Meine Tochter kam 8 Wochen zu früh (31+6SSW), wurde aber von Geburt an mit meiner Milch ernährt, zunächst über eine Sonde, dann von mir gestillt. Bei Reifgeborenen wird eine Stilldauer von 6 Monaten empfohlen. Wie ist das bei Frühchen, verlängert sich die angeratene Stilldauer bei meiner Tochter um 8 Wochen? Sie ist jetzt ein halbes Jahr alt. Sollte ich nun zufüttern, da sie sonst nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird oder reicht das Stillen noch aus?
Mitglied inaktiv - 19.09.2007, 22:26
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Muttermilch allein reicht bei sehr kleinen Frühchen < 32 SSW wegen deren schnellem Wachstum in den ersten Monaten (bis 3000 g Gewicht) nicht. Ich nehme an, Sie haben ein Supplement (Eiweiß, Mineralien, Kalorien) zusätzlich verordnet bekommen.
Jetzt (mit 6 Monaten unkorrigiert) können Sie aber zunächst noch 2 Monate weiterstillen und dann mit Beikost beginnen. Schön, dass es mit dem Stillen so gut gelaufen ist!
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 20.09.2007
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Stillen/ Zufüttern
Guten Abend!
Ich weiß zwar nicht, wie es bei Kira war, aber mein Sohn hat anfangs nur abgepumpte MM bekommen ohne Zusätze! Er ist in der 31. SSW geboren und wog 1650g. Aufgrund von Platzmangel lag er nicht auf der Frühgeborenenstation sondern "nur" auf der Säuglingsstation, die ja eigentlich u.a. eher größere Frühchen behandeln. Mein schlechtes Gefühl, dass er nicht auf der "richtigen" Station war, wächst irgendwie immer mehr.
Muss ich mir nun Sorgen machen, dass er kein Supplement erhalten hat? Seine alkalische Phosphatase war ja auch erhöht. Vielleicht lag es daran? Na ja, bisher wächst er ja recht gut...
Schönen Abend
Arzu
Mitglied inaktiv - 20.09.2007, 21:03
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Muttermilch enthält für sehr unreife Frühgeborene mit schnellem Wachstum anfangs zuwenig Eiweiß, Mineralien und Kalorien. Deshalb wird während dieser schnellen Wachstumsphase (etwa bis 3000 g bzw. errechneter Geburtstermin) ein Zusatz zur Muttermilch gegeben. Das haben Sie möglicherweise nicht bemerkt, weil Sie anfangs nicht gestillt sondern abgepumpt haben und die Schwestern das Supplement der Muttermilchflasche beigefügt haben.
Wenn die Kinder dann gestillt werden können, haben sie meistens ein Gewicht von 3000 g oder sind nahe daran. Je nach Wachstum kann man dann versuchsweise auf das Supplement verzichten. Die Muttermilchen sind sehr unterschiedlicih von Mutter zu Mutter, so dass die Muttermilch dann manchmal ausreicht.
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 21.09.2007
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Guten Tag Professor Jorch,
bei uns war es definitiv nicht der Fall. Die Nahrungsliste lag frei in der Milchküche. Bei unserem Namen stand nur MM. Ein Nachbarkind, das eine Trinkschwäche hatte, hat tatsächlich etwas in die Milch bekommen, damit es mehr Kalorien zu sich nimmt und dies stand auch mit auf der Liste. Na ja, unser Kind ist ja trotzdem gut gewachsen. In der Klinik hat er zwar nicht viel, aber stetig zugenommen. Er wurde 4 Wochen vor dem ET entlassen und hat zu Hause dann pro Woche durchschnittlich 250g zugenommen. Nach dem ET eine Zeit lang sogar durchschnittlich 350g, und das mit MM und z.T. dann noch mit Pre. Das Längen-/Gewichtsverhältnis ist aber in sich stimmig. Daher hoffe ich einfach, dass es bei ihm trotzdem ohne Zusatz in Ordnung war. Lediglich seine AP ist nach wie vor erhöht, aber rückläufig. Übrigens, es hat mit dem Stillen leider nicht geklappt. Inzwischen bekommt er ausschließlich Pre.
Viele Grüße und nochmals vielen lieben Dank, dass Sie sich hier die Zeit für uns nehmen!!!
Arzu
Mitglied inaktiv - 21.09.2007, 15:14