Bibi77
Hallo Fr. Ubbens, wir sind gerade ratlos und etwas überfordert. Das es auch für unsere Tochter gerade nicht leicht ist, erschwert die Situation für alle Beteiligten. Sie ist gerade drei geworden, somit kommt der Umbruch von der Krabbelgruppe in den Kiga hinzu, gleichzeitig verändert sich ihr Schlafbedürfnis und sie ist ohne den Mittagsschlaf natürlich doppelt erledigt, sowie wenig belastbar und muss nun auch noch einen Ganztagsplatz bewältigen. Im Kiga selbst meistert sie das alles tapfer, wirkt fröhlich und ausgelassen, aber es ist schon beim Abholen zu merken, die Fassade bricht und jede Kleinigkeit lässt einen Wutanfall drohen. Dies würde ich natürlich sehr gerne umgehen... aber... sie entwickelt natürlich auch einen ungeheuren Willen.... sie erteilt Befehle (geh weg Mama, geh da hin, nein, bleib stehen, nicht reden, nicht laut sein, nein, ich will keine Tomaten kaufen, stell sie zurück) um ein paar Beispiele zu nennen. Ich reagiere z.B. beim Einkaufen gelassen, atme tief durch und ziehe das Tomaten kaufen durch. Zu Hause wird es aber schwieriger, sie reagiert einfach so heftig und fragt ständig ihre Grenzen ab. Sie schmeisst z.B. etwas beabsichtigt auf den Boden, wälzt sich teatralisch davor, fordert ein, dass ich das für sie aufhebe. Natürlich lasse ich mich darauf nicht ein und beibe hart, worauf einen Wahnsinnsgefühlausbruch folgt. Ich habe dann das Gefühl sie findet da nicht wieder raus, aber soll ich dann nachgeben? Mein Herz blutet, ich bin verunsichert, mein Kind schreit mich an, tritt nach mir, haut, brüllt, schluchzt, schnappt nach Luft und fordert weiter ihren Willen. Ich versuch ruhig zu bleiben, sage sie soll es aufheben, es scheint aber sinnlos. Darf ich nachgeben, oder dürfen wir einen Kompromiss wählen? Z.B. das wir es gemeinsam aufheben (manchmal bietet sie das dann sogar an) um dieser Endlosschleife zu entgehen? Ein weiteres Beispiel ist das zu Bett gehen. Trotz der auffälligen Müdigkeit kämpft sie gegen das zu Bett gehen, läuft aus dem Zimmer, hört auf nichts, lässt sich nicht überreden, bestechen. Also wähle ich die absolute Konsequenz, was natürlich die nächste Eskalation mit sich bringt. Wir pflegen jeden Abend das Ritual noch 2-3 Geschichten zu lesen. Aber auch das scheint derzeit keine Bedeutung für das Einschlafverhalten zu haben. Dies ist ein grober Auszug unserer Situation und Probleme. Ansich ist sie ein fröhliches, aufmerksames, sehr empathisches Kind. Ich möchte mir keinen Tyrann erziehen, möchte aber auch nicht ihren Willen brechen, weiß mir aber einfach in diesen Wutanfällen nicht zu helfen... ich hoffe sie könne ein wenig Licht in mein Dunkel bringen Vielen Dank und Grüße
Liebe Bibi77, zum Einen zeigt Ihre Tochter bzgl. der Machtspiele ein alterstypisches Verhalten, was durch die Müdigkeit und der Umstellung, noch mehr Stunden ohne Mama zu sein, hinzukommt. Sie dürfen vorübergehend gerne Kompromisse schließen und den runtergeschmissenen Gegenstand gemeinsam aufheben. Ansonsten schenken Sie Ihrer Tochter bestenfalls viel ungeteilte Aufmerksamkeit, diese fordert sie ganz stark ein. Sie hat bedingt durch die Umstellungen und die Müdigkeit ein großes Nähebedürfnis. Natürlich muss (nebenher) der Haushalt erledigt werden usw., aber auch da können Sie Ihre Tochter mit einbeziehen, so fühlt sie sich nicht alleine. Vielleicht können Sie das Abendritual schon früher beginnen und durch eine kleine Massage ergänzen, damit Ihre Tochter ein wenig entspannen kann. Sie bekommt dadurch noch einmal intensiven Körperkontakt und kann sicherlich besser zur Ruhe finden. Probieren Sie es mindestens eine Woche lang aus. Steht Ihre Tochter auf oder läuft aus dem Zimmer, dann holen Sie sie immer wieder sofort zurück. Versuchen Sie nicht, sie zu überreden oder bestechen, damit es nicht zum Spiel wird. Evtl. können Sie Ihre Tochter schon vor dem Abendessen umziehen und waschen, da ist Ihre Tochter vermutlich noch kooperativer. Viele Grüße Sylvia
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