Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Trockenfrüchte

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

zur Vita

Frage: Trockenfrüchte

fiordigigli

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Professor Costa, Schonmal herzlichen Dank für Ihre Arbeit . Meine Frage : ich habe letzt Woche eine Mischung Trockenobst ( „. Energiemix Natur“ ) der Firma Topfruits gegessen, einem lokalen Anbieter  und dachte vor dem Essen nur, wenn sie bis Juli haltbar sind , werden sie wohl irgendwie keimfrei / keimarm sein. Danach war ich mir unsicher , wie wohl die Herstellung ablief und ich fragte dort nach, ob das „Schwangerschaftskompatibel“ ist - hier die folgende Antwort , mit der ich nicht so recht weiß , wie ich sie deuten soll ( ich bin zwar selber Ärztin, aber die Lebensmittelhygiene ist doch ein sehr unübersichtliches Feld , wenn es um meine beiden Angstgegner Listerien und Toxoplasmen geht ): „Produkte, welche als Rohkostqualität ausgezeichnet sind, werden bei Temperaturen bis 42 Grad Celsius getrocknet, alle anderen Produkte bei höheren Temperaturen. Früchte, die vor dem Trocknen nicht geschält werden, werden vor dem Trocknen gewaschen.  Wir würden vorschlagen, beim Arzt nachzufragen, ob er luftgetrocknete Trockenfrüchte während der Schwangerschaft empfiehlt oder ob man eher auf gefriergetrocknete Produkte ausweichen sollte“.   Muss ich mir Sorgen machen wegen einer potentiellen Keimbesiedlung ? Ich bin in der 29. ssw .  Herzliche Grüße und vielen vielen Dank ! 


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Beitrag melden

Es ist verständlich, dass ein Hersteller "sich bedeckt hält", wenn es um möglicherweise juristisch verwertbare Aussagen zu seinen Nahrungsmittel geht... Auch der Verweis "beim Arzt nachzufragen" gehört zu den defensiven und leider nichtssagenden Antworten, die man in solchen Situationen erwarten darf... Wenn ein Lebensmittel angeboten wird und ein Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben ist, darf man davon ausgehen, dass in der Packung keine Bakterien "mitgeliefert" werden... Beim Trockenobst ist zu berücksichtigen, dass nicht nur die Temperatur sondern auch der Wasserentzug dazu führt, dass kaum Bakterien und/oder Pilze sich in den Packungen befinden oder vermehren. Daher ist die Infektionsgefahr minimal und das gilt auch für die "Rohkostqualität". Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie das Trockenobst wählen, welches bei höheren Temperaturen als nur 42 Grad erhitzt worden ist.  Trotzdem halte ich die Infektionsgefahr durch Trockenobst in der Schwangerschaft für sehr gering. 


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.