Ratlose Mama
Hallo! Ich bin seit 2 Jahren getrennt, die Kleinen sind jedes 2. WE beim Papa. Kinder möchten den Papa öfters sehen. Er will das aber nicht. Sie dürfen ihn auch nicht mehr anrufen, wenn sie ihn vermissen. Bisher habe ich das verschwiegen bzw. die Kinder angelogen um sie nicht zu verletzen. Jetzt sage ich ihnen die Wahrheit, weil ich mit dem Lügen im Endeffekt nur den Papa beschütze. Die große Tochter ist sehr frustriert, vermisst ihren Papa und lässt es an mir aus. Das ist klar, weil ich ja immer in der Nähe bin. Sie ist rotzfrech, ich muss alles mal sagen, es wird mit Absicht nur getrödelt, bis ich explodiere und sie weiß genau, dass das passiert. Es ist täglich das gleiche Muster. Die Kleine ist ebenfalls sehr traurig, gibt aber innerlich mir die Schuld daran, dass sie ihren Papa nicht öfters sehen können, das spüre ich. Wenn sie dann zu ihm dürfen, bedeutet das auch immer eine Trennung von mir. Der permanente Trennungszustand ist für die beiden sehr schwer und anstrengend, das verstehe ich. Aber ich kann diesen Zustand nicht mehr abfangen. Meine Nerven liegen ziemlich blank. Ich arbeite 60%, muss auch Überstunden machen, da ich auch die ganzen 12 Wo. Schulferien Urlaub nehmen muss, die Kleine muss wöchentlich zur Logopädie (., Hausaufgaben, Haushalt, ... keine Nacht durchschlafen, Stunde Fahrt), um 5 Uhr wieder aufstehen, usw. und dann wird nur gejammert. Das Essen ist nicht richtig. Das Spielzeug ist falsch. Schlittenfahren gehen ist nicht gut. Spazieren gehen ist nicht gut.Tierpark ist nicht gut. Eigentlich alles was ich mache oder vorschlage ist nicht gut! Beim Papa sind sie dann ruhig und dankbar für jede Kleinigkeit, machen alles selbstständig und bei mir zuhause nur Gejammer von morgens bis abends. Sie sind jeweils einen Nachmittag in der Woche bei den beiden Oma's. Einerseits möchten sie das total gerne, andererseits wirft mir die große Tochter dann vor, dass wir zuwenig Zeit zusammen haben. Sie redet stundenlang auf mich ein, dass sie zu einer Freundin darf, anschließend weint sie, weil ihre kl. Schwester alleine Zeit mit mir verbracht hat. Also ist quasi alles was ich mache falsch! Ich werde zwischenzeitlich bei jeder Kleinigkeit laut, sehr laut. Ich bin eigentlich ein ganz anderer Mensch, aber die Tatsache, dass ich und die Kleinen jetzt ausbaden müssen, was ein anderer Mensch sich in den Kopf gesetzt hat, das macht mich so unglaublich wütend. Und es frustriert mich, dass die Kleinen nicht spüren, was ich alles dafür tue, dass es ihnen gut geht und das sie alles haben... ich weiß, dass sie dazu gar nicht in der Lage sind, aber... was kann ich tun, um den Zustand zu ändern?
Liebe Ratlose Mama, natürlich ist es nicht schön, dass der Papa seine Kinder nicht häufiger sehen bzw. mit ihnen telefonieren möchte, obwohl diese es sich wünschen. Nichtsdestotrotz sollten Sie die Tatsache so hinnehmen und nicht versuchen, einen Sündenbock zu finden. Das wird Sie nur zermürben. Die Unzufriedenheit, die Vorwürfe Ihrer Töchter müssen nichts mit der Besuchssituation zu tun haben. Erst recht hat ihr Exmann keine Schuld an der Laune Ihrer Töchter. Ihre große Tochter scheint sehr eifersüchtig zu sein und legt jedes Zeitfenster auf die Waage. Dies hat auch nichts mit der Trennung vom Papa zu tun. Trösten Sie Ihre Töchter, wenn sie traurig sind. Teilen Sie ihnen mit, dass Sie verstehen können, dass sie traurig sind. Denn trotz der altersgemäßen Unzufriedenheit kommen bei Ihren Kindern tatsächlich das Hin- und Hergerissensein bzgl. der Besuchssituation dazu. Versuchen Sie, eine Möglichkeit zu finden, selbst zur Ruhe zu kommen. Als alleinerziehende Mutter sind Sie viel Stress ausgesetzt, sei es die Arbeit, Hausaufgaben, Nachmittagsaktivitäten, Hausarbeit usw.. Nutzen Sie vielleicht die kinderfreien Wochenenden, um etwas für sich zu tun, sei es augedehnte Spaziergänge, schwimmen gehen, ein Buch zu lesen o.ä.. Gehen Sie auf das Gejammer Ihrer Tochter nicht weiter ein. Viele Kinder in dem Alter wissen nicht so recht, was sie eigentlich wollen und was ihnen eigentlich Spaß macht. Stellen Sie von Ihrer Seite aus nur klar, dass sie heute ... tun werden. Ihre Töchter wissen, wie sie Sie kriegen. Sie werden laut, Ihre Töchter wirken verstört und versuchen wieder, Sie zu kriegen, sie werden laut und haben gleichzeitig ein schlechtes Gewissen. Ein Kreislauf. Holen Sie sich Unterstützung. Es wird Ihnen gut tun, jemanden vor Ort zu haben, mit dem Sie sprechen können, damit Sie wieder zur Ruhe kommen und dann auch wieder ausgeglichener auf Ihre Töchter eingehen können. Sie sind für Ihre Töchter da, Sie bemühen sich, Sie lieben Ihre Töchter. Ihre Töchter lieben Sie. Stärken Sie sich mit dem Gedanken. Viele Grüße Sylvia
Mamamaike
Hallo, erstmal möchte ich Dich trösten und stärken: Respekt davor, was Du alles leistest! Gibt es in Deiner Stadt die Lebenshilfe oder den Sozialdienst katholischer Frauen? Die haben üblicherweise Hilfsangebote (man muss auch nicht in der Kirche oder so sein, die helfen, wo sie können), um Dich zu entlasten. Und persönlich finde ich, wenn der Papa nicht will, dass die Kinder ihn öfter sehen oder ihn anrufen, sollte er das den beiden sagen, nicht Du. Und ich denke, dass Du es weißt, aber ich schreibe es Dir: Deine Kinder lieben Dich, auch wenn sie Dir das vielleicht im Moment nicht so uneingeschränkt zeigen können... Ich wünsche Dir Durchhaltevermögen! Viele Grüße
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