Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wie hätte ich richtig reagiert?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Wie hätte ich richtig reagiert?

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Hallo Frau Schuster, vor kurzem bei einem Besuchsnachmittag im KiGa sehe ich plötzlich meinen Sohn (4) wie er auf einen anderen eindrischt und der dann zurückhaut. Ich bin dazwischen, habe die beiden getrennt. Wütend und heulend erzählt mir mein Sohn, der andere hat ihm eine Spielsache einfach weggenommen, die er zuerst hatte. Darauf hin wollte ich ihm erklären, dass das Verhalten von dem anderen zwar nicht richtig war, er aber trotzdem nicht schlagen darf, aber er war so außer sich, er hat gar nicht zugehört ( mit dem anderen Jungen hatte er schon mal "Stress", das ist keiner von seinen Freunden, eher so sein "Gegenspieler"). Ich habe auch das andere Kind angesprochen und ihn gefragt, ob er die Spielsache nicht wieder hergeben will bzw. ob sie sich nicht abwechseln wollen - aber der hat das Teil fest an sich geklammert und überhaupt nicht reagiert. Daraufhin ist mein Sohn dann komplett ausgerastet und wollte ihn wieder schlagen. Ich habe ihn brüllend und um sich schlagend aus dem Zimmer getragen - wollte, dass er sich erstmal abregt und dann in Ruhe mit ihm reden. Leider hat er sich nur schwer abgeregt und war danach stinksauer auf mich! Er fühlte sich von dem anderen ungerecht behandelt und es kam mir so vor, dass ich ihm ungewollt zu verstehen gegeben hatte, dass ich ihm nicht helfe oder beistehe. Ich weiß nicht, was ich hätte anders oder besser machen können. Ich war anschließend enttäuscht, dass mein Sohn auch später nicht bereit war, darüber zu reden bzw. mich anzuhören - wann immer ich nochmal darauf zu sprechen kam, ist er wieder beleidigt und sauer geworden - irgendwann habe ich es dann einfach bleiben lassen. Es hätte mich gefreut, wenn er wenigstens im Nachherein bereit gewesen wäre Einsicht zu zeigen. Oder verlange ich da zuviel von einem 4jährigen? Bzw. - wie kann ich in so einer Situation meinem Sohn besser vermitteln, dass ich - auch wenn ich ihm sein Verhalten verbiete (Schlagen) - trotzdem natürlich "auf seiner Seite" bin? Danke & LG, Stefanie


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Hallo Stefanie Wie hat denn die Erzieherin auf diesen Vorgang reagiert? Ihr Sohn wird sich ungerecht behandelt gefühlt haben, da er sein Spielzeug nicht zurückbekam und seiner Meinung nach dafür auch noch bestraft wurde, weil er und nicht sein "Gegner" aus dem Geschehen entfernt wurde.- Tritt noch einmal eine ähnliche Situation auf, rate ich Ihnen, Ihrem Sohn zu bestätigen, dass das Recht zwar auf seiner Seite liegt, der andere Junge aber scheinbar sein Unrecht nicht zugeben möchte, bzw. noch zu klein ist, um es zugeben zu können:-), sodass es immer besser ist, als der Klügere nachzugeben und sich ein anderes Spielzeug zu holen. Irgendwann wird dann das erwünschte Spielzeug schon wieder zur Verfügung stehen. Liebe Grüße und: bis bald?


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