Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Prof. Dr. med. Stefan Wirth:

Warum trinkt meine Tochter so schlecht?

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Frage: Warum trinkt meine Tochter so schlecht?

gurke0706

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Sehr geehrter Prof. Wirth, ich habe sehr große Sorgen. Ich habe eineiige Zwillinge, S. und L., sie kamen am 1.12. fast 8 Wochen zu früh (32+5). Beide trinken seit Anfang an mit der Flasche. S. (die zweite) trinkt schon immer schlechter als ihre Schwester, doch seit ca. 6 Wochen ist das Füttern eine Qual, für meine Maus und auch für mich. Sie wehrt fast immer die Falsche ab, wird unruhig, dreht ihren Kopf hin und her, wehrt mit den Armen ab, streckt die Zunge raus, manchmal trinkt sie 2 Schlucke und dann schreit sie wie am Spieß, als hätte sie wahnsinnige Schmerzen. Das Schreien ist allerdings seltener geworden, stattdessen lacht und grinst sie mich jetzt oft an, während sie die Zunge rausstreckt. Manchmal macht sie dieses Theater 5 Minuten und trinkt dann plötzlich ohne Probleme, oftmals aber nur noch die halbe Flasche, danach dreht sie wieder ihr Köpfchen weg. Sie wird generell sehr unruhig, zieht manchmal ihren Körper zusammen wie einen Ball, fängt an zu drücken. Ist die Flasche weg, hört sie damit auf. Mit dem Nuckel beruhigt sie sich ganz schnell. Das verrückte ist, all diese Verhaltensweisen zeigt sie nicht immer, manchmal trinkt sie als wäre alles normal, aber leider nur sehr selten. Ansonsten trinkt sie fast nur wenn sie müde und schläfrig ist. Bei ihrem Körpergewicht sollte sie ca. 800ml trinken (1/6 Körpergewicht?), aber sie trinkt kaum 500ml, vorgestern nur 420ml. Gewichtszunahme kann ich nicht genau sagen, ihre Schwester wird auf jedenfall immer schwerer, S. kommt mir immer leichter vor. Vor 1 Woche beim Kinderarzt wurde gemeint, manche Kinder trinken schlecht, da müsse man durch. Doch ich mache mir allmählich Sorgen, dass sie nicht genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Wir waren 2x bei einer Osteopathin, nach dem ersten mal war es noch schlechter, gestern waren wir wieder dort, seither hat sie getrunken.. aber manchmal auch nur nach anfänglicher Abwehr. Es ist egal wie lange die letzte Mahlzeit her ist, selbst nach der Nacht, nach 7 Stunden nuckelt sie manchmal gelangweilt an der Flasche und trinkt dann erst mal nur 30 ml. Nur durch immer wieder erneutes Bemühen trinkt sie dann hin und wieder noch mal etwas. Tagsüber biete ich ihr wenn sie ganz schlecht getrunken hat im halben Stundentackt die Flasche wieder an, aber auch das bringt meistens nichts. Die Osteopathin hat einige Verspannungen gelöst und festgestellt, dass sie eine starke Mundbodenspannung hat. Woher die kommt? Sie sagt ihr Zungenbändchen sei etwas kürzer, aber eigentlich auch nicht gravierend, sie meinte jedoch das sollten wir noch mal bei einem Chirurgen abklären. Eine andere Idee von ihr war den Magen nach Hernien zu schallen und bei einer speziellen Logopädin ihr Schluckmuster untersuchen zu lassen. All das werden wir noch prüfen lassen, jedoch habe ich Zweifel dass es eine körperliche Ursache hat, denn im Schlaf trinkt sie meist problemlos. Ansonsten ist sie bisher weiterhin sehr lebendig, lacht und brabbelt und strampelt wie verrückt (mehr als ihre Schwester). Auch sonst ist sie altergemäß normal entwickelt. Dennoch möchte ich nicht warten bis sie unterernährt ist, sondern zeitnah klären was ihr fehlt und wie ich ihr helfen kann. Hunger melden tut sie nicht, ihre Schwester lange Zeit auch nicht, doch sie wird unruhig und irgendwann weinerlich. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen und bin fertig mit den Nerven, Zwillinge zu versorgen ist schon eine Herausforderung, doch wenn eine nicht trinkt, nimmt das Füttern kein Ende. Ich frage mich, ob ihr Problem psychisch bedingt sein kann, da sie im schläfrigen Zustand trinkt und entspannt ist? Aber woran liegt es und wie kann ich ihr helfen? Müssen wir da wirklich durch? Ab wann ist es zu wenig Flüssigkeit? Sollte ich in die Klinik? Was wir schon probiert haben: Milch gewechselt Tee oder Wasser angeboten Sauger gewechselt Position Zeitabstände gewechselt Osteopathie noch nicht lange: Mundmassage und Globuli Die Hintergrundgeschichte: In der 18. SSW wurde das FFTS diagnostiziert, S. war die Donorin. Es war schon Stadium 4 und eigentlich bestand nur wenig Hoffnung dass sie überleben. Die Plazenta wurde gelasert und beide haben sich erholt. Die Entbindung von S. war etwas komplizierter und dauerte ein paar Minuten länger, weshalb sie die ersten Stunden Atemunterstützung bekam. Für jeden Rat bin ich dankbar! viele liebe Grüße!


Prof. Dr. med. Stefan Wirth

Prof. Dr. med. Stefan Wirth

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Sie sollten nicht zu viele organische Ursachen suchen, man wird kaum welche finden. Ich halte nicht viel von osteopathischen Versuchen bei kleinen Säuglingen. Was hat die Mundbodenspannung mit dem Trinken zu tun, wenn sie offenbar kein Interesse hat. Das macht Sie nur noch unruhiger und sorgenvoller. Sie ist nun vier Monate alt und man trotz der Frühgeburtlichkeit versuchen, mit Beikost anzufangen. Ein Versuch ist es auf jeden Fall Wert, vielleicht findet sie daran mehr gefallen. Sie haben nichts über die Gewichtsentwicklung gesagt: wenn Sie 1/6 meinen bei 800g müsste sie etwas knapp 5 kg wiegen. Ich empfehle eher die Orientierung am Alter: eine Menge von 750 g sollte an sich auch reichen, aber mehr als 500 g sollten es schon sein. Ich würde es mal mit dem Löffel versuchen, vielleicht führt das zur Besserung. Gruss S. Wirth


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