blessed2011
Sehr geehrte Frau Schuster, meine Kleine (14 Mo) hat einen angeborenen Hörschaden und trägt Hörgeräte seit sie 4 Monate alt ist. Leider akzeptiert sie diese nicht (mehr). Seit sie mobil ist und gezielt greifen kann, zieht sie sie immer raus, kaut drauf rum etc. Mützchen etc. bringen alles nichts, sie zieht sie raus. Die Akustikerin und die Frühförderin sagen aber beide, dass die HG nicht stören (denn sonst würde meine Tochter sie nicht gelegentlich widerspruchslos tragen, sie würde mehr weinen etc.). Es sei eher eine "Gewöhnungs-und Erziehngssache" dass sie die Geräte trägt. Die Frühförderin sagte, sie kenne eine Familie da habe die Mama dem Kind einfach immer welche auf die Finger gegeben beim Rausziehen. Auch wenn sie es natürlich offiziell als nicht gut bezeichnete, hatte ich das Gefühl, es sei ein Wink mit dem Zaunpfahl. Soll ich meinem Kind auf die Finger hauen? Auf strenges Nein und wieder einsetzen reagiert sie (noch) nicht. Wie ist die Kosten-Nutzen Bilanz? Wenn ich es weiterhin so versuche (strenges Nein, irgendwann gebe ich auf) kann es noch lange dauern bis sie die Dinger trägt und der Spracherwerb ist massiv beeinträchtigt. Ich kann Kosten/Nutzen nicht abschätzen...ich will ja dass sie sprechen lernt. )-: Karina
Christiane Schuster
Hallo Karina Bitte hauen Sie Ihrer Tochter NICHT auf die Finger. Auch wenn ich die Hörhilfen für Kinder nicht kenne wird es sicherlich eine Möglichkeit geben diese Geräte farbenfroh zu gestalten, mit einem ganz leichten, bunten Ohrring zu versehen o.Ä., damit Ihrer Tochter das Tragen der Hörhilfe nicht als ein Muss sondern spielerisch und positiv nähergebracht werden kann. Vielleicht können Sie selbst auch solch einen Ohrring immer mal wieder tragen und Ihre Begeisterung darüber zeigen? Ein buntes Schleifenband wird sicherlich mit Freude angenommen. Allerdings ist dann darauf zu achten, dass dieser "Ohrring" von Ihrer Tochter nicht verschluckt werden kann. Deshalb empfehle ich Ihnen, nach Absprache mit dem behandelnden Arzt und wenn möglich das Hörgerät vorübergehend nur zu bestimmten Zeiten anzulegen: gemeinsame Mahlzeiten, gezieltes Beschäftigen o.Ä. Ihre Tochter wird dann bestimmt bald selbst merken, dass sie ohne die Hörhilfe viel weniger Erfahrungen sammeln kann als mit Hörhilfe. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
glitzer77
Hallo! Ich arbeite an einer Schule für Schwerhörige und Gehörlose. Ich kennen den Kampf, den Sie jeden Tag ausfechten müssen, damit die Hörgeräte dort bleiben, wo sie hingehören. Wenn Sie es jetzt schaffen, dass die HG voll akzeptiert werden, ist der Kampf in der Pubertät nicht mehr ganz so groß. Bloß nicht aufgeben! Wie groß ist denn die Hörschädigung? Je höher die Hörschädigung, desto mehr Auswirkungen hat sie auf den Spracherwerb. Je mehr der Spracherwerb eingeschränkt ist, desto mehr Auswirkungen hat er auch auf die (Schul-)Bildung. (Tipp für später: Viele Bücher lesen!) Ich wünsche Ihnen viel Geduld und auch viel Ausdauer ...es wird sich lohnen!
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