Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Einschlafhilfe erbeten

Frage: Einschlafhilfe erbeten

Samy2009

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Hallo Frau Ubbens, ich habe einen 4 1/2 Monate jungen Sohn,welcher Schwierigkeiten hat, selbst in den Schlaf zu finden. Tagsüber muss ich ihn in den Schlaf wiegen (auf dem Arm) und ab und zu kann ich ihn dann auch wieder ablegen, sodass er alleine weiter schlafen kann. Das klappt aber nicht immer, manchmal wacht er dann aber schon nach 15min wieder auf. Müde ist er, da er sich die Augen reibt. Wenn er dann wach wird, egal ob länger oder kürzer geschlafen, weint er sofort los. Woran liegt das? In der Nacht schläft er mittlerweile auch nicht mehr von alleine ein, obwohl ich ihn nicht mehr wickle. "Nicht mehr", da er vor 1-2 Wochen das noch "irgendwie" alleine geschafft hat, obwohl ich jetzt gerade nichts anderes mache. Gibt es irgendwelche Hilfestellungen die ich noch versuchen kann? Ich habe schon folgendes versucht : Ihn, als ich gemerkt habe, daß er müde ist, in sein Bett gelegt, schnuffeltuch dazu gelegt, Schnuller (welchen er nur nimmt, wenn ich ihn festhalte) in den Mund gelegt und beruhigende Musik angemacht. Tür offen gelassen und ins Zimmer neben an gegangen, erst war er ruhig und dann fing er an zu weinen, als es lauter wurde bin ich zu ihm und habe mich neben sein Bett gesetzt, ihm die Hand gehalten und übers Köpfchen gestreichelt, doch das hat alles nichts gebracht. Schlussendlich habe ich ihn wieder auf den Arm in den Schlaf gewogen. Da er auch noch viel am Tag rumgetragen werden "möchte" und er jetzt auch schon 7,5kg wiegt, schmerzt mir mittlerweile jeden Abend der Rücken. Tragetasche und Tuch habe ich auch schon versucht, mag er auch nicht :-( Ich habe leider keine andere Idee mehr, vielleicht aber haben Sie noch irgendwelche Tipps für mich die es ihm und somit auch mir, leichter machen "alleine", bzw. nicht auf dem Arm, in den Schlaf zu finden. Viele Grüße Jessica


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Jessica, gehen Sie tagsüber viel mit Ihrem Sohn mit dem Kinderwagen spazieren. Das entspannt Ihren Rücken, Ihr Sohn wird vermutlich selbst in den Schlaf finden und wenn der Wagen schön schaukelt, auch länger als 15 Minuten schlafen. Schläft Ihr Sohn in einer Wiege/Beistellbett oder in einem "großen" Babybett? Viele Babys mögen die Weite eines Bettes nicht. Sie lieben es, immer angekuschelt zu sein. Dazu können Sie Ihrem Sohn eine Art Nest in sein Bettchen bauen. Legen Sie ein Stillkissen oder eine aufgerollte Decke unter das Laken, so dass sich Ihr Sohn zu allen Seiten hin ankuscheln kann. Dies wird ihm ein Nähegefühl vermitteln. Bzgl. des abendlichen in den Schlaf finden, können Sie nur weiterhin versuchen, Ihren Sohn in sein Bett zu legen und bei ihm zu bleiben. Legen Sie eine Hand auf seinen Bauch und ggf. die andere an seinen Kopf. Vom Händchenhalten rate ich ab, da er womöglich über einen längeren Zeitraum nicht auf Ihre Hand in seiner verzichten möchte. Die Hand auf dem Bauch können Sie schneller wieder abgewöhnen. Statt Beruhigungsmusik summen Sie (Schlaf-)Lieder. Sie sind seine Vertraute. Ihre Stimme bedeutet für Ihren Sohn, dass Sie in seiner Nähe sind. Es gibt Kinder, die sich bei beruhigender Musik beruhigen, andere regt die Geräuschkulisse aber auch auf. Bleiben Sie von Anfang an bei Ihrem Sohn und verlassen nicht zwischendurch das Zimmer und gehen erst wieder rein, wenn er weint. Kann er ohne Weinen einschlafen, ist der Zeitpunkt gekommen, sich langsam zu entfernen. Erst ohne Hand auflegen und Summen am Bett sitzend, dann auch den Raum verlassend. Manchmal zeigen die Kinder beim anderen Elternteil ein ganz anderes Einschlafverhalten. Haben Sie diese Möglichkeit schon einmal ausprobiert? Viele Grüße Sylvia


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