Awelina
Sehr geehrter Herr Dr. Costa, Bei mir war 50g OGTT auffällig - leider wurde das übersehen und ich habe es 5 Wochen später selbst im Mutterpass bemerkt. Da es der Tag der Abfahrt in den Urlaub war, fing ich direkt an, meinen Blutzucker zu messen und meine Ernährung umzustellen. Unter sehr strikter Ernährung habe ich meine Werte halbwegs im Griff - jedoch ist der Nüchtern-BZ immer nah an der Grenze und alle 2-4 Tage zu hoch. Die postprandialen Werte nach dem Frühstück sind eine Katastrophe, da selbst eine kleine Scheibe Vollkornbrot schon hart an der Grenze und auch alle 2-4 Tage zu viel ist. Ich schaffe es sogar, mit einer einzigen Grapefruit auf 1-h-Werte von um die 170 mg/dL zu kommen. Mittags und Abends klappt es allerdings in der Regel sehr gut. Ironischerweise war der 75g OGTT diese Woche (knapp) negativ. Mir wurde gesagt ich solle dennoch Diät halten. Ist es vertretbar, morgens einfach zu fasten wenn hier die Werte immer so sehr steigen? Ich würde Insulin gerne umgehen. Danke!
Der 50g-oGTT ist nicht so aussagekräftig wie der oGTT mit 70g Glucose, das steht fest. Wenn also der bessere 70g-Test bei Ihnen gut ausgefallen ist, leiden Sie nicht unter einem Diabetes. Daraus folgt, dass Sie a) keine Diät einhalten müssen und b) den Blutzucker selbst nicht messen müssen. Die Selbstmessung ist beim Vergleich aller "Teste" am unzuverlässigsten. Die Werte, die Sie selbst ermitteln, sind also kaum interpretierbar. Um genauere Informationen zu bekommen, sollten Sie einen Diabetologen, also einen Spezialisten für die Zuckerkrankheit aufsuchen. Da Sie sich Sorgen wegen der erhöhten selbstgemessenen Nüchternwerte machen, ist das die beste Lösung.
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