Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Prof. Dr. med. Michael Radke:

Wie ernähren bei Milcheiweiß und Hühnereieiweißunverträglichkeit?

Prof. Dr. med. Michael Radke

Prof. Dr. med. Michael Radke
Kindergastroenterologe an der Universitätskinderklinik Rostock

zur Vita

Frage: Wie ernähren bei Milcheiweiß und Hühnereieiweißunverträglichkeit?

VeronikaZ

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Dr. Wirth, Sehr geehrter Herr Dr. Radke, auf Anraten von Biggi (Stillberaterin), wende ich mich mit meinem Thema an Sie. Damit Sie den Zusammenhang verstehen, werde ich etwas ausholen müssen. Mein Sohn, jetzt 9 Monate alt, hat in den ersten Monaten sehr stark mit Bauchkrämpfen, Durchfall, Schleim im Stuhl und Ausschlag/Neurodermitis zu tun gehabt. Anfangs dachten wir noch an die drei Monats-Koliken, aber egal was wir gaben und taten, es half alles nichts. Daraufhin fragte mich meine Hebamme, was ich esse und trinke. Ich habe mich bis dahin ausgewogen ernährt. Vor allem viel Milchprodukte (Kefir, Milch, Joghurt, Käse usw.) zu mir genommen. Sie vermutete eine Kuhmilcheiweißunverträglichkeit und schlug mir eine Auslass-Diät vor. Diese machte ich und es wurde besser. Sogar meine Symptome, die ich bei Milchprodukten hatte, verschwanden. Ein Laktosetest war bisher immer negativ. Seitdem ernähre ich mich Milcheiweiß-frei. Leider ahnte ich aber nicht, dass es auch ziemliche Auswirkungen auf mich haben kann. So hat meine Hausärztin Alarm geschlagen, da meine Eiweißwerte an der unteren Grenze lagen. Nun habe ich mir eine Ernährungsberaterin gesucht, in der Hoffnung, das sie mir helfen und mich unterstützen kann bei meiner Ernährung. Bei meinem Sohn waren, bis auf die Neurodermitis an den Beinen, alle Symptome verschwunden. Es gibt aber bei mir Familienmitglieder (hauptsächlich die ältere Generation) die nicht daran glauben und ihm dann Waffeln oder ähnliches geben. Aber auch wenn ich mal ein Stück Kuchen esse reagiert er sofort mit Durchfall und Ausschlag. Zu allem Übel scheint mein Sohn nun auch eine Hühnereieiweißallergie/-Unverträglichkeit zu haben. Es gab den einen Tag Kartoffeln mit Spinat und Ei. Und bei dem Ei hatte er kurz danach Quaddeln um den Mund und danach ging der Ausschlag wieder los. Zudem bekam er Durchfall, Schleim im Stuhl und einen wunden Hintern. Eigelb, dass er ab und zu in kleinen Mengen zum Frühstück bekam, verträgt er ohne Probleme. Auch auf Kartoffeln und Spinat hat er noch nie reagiert. Da ich inzwischen weiß, dass er sehr sensibel auf manche Sachen reagiert, achte ich sehr darauf, dass ich nur Besteck für seine Sachen verwende. So konnte ich auch Gewürze und Co ausschließen. Einen Allergietest/Bluttest, sowie einen Provokationstest bei meinem Sohn ist für November eingeplant, da die Ärztin von der Kinder-ITS, die sich Gott sei dank bereit erklärt hat sich dem anzunehmen, die Untersuchung erst machen möchte, wenn er ein Jahr alt ist (zwecks Unterschied Unverträglichkeit und Allergie). Nun zu meiner Frage. Was kann/darf ich essen? Und was darf mein Sohn essen? Sollte ich mich/wir uns am besten vegan ernähren, um weitere Zwischenfälle zu vermeiden? Ich soll mich normalerweise sehr Eiweißreich ernähren, damit meine Werte sich wieder verbessern. Aber wenn er auf die Kuhmilch in der Muttermilch schon reagiert, reagiert er dann auch auf das Hühnereieiweiß und hat deshalb noch Neurodermitis an den Beinen? Ich stille ja noch voll, da er nur den Abendbrei wirklich ist. Gemüse und Fleisch nimmt er immer nur einige Löffel. Mittlerweile bekomme ich Bedenken, ob er gut versorgt ist. Von meinem Kinderarzt bekomme ich leider diesbezüglich keine Unterstützung, da er nicht an einer Kuhmilcheiweißallergie/-Unverträglichkeit glaubt, da mein Sohn kein Blut im Stuhl hatte, ist er auch gegen eine Ernährungsberatung für meinen Sohn. Von dem Hühnerei-Vorfall weiß er noch nichts, da er im Urlaub ist. Da uns der Kinderarzt nicht erklären konnte wie die Milcheiweiße in die Muttermilch übergehen (da er es nicht weiß), glaubt mein Mann nicht daran und zweifelt auch die Unverträglichkeit an. Leider habe ich hierzu bisher nichts im Internet gefunden. In wie weit gibt es Fachliteratur darüber wie die Milcheiweiße in die Muttermilch übergehen? Beim Abendbrei habe ich von Haferdrink auf Haferdrink für Baby´s ab einem Jahr (alp...) umgestellt, da dieser mehr Eiweißgehalt hat und zudem mehr Mineralien. Das habe ich mit der Ernährungsberaterin und der Kinderärztin von der ITS abgesprochen. Hier hat er auch mit Durchfall reagiert. Kann das an dem Eiweiß liegen? Soll ich wie bei der Kuhmilch mich langsam herantasten und anfangs nur 50 Hafer / 50 Wasser geben? Denn den normalen Haferdrink hat er ja vertragen. Ich stille wie gesagt meinen Sohn immer noch voll. Nachdem zwischenzeitlich die Milch fast weg war, stille ich wieder vermehrt, vor allem da er so schlecht isst bzw. ich auch nicht weiß was ich ihm zu essen geben kann ohne das er reagiert. Hierbei sei gesagt, dass er vor allem seit dem Ei und dem daraus folgenden Symptomen schlechter isst. Auch sein Brot (Dinkelsandwitch), was er sonst gerne aß, isst er nur wenige Stücke. Zwischenzeitlich hatte er hier morgens und abends je eine halbe Schnitte gegessen. Noch zur Info, meine Bluttests laufen noch. Auswertung ist im September. Ich weiß inzwischen nur, dass ich auf Butter reagiere, aber wohl nicht auf Milch. Das verstehe ich nicht. Mein Sohn ist ansonsten sehr aktiv und robbt durch die Wohnung. Er wiegt etwas mehr als 7 kg (lt. Personenwaage) und ist ca. 73 cm groß. Haben Sie evtl noch Hinweise und Tipps für mich, was ich machen kann? Ich bedanke mich schon einmal recht herzlich im Voraus. Herzliche Grüße, Veronika


