Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Prof. Dr. med. Michael Radke:

Baby 12 Wochen alt trinkt schlecht, Bauchweh und Verstopfung was steckt dahinter?

Prof. Dr. med. Michael Radke

Prof. Dr. med. Michael Radke
Kindergastroenterologe an der Universitätskinderklinik Rostock

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Frage: Baby 12 Wochen alt trinkt schlecht, Bauchweh und Verstopfung was steckt dahinter?

ladyk26

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Meine Tochter, jetzt 12 Wochen alt, trinkt seit einiger Zeit phasenweise immer nur noch sehr wenig. (Sie hat bereits Flaschen zwischen 165 und 200g geschafft - inzwischen sind wir schon froh, wen sie pro Mahlzeit 80 -100g trinkt. Sie möchte dabei aber auch nur 4 - 5 Flaschen am Tag, wenn überhaupt, braucht oft auch 8 Std. gar nichts. Sie trinkt meist gierig an, mancht aber dann bei der Hälfte der Flasche (spätestens) immer das Gleiche. Der Sauger wird wehement aus dem Mund gedrückt bzw. auch die Flasche mit der Hand weggedrückt. Oft geht auch während des Trinkens der Kopf ständig hin und her und es gestaltet sich echt schwierig sie zu füttern. Sie hat immer sehr viel Luft im Bauch. Doch auch nach dem Aufstoßen will sie nicht mehr weitertrinken und drückt den Sauger behaarlich aus dem Mund. Man merkt, dass sie schon während des Trinkens Bauchweh bekommt. Sie zieht die Füße an und der ganze Körper gerät in Bewegung. Immer wieder lässt sie Winde ab und schreit. Seit ungefähr der gleichen Zeit funktioniert auch die Verdauung nicht mehr gut. Sie hatte Anfangs immer gut weichen Stuhl und oft mehrmals täglich ohne Probleme die Windel voll. Nun ist der Stuhl fester und wird oft nur entleert, wenn wir mittels Fieberthermometer stimulieren. Ich habe gerade ziemlich Angst, denn genau das Gleiche hatten wir auch schon bei unseren Zwillingen vor 3 Jahren- auch im etwa gleichen Alter. Damals hatten wir alles mögliche ausprobiert und konnten keine Abhilfe schaffen. Die Nahrungsmengen wurden immer weniger und die Kinder nahmen überhaupt nicht mehr zu. Auch bei Talisa haben wir nun den Eindruck, dass sie nicht mehr besonders gut zulegt. Sie trinkt im Moment zwischen 350 (an schlechten Tagen) und etwa 700 an guten Tagen) Dies variert sehr stark und man hat den Eindruck das hat auch etwas damit zu tun ob sie abführen konnte bzw. wie sehr sie ihr Bauch quält. Bei unseren Zwillingen wurde es damals mit "Beba Sensitve" etwas besser. Allerdings hatten wir damals viel zu lange herumprobiert, uns selbst und die Kinder gestresst und so viele Fehler gemacht, die dazu führten, dass die Kinder einfach gar nicht mehr essen wollten. Dies möchte ich vermeiden und meiner Tochter nun gleich frühzeitig helfen können. Sie soll nicht "lernen" dass Flasche trinken mit Bauchweh einhergeht. Kann es bei diesen Symptomen sein, dass sie die bisherige Milch (Beba pro pre) einfach nicht mehr gut verträgt? Ist es ein Problem, wenn ich für eine Zeitweile auf die Sensitive oder Comfort Milch umsteigen möchte um die Laktose etwas zu reduzieren? Hat dies Nachteile oder kann ich dies bedenkenlos probieren? Gäbe es auch schon "Laktasetabletten" für Babies? Was könnte sonst noch hinter dem allen stecken? Sie macht auch den Eindruck als hätte sie viel weniger Hunger. Sie hat Anfangs immer lauthals geschrien und wir mussten nach der Flasche eilen- nun müssen wir eher darauf warten und raten ob sie Hunger hat oder nicht.. Vielen Dank


Prof. Dr. med. Michael Radke

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Ein sehr langer Text! Es könnte sich um eine sog. habituelle Verstopfung handeln, die zu Säuglingskoliken führt. Mein Tip: Geben Sie Ihrem Kind Movicol junior (z.B. 2 x 1/2 oder 2 x 1/4 Beutel pro Tag in Wasser gelöst). Es handelt sich um einen Stuhlweichmacher, der keine Nebenwirkungen hat. Geben Sie Movicol so lange, wie Ihr Kind es braucht. Die Dosis können Sie nach der Stuhlbeschaffenheit selbst variieren. Ist der Stuhl zu weich - weniger, ist er noch zu hart - mehr. Ihr Kind sollte auf jeden Fall schmerzlose Stuhlentleerungen haben.


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