Nutzerin-2022
Guten Tag Herr Prof. Dr. Costa! Auf diversen Seiten im Internet und auch hier im Forum habe ich gelesen, dass man in der Schwangerschaft auf Cremegebäck in Bäckereien und Konditoreien, bei dem die Creme kein Pudding ist und nicht mitgebacken wird, zur Sicherheit besser verzichten soll, wegen der Gefahr von Listerien. Wie verhält es sich dabei mit veganer Creme, also einer, die kein Ei und keine Butter, Milchprodukte etc. enthält, die aber nicht wie Pudding aufgekocht und auch nicht mitgebacken wird, sondern zum Schluss wie eine Art steife Sahnecreme auf das Gebäck gestrichen wird? Hintergrund meiner Frage ist, dass ich mir ein solches Gebäck gerne in einer Konditorei kaufen würde, welche jenes nur an vier Tagen in der Faschingszeit und nur auf Vorbestellung anfertigt und welche nur eine einzige Filiale hat (d.h. keine Großbäckerei), die aber auch "normales" (also Milch und Ei enthaltendes) Feingebäck verkauft, sodass gegebenenfalls die Gefahr einer Kreuzkontamination bestünde. Bzw. weiß ich auch nicht, ob die Zutaten für die vegane Creme im Zuge der Verarbeitung alle erhitzt werden oder teils "roh" sind. Wie schätzen Sie das Risiko für Listeriose ein, darf man beschriebenes Feingebäck auch während der Schwangerschaft konsumieren? Und wenn es Ihnen recht ist, hätte ich noch eine (wahrscheinlich übertrieben irrationale, aber mich beschäftigende) Frage, ansonsten ignorieren Sie diese bitte: Ich war gestern in einem öffentlichen Gebäude, in dem vor einem Plakat eine riesige Zimmerpflanze stand, die dieses teils verdeckt hat. Da ich das Plakat fotografieren wollte, habe ich die Blätter der Pflanze zur Seite genommen, wodurch unerwarteterweise sehr viel Staub, der sich auf den Pflanzenblättern befunden haben muss, aufgewirbelt wurde. Diesen habe ich über die Nase und den Mund (da ich dabei auch gesprochen habe) eingeatmet. Bestand auf diesem Weg ein Risiko, sich mit Listerien (welche sich wohl auch auf Pflanzenblättern befinden, soweit ich es diesem Forum entnommen habe) oder Toxoplasmen oder sonstigem in der Schwangerschaft zu Vermeidendem zu infizieren? Freundliche Grüße und ein riesiges Danke an Sie!
Bei der Empfehlung, lieber auf Cremegebäck in Bäckereien und Konditoreien zu verzichten, bei denen die Creme nicht mitgebacken wird, geht es darum, dass solche Backwaren teilweise lange in der Auslage liegen und dort kontaminiert werden könnten, unter anderem mit Listerien. Das gilt nicht unbedingt für frisch zubereitete Backwaren oder das, was Sie beschreiben, nämlich ein "Gebäck, welches jenes nur an vier Tagen in der Faschingszeit und nur auf Vorbestellung anfertigt" wird. Ob es vegan ist oder nicht spielt bei der Kontamination ene eher untergeordnete Rolle, es geht vor allem um die Lagerung und die Lagerungszeit. Also sehe ich hier kein erhöhtes Infektionsrisiko. Beim Einatmen von Staub, der von jener Pflanze aufgewirbelt wurde, dürfte keine größere Bedeutung haben. So werden weder Listerien noch Toxoplasmen übertragen, keine Angst. Das sind Lebensmittelinfektionen und die Übertragung findet fast ausschließlich über Lebensmittel statt.
Nutzerin-2022
Danke für Ihre aufschlussreiche Antwort. Da habe ich wieder etwas dazugelernt.
Gerne geschehen !
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