Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Seit Baby da, Kleinkind nur am Jammern.

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Seit Baby da, Kleinkind nur am Jammern.

Frieda19

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Sehr geehrte Frau Ubbens, Wir machen uns Sorgen um unsere Tochter. Sie wird im April 3 Jahre alt. Ihr Geschwisterchen ist 2 Wochen alt. Während der Schwangerschaft, musste ich das ein oder andere mal ins KH. Nach der Entbindung, war ich auch 3 Nächte im KH. Mein Mann hat in dieser Zeit auf unserer Tochter aufgepasst. Das hat auch super geklappt, obwohl sie normalerweise noch in den Schlaf gestillt wird. Etwa eine Woche nach der Geburt, hatte meine Tochter über ein paar Tage Durchfall und eine Nacht hat sie gebrochen. Danach war es weg. Als ich nach der Geburt mit dem Baby zu Hause war, war meine Tochter eigentlich wie immer. Die "Trotzanfälle" hatte sie vor der Geburt ja auch. Jetzt seit etwa 2 Tagen ist sie so weinerlich, spricht kaum noch "normal...immer dieser klägliche und weinerliche Ton. Dann weint sie ständig, dass ihr Popo weh tut. Man sieht aber nichts. Ich weiß nicht, wie ernst ich diese "Aua" nehmen soll. Etwas wehleidig war sie auch schon vor der Geburt...aber auch das ist viel extremer. Sie tut mir so unendlich leid. Wir schenken ihr genau so viel- oder sogar noch mehr- Aufmerksamkeit, als vorher. Wir trösten sie, schmusen ganz viel, ich bringe sie abends alleine ins Bett und kuschel mit ihr bis sie eingeschlafen ist. Also eigentlich dürfte es an fehlender Aufmerksamkeit nicht liegen. Es macht mich so unendlich traurig meine Tochter so zu sehen. Ich will doch nur, dass sie glücklich ist. :( Was können wir machen? Glauben Sie, es liegt an Ihr Geschwisterchen? Danke für Ihre Antwort! Ps: Zu ihrer Schwester ist sie sehr liebevoll. Den Eindruck von Eifersucht habe ich nicht !


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Frieda19, die Ideen aus der Antwort meiner Vorrednerin können ganz richtig sein. Eine andere Vermutung meinerseits kann aber auch zutreffen: Ihre Tochter hatte Durchfall. Das wird womöglich einen wunden, empfindlichen, gereizten Po hervorgerufen haben. Bei vielen Kindern entwickelt sich die Tage oder Wochen danach eine Angst, dass dies wieder so sein könnte. Die Kinder äußern dann "Phantomschmerzen". Zudem wird sie geschwächt sein vom Durchfall und Erbrechen und ist aus dem Grund wehleidiger als zuvor. Lassen Sie gerne beim Kinderarzt abklären, ob gesundheitlich wieder alles in Ordnung ist. Ist alles in Ordnung, dann haben Sie noch ein paar Tage Geduld. Sicherlich wird sich in ein paar Tagen der Gemütszustand wieder wie zuvor zurück entwickeln. Viele Grüße Sylvia


cube

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Geht eure Tochter in den Kiga? Vielleicht ist da etwas vorgefallen weswegen sie unglücklich ist? Ansonsten würde ich einfach doch auch mal zum KiA mit ihr gehen und dort von den Schmerzen berichten. Vielleicht ist es nicht nur "gespielt" und wenn doch, dann habt ihr sie aber ernst genommen, der Arzt dann aber eben festgestellt, dass da nichts weh tun kann.


Frieda19

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Danke für Deine Antwort. Nein, sie geht noch nicht in den Kindergarten.


cube

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Sie muss nicht eifersüchtig sein, um dennoch die Veränderung zu bemerken und evt. verunsichert zu sein, was ihre Rolle nun betrifft. Ich könnte mir auch vorstellen, dass ihr "Aua" daraus resultiert. Also damit gar nicht erst die "Gefahr" aufkommen zu lassen, dass eure Aufmerksamkeit nachlassen könnte. Wenn du bzw. ihr meint, ihr schenkt ihr genügend Aufmerksamkeit, dann ist es doch gut. Dann muss sie nun eben dennoch lernen, dass sich die Welt eben nicht mehr nur um sie dreht. Das meine ich nicht hart oder böse - das ist einfach so, wenn ein Geschwisterchen kommt. Ich glaube, ihr macht das alles schon sehr gut - aber sie braucht eben ein bisschen, um sich so richtig in die "neue" Familie einzugewöhnen. Ich würde euch raten, eher weniger Aufhebens um sie zu machen - also nicht zu sehr darauf bedacht zu sein, dass sie auch ja nicht zu kurz kommt, ständig trösten etc. Versucht, normal zu ihr zu sein. Aufmerksam, liebevoll - aber sprecht ihr keine Sonderrolle zu aus Furcht, dass sie sich zurückgesetzt fühlen könnte.


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