Lieber Prof. Dr. Jorch, ich bin in der 10. SSW und habe folgende Vorgeschichte: im Jahr 1999 wurde bei mir nach PAP III D eine Konisation durchgeführt. Daraufhin blieb 6 Monate lang meine Regelblutung (trotz monatlicher Krämpfe) aus. Leider entdeckte keiner der behandelnden Ärzte, dass dies auf schwerste Verwachsungen der Cervix nach der OP zurückzuführen war. Da nicht mehr dilatiert werden konnte, musste in einer komplizierten OP ein Cervixkanal gechlitzt werden (Cervixplastik). Glücklicherweise hatte ich mich danach recht gut erholt und meine Monatsblutung stellte sich wieder regelmäßig ein. Allerdings ist jetzt meine Cervix stark verkürzt (ca. 20 mm). Nun meine Frage: Meine Ärztin riet mir zu einer Cerclage um die 16. SSW. Da ich dabei kein gutes Gefühl hatte, informierte ich mich über die Erfolgsaussichten solch eines Eingriffs. Ich las von der 2004 veröffentlichten Studie des Londoner Ärzteteams unter Dr. Nicolaides, der Schwangere mit stark verkürztem Gebärmutterhals untersuchte. Es stellte sich heraus, dass eine Cerclage bei diesen Frauen das Risiko einer Frühgeburt nur minimal senkt. Der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Klaus Vetter stimmte dem zu. Er sagte: "Es gibt keinen guten Grund, eine Cerclage zu machen", und weiste daraufhin, dass hierzulande der Eingriff bereits seit ein paar Jahren nur noch selten vorgenommen wird. Das verwirrt mich natürlich sehr und ich weiß nicht, was ich tun soll. Wie ist Ihre Meinung dazu? Kennen Sie Alternativen, um in meinem Fall das Risiko einer Frühgeburt zu senken? Ich würde mich sehr freuen, bald von Ihnen zu hören. Liebe Grüße, Melanie P.