gerne vermitteln, wenn dieser Wunsch an mich in meiner Funktion als GNPI-Vorsitzender ergeht.) 2. Telefonische oder persönliche Rücksprache in Magdeburg mit mir (0391/6717000)


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Sehr geehrter Prof.Joch, leider (für mich) waren Sie schon weg, aber Ihr sehr nette Sekretärin meinte ich solle Mo , gegen 8.30 Uhr anrufen. Danke, Doreen Kröber


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