Antonia.
Guten Tag, unsere Tochter ist 5 Jahre (3 Monate) alt und soll laut Schulärztin mit gerade sechs Jahren eingeschult werden. Sie ist insgesamt gut entwickelt. Was allerdings auffällt: Sie malt noch Kopffüßler, kann kein Dreieck zeichnen, kriegt auch ein Herz unten nicht zu. Wenn sie Drachen vervollständigen soll, landen die Außenkanten irgendwo im Leeren oder die Drachen sehen aus wie Schmetterlinge. (Sie malt gern Blumen, Schmetterlinge und Sonnen.) Seitenverkehrt erkennt sie auch nicht immer. Wie kann ich ihr da helfen? Gibt es geeignete Übungen dafür? Sie spricht sehr gut, zählt, erkennt Mengen, bindet Schleifen, fährt Fahrrad, bastelt gern, malt ein paar Buchstaben ab. Braucht noch öfters Mittagsschlaf, beobachtet viel. Ist nicht gekrabbelt und war im ersten Jahr motorisch immer etwas hinterher, davon merkt man aber nichts mehr. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Antonia.
Hallo, stellen Sie ihr Kind zeitnah ergotherapeutisch vor (über Heilmittelverordnung bei Kinderarztpraxis), es ist nicht altersgerecht mit 5 Jahren noch einen Kopffüßler zu malen und wenn ihr Kind tatsächlich nächstes Jahr schon eingeschult werden sollte, ist da Handlungsbedarf bei der Körperwahrnehmung, Graphomotorik, Malentwicklung und auch die visuelle Wahrnehmung sollte überprüft werden. Ich würde überdenken, ob eine Einschulung schon sinnvoll ist, denn dann kommen viele graphomotorische und visuelle Anforderungen auf das Kind zu, da in diesen Bereichen noch Probleme bestehen. Fragen Sie die Kita nach ihrer Einschätzung, im allg. ist eine Schulrückstellung selten nachteilig für Kinder, da sie dann den Anforderungen im Schulalltag besser gewachsen sind, wenn sie ein weiteres Jahr für ihre Entwicklung bekommen. Ggf. kann eine Rückstellung von der Einschulung durch ein kinderärztliches Schreiben mit Befürwortung dazu hilfreich sein. Natürlich kann keiner die Entwicklungssprünge des kommenden Jahres bei ihrem Kind vorhersehen. Ansonsten können Sie zur besseren Körperwahrnehmung viele Massagespiele mit festem Druck machen, Kindersport, Bewegung z.B.auf dem Spielplatz, Ganzkörperbild auf Tapetenrollpapier nachmalen, etc. Es macht hier keinen Sinn die Mensch-Zeichnung einzuüben, denn das würde nur den tatsächlichen Entwicklungsstand des Kindes verfälschen und nicht die Ursache dafür verändern (die dann meist in der Körperwahrnehmung liegt). Viel gemeinsames freies Malen, aber auch Nachspurbilder kann man unterstützend gemeinsam malen. Ob es nun an der Graphomotorik oder der visuellen Wahrnehmung liegt, das ihr Kind da noch Schwierigkeiten hat, kann ich aus der Ferne nicht einschätzen, daher die Empfehlung zur Ergotherapie. Eine schöne Weihnachtszeit, Kristin Windisch