Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Muss ich mir Sorgen wegen der Narkose machen?

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Muss ich mir Sorgen wegen der Narkose machen?

sunnycat77

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Hallo, ich habe eine Frage bezüglich meiner Tochter, geboren im Mai 2008 bei 33+6. Aus dem Krankenhausbericht von 2008: „gleich nach der Geburt Herzfrequenz < 100/Minute, keine Atmung, schlaffer Muskeltonus, zyanotisch, zweimaliges Absaugen. CPAP über 2 Minuten mit Sauerstoffkonzentration bis 100% und maximaler inspiratorischer Druck bei 25. Nach 1 Minute Beginn einer Herzdruckmassage über 4 Minuten. Nach 2 Minuten Intubation. Nach Intubation Absaugen von viel Fruchtwasser aus dem Tubus. Nach 5 Minuten NaCl 0,9% Bolus über peripheren Zugang. Transport auf unsere Neugeborenen-Intensivstation zur Überwachung und Therapie.“ Am 4. Tag extubiert. Sauerstoffbedarf bis zum 5. Lebenstag. Bei meiner Tochter ist letztes Jahr im Juli im Alter von 3 Jahren eine Adenotomie und Paracentese bds. Durchgeführt worden. Narkosemittel Propofol. Postoperativ zeigte meine Tochter schlechte Atemwerte (atmete zunächst gar nicht selbständig!). Dies ist laut Narkosearzt eher auf die Lungenunreife (Frühchen) statt auf die Art der Narkose zurückzuführen. Außerdem war sie präoperativ nicht 100%ig gesund (stark verschleimt, aber nicht fieberhaft). Nun soll im August erneut eine HNO-OP durchgeführt werden (Polypen, Verkleinerung der Mandeln, evtl. Trommelfellschnitt). Nachdem, was bisher war: Muss ich mir Sorgen wegen der Narkose machen? Sollte sie besser zur Überwachung noch eine Nacht im Krankenhaus verbringen? Ich hoffe, sie können mich beruhigen! Vielen Dank schon im Voraus!


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Ich hätte nicht erwartet, dass die Vorgeschichte zu Narkoseproblemen führt und würde den Zusammenhang auch jetzt noch anzweifeln. Narkose bei Kleinkindern gehorcht grundsätzlich anderen Gesetzen als bei Erwachsenen.


Sternchen-2007

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Hallo, wollte dich nur mal fragen, ob du darüber aufgeklärt wurdest, dass die "verkleinerten" Mandeln wieder nachwachsen können. Wir hatten die Mandeln von unserem Sohn auch verkleinern lassen, da das OP-Risiko bei dieser Op viel kleiner ist und der "Nutzen" der Mandlen erhalten bleibt. Leider waren sie dann nach 4 Monaten noch größer als vorher!!! Uns hatte damals niemand darüber informiert, Lg


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Die Bedenken hinsichtlich einer zu großzügigen Indikation zur Entfernung von Rachenmandeln trage ich grundsätzlich mit. der liebe Gott hat diese ja wohl nicht geschaffen, damit sie bei jedem 5. Kind entfernt werden. Ich kenne aber Ihren speziellen Fall zu wenig, um zur Indikation eine Stellungnahme abzugeben.


sunnycat77

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Hallo! Die OP steht an, da meine Tochter schnarcht, erneut häufige Atemwegsinfekte und MOEs hatte und die Polypen wieder etwas nachgewachsen sind. Außerdem hat sie einen Erguß in beiden Ohren und schnitt beim Hörtest schlecht ab. Der HNO (und der Kinderarzt) meinte, da ohnehin schon operiert wird, würde er die vergrößerten Gaumenmandeln auch noch teilentfernen. Da sie nur teilentfernt werden, würde ja die Funktion erhalten bleiben. Ich bin ehrlich gesagt auch etwas ratlos. Aber nächste Woche habe ich nochmals Termin beim HNO. Zu meiner anderen Frage: Sollte (wegen der Narkose bzw. wegen evtl. Nachblutungen) meine Tochter noch im Krankenhaus bleiben? Wenn ja, wie lang wäre angebracht? Viele Grüße


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Ich habe in meiner (allerdings über 35jährigen) ärztlichen Tätigkeit mindestens 3 Kinder mit schweren Nachblutungen nach Mandeloperation behandeln müssen (mit tödlichem Ausgang bzw. geistiger Behinderung nach Wiederbelebung), so das ich für einen Krankenhausaufenthalt aus Sicherheitsgründen plädiere. Mandeloperationen sind keine Bagatelloperationen. Man operiert in gut durchblutetem Gewebe und im Bereich der Atemwege.


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