Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Meinen Sohn fast 2 1/2 Jahre !

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Meinen Sohn fast 2 1/2 Jahre !

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Hallo Frau Schuster, ich bin eigentlich nur stille Leserin aber nun müßte ich doch mal einige Fragen los werden. Mein Sohn fast 2 1/2 Jahre macht uns seid einigen Wochen das Leben etwas schwer. Er stellt sich ziemlich quer und will ständig auf den Arm. Folgender Ablauf gehört zu unserem täglichen Tagesablauf mehreremale: Beispiel: Ich frage ihn ob er in den Garten möchte um Bobby Car zu fahren. Manchmal will er sofort los stürmen. Wenn ich ihm dann sage, warte kurz wir ziehen uns noch die Schuhe an sagt er schon wieder nein. Wenn ich dann nochmal nachfrage, sagt er wieder nein. Aber im selben Atemzug sagt er dann wieder ja. Das ganze hin und her geht dann gute 10 mal bis ich dann die Geduld verliere und ihm sage "gut dann bleiben wir eben oben". Tja und dann ist er super sauer, fängt an zu weinen und zu nörgeln. Bei jedem mal nachfragen, sagt er aber wieder nein. ich finde es eine Art "Ärgern". Letzte Tage war es so schlimm, dass ich ihm erklärt habe das ich keine Diskussionen mit ihm mehr führen werde und wir blieben im Haus. Er hat fürchterlich geweint und war sehr traurig. Nachdem ich aber wieder gefragt habe, sagte er wieder "Nein". Was soll ich tun ? Gehe ich die Sache falsch an oder ist es eine Phase von ihm. Dann kommt noch hinzu das er ständig auf den Arm will. Hier vermute ich aber das es mit der Geburt seiner Schwester zu tun hat. Diese ist 1 Monat alt und wird ja bekanntlich, wenn sie weint und ruft auf den Arm genommen. Ich beziehe ihn viel ein in dem was ich mit seiner Schwerster mache. Beim stillen frage ich ihn ob ich ihm ein Buch vorlesen soll, beim wickeln frag ich ob er zugucken möchte. Beim spazierengehen frage ich ihn oft ob er auch den Kinderwagen schieben möchte, u.s.w. ! Er ist sonst ein sehr zufriedenes Kind und kann sich auch sehr gut allein beschäftigen aber mitlerweile weint er ohne wirklichen Grund oder er jammert einfach mal ne Runde um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Was mach ich falsch bzw. was kann ich tun, damit mein Sohn nicht mehr so häufig traurig ist und auch besser hört und weiß was Entscheidungen sind. Vielen Dank für Ihre Antwort. LG Heike P.S. Sorry, ist etwas länger geworden, aber wenn ich schon mal schreibe dann auch sämtliche kleinen Problemchen.


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Hallo Heike Ihr Sohn befindet sich in einer Phase, wo er selbst nicht genau weiß, was er möchte und wo er noch nicht gelernt hat, selbst Entscheidungen zu fällen. Helfen Sie ihm bei diesem Lernschritt, indem entweder Sie für ihn ohne große Fragerei entscheiden, wenn sich sowieso kein Kompromiß schließen läßt oder, indem Sie Ihrer Frage gleich anfügen, dass er sich die Antwort gut überlegen soll, weil es bei 1 Mal Gesagtem dann auch bleibt. Handeln Sie dann aber bitte auch konsequent, um ihm eine sichere Orientierung zu ermöglichen. Durch die Geburt seiner Schwester fühlt er sich aus dem Mittelpunkt der Familie verdrängt, da er durchaus bemerkt, dass Sie für ihn nicht mehr soviel Zeit haben, wie vor ihrer Geburt. Diese Zeit fordert er dann mit allen, ihm schon zur Verfügung stehenden Erfahrungen ein. Dass Sie helfend zur Stelle sind, wenn er weint, durfte er schon erfahren.- Er wird, wie zuerst schon empfohlen, zu seiner sicheren Orientierung zurückfinden, wenn Sie ihm liebevolle, klare Vorgaben geben, ihn wie bisher zuerst zu einer Aktivität anregen, bevor Sie sich mit seiner Schwester beschäftigen und sein Können, seine Selbständigkeit, Hilfsbereitschaft... auch vor anderen Personen immer mal wieder lobend erwähnen. Liebe Grüße, erholsames Wochenende und: bis bald?


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