Prof. Dr. med. Michael Radke

Prof. Dr. med. Michael Radke

Beitrag melden

Liebe Fragestellerin/lieber Fragesteller, bei allem Verständnis für Ihr Anliegen. Diesen langen Text kann man nicht bearbeiten. Das schaffen wir nicht. Stellen Sie gern zwei oder drei konkrete Fragen. Ich versuche, zügig zu antworten. Teilen Sie bitte auch mit, ob Sie schon bei einem Kindergastroenterologen oder Ki nderallergologen waren.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, bei meiner Tochter wurde mit knapp 3 Monaten eine Milcheiweiß-Allergie festgestellt. Nun ist sie 7,5 Monate und ich bin eben über einen Artikel zu Urmilch A2 gestoßen und frage mich ob das tatsächlich eine Alternative ist?! Gibts da schon Erfahrungen von unabhängiger Seite? Einfach ausprobieren traue ich mich wegen der Reaktion nicht wir ...

Lieber Dr. Wirth, Ich soll auf milcheiweiß verzichten, da mein kleiner wohl sehr empfindliche Haut hat. Ist butter denn ok oder soll ich da auch lieber drauf verzichten? Frohe Weihnachten Kyra

Sehr geehrter Herr Prof. Wirth, sehr geehrter Herr Prof. Radke, bei unserem Sohn wurde serologisch und klinisch eine Milcheiweiß- sowie Hühnereiallergie nachgewiesen. Die Beschwerden äußerten sich in Darmentzündungen mit Durchfällen und daraus resultierenden Wachstumseinschränkungen. Die Diagnose kam erst mit seinem 19. Lebensmonat, seit dem hal ...

Hallo, Mein Kinderarzt vermutet bei meinem 4 Monate alten Sohn eine Milcheiweißallergie und möchte deshalb für eine Woche eine Spezial Nahrung testen. Ich verzichte schon seit 4 Wochen auf sämtliche Milchprodukte und trotzdem hat er weiterhin ab und zu einen kleinen Tropfen Blut im Stuhl (Ultraschall, Stuhlprobe und BlutTest alle unauffällig, er n ...