Hanya
Hallo Herr Prof. Costa, ich (31.SSW) habe die letzten 5 Wo. ca. 1x/Wo. Quiche mit TK-Spinat gemacht; dazu Spinat in der Mikrowelle aufgetaut, in die Pfanne zum restlichen Gemüse getan und die Quiche im Ofen ca. 1h bei 180 °C gebacken. Einen Teil haben wir direkt gegessen. Den Rest haben wir kurz abkühlen lassen und im Kühlschrank (nicht abgedeckt) aufbewahrt. Abends und am nächsten Tag habe ich je ein Stück nochmal im Ofen bei 130 °C 1/2h erhitzt und gegessen. Die Stücke wurden also je 1x erneut erhitzt. Kann ich dem Baby durch zu viel Nitrit geschadet haben? Wie ist der Mechanismus der fetalen Schädigung? Hypoxie durch Methämoglobinbildung? Wäre jetzt schon eine Schädigung erkennbar, z.B. Wachstumsrestriktion im US? Welche Spätfolgen wären zu erwarten? Infantile Cerebralparese, Fehlbildungen? Entsteht Nitrit nur durch bakt. Umwandlung oder auch durch den Erwärmungsvorgang selbst? Ist es problematisch, dass der Spinat initial und beim Erwärmen relativ lange erhitzt wurde? Vielen Dank!
Im Jahre 2008 gab es einen Test, der von der Stiftung Warentest durchgeführt und veröffentlicht wurde. Ich darf die darin enthaltenen Tipps mal zitieren, weil sie öffentlich zugänglich sind und sie meiner Ansicht nach alles enthalten, was wichtig ist: "Nicht vorher auftauen: Garen Sie tiefgekühlten Spinat direkt in Topf oder Mikrowelle. Langsames Auftauen könnte Keime wachsen lassen. Zwei Minuten hoch erhitzen: Erhitzen Sie den Spinat mindestens zwei Minuten lang auf 70 Grad, um gefährliche Keime abzutöten. Nicht warm halten: Bleibt Spinat länger warm, verwandeln Bakterien vorhandenes Nitrat in Nitrit. Dieses kann den Sauerstofftransport im Blut behindern und auch zu krebserzeugenden Nitrosaminen führen. Reste sorgfältig verwenden: Spinatreste gehören sofort in den Kühlschrank. Rasches Aufwärmen mindert die Nitritbildung. Kinder bis drei Jahre sollten vorsichtshalber keinen aufgewärmten Spinat bekommen. Kein Spinat für Babys: Geben Sie Babys unter 6 Monaten keinen Spinat. Danach empfiehlt sich Säuglingsnahrung aus dem Glas, weil der Spinat darin besonders strengen Anforderungen genügen muss – auch im Hinblick auf Nitrat und Nitrit. Spinat einkaufen: Die Tiefkühltruhe sollte nicht vereist sein, die Ware die rote Stapelmarke nicht überragen. Nicht zu lange lagern: Spinat ist tiefgefroren bis zu 24 Monate haltbar. Nach fünf Monaten verliert er aber schon Farbe, Geschmack, Vitamine. Gute Partner: Kombinieren Sie Spinat mit Vitamin C – etwa aus Obst oder Obstsaft. Das hilft, das Eisen aus dem Spinat optimal zu verwerten. Auch empfiehlt es sich, Spinat mit kalziumreichen Produkten zuzubereiten: Milch, Sahne oder Käse hemmen die Wirkung der Oxalsäure im Spinat. Die kann Kalzium binden und so die Nierensteinbildung fördern." Dadurch, dass Sie a) den Spinat nur 1x erhitzt und b) im Kühlschrank aufbewahrt haben, dürfte die Nitritmenge sehr gering gewesen sein. Eine Auswirkung auf Ihr Baby ist also nicht zu erwarten.
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