larajasmin
Guten Tag, unser Sohn 4 1/2 Jahre alt hat regelmäßig Wutanfälle. Im Kindergarten wohl um einiges extremer wie zu Hause. Es wird bei ihm alles Diskutiert, und mit wenn dann setzten versehen. ( dann Bach ich was kaputt,...). Er fühlt sich oft benachteiligt und geärgert obwohl es nicht so ist. Dann fängt er an zu schreien und um sich zu schlagen. Zuhause bekommen wir im recht schnell beruhigt im Kindergarten braucht er lange. Ist nach dem Wutanfall aber wohl Kamm fromm und kann sich angeblich an nichts erinnern. Außerdem reagiert im Kindergarten oft nicht auf seinen Namen was wieder zu Konflikten führt weil er dadurch oft der letzte ist der was darf. Was mir zuhause auffällt ist dass er immer etwas zum kauen nuckeln braucht. Schnuller hat er ohne Probleme mit 3 hergegeben. Wie kann man ihm helfen und kann eine Ergotherapie sinnvoll sein. gruß lara
Hallo, das kauen/nuckeln klingt im Zusammenhang mit den Wutanfällen nach einer Regulationshilfe, d.h.ihr Kind nutzt orale Reize, um sich selbst in stressigen Situationen herunter zu fahren, was ja eigentlich schlau ist - es sollte also nicht verboten werden, man muss schauen, was da hilfreich sein kann. Es gibt z.B. sensorische "Kauketten" mit Anhängern dran und leicht lösbarem Band (keine Strangulationsgefahr), so hätte er jederzeit die Möglichkeit sich damit zu beruhigen. Für zu Hause umsetzbar wären da auch noch Kaugummi kauen (mit Xylit gegen Karies statt Zucker oder Süßstoffen, 2 Stück auf einmal, um mehr Kieferkraft beim Kauen aufzuwenden - durch das Kauen wirkt ein Druck auf Mund und Kiefergelenke, dieser wirkt auch regulierend), das kann als Strategie in stressigen Momenten angeboten werden, um einen Wutanfall vielleicht noch abfangen zu können - Alternativen wären z.B. kleine Eiswürfel lutschen, auf einer Süßholzstange kauen, an einem Naturkautschuk-Gummistück beißen, Veilchenwurzel aus der Drogerie-Babyabteilung, etc. Vielleicht kann ihrem Kind ein ruhiger Rückzugsraum in der Kita angeboten werden, wenn er zu sehr wütend wird, ohne dies als Bestrafung einzusetzen, hier könnte man ihm als Bilder ein paar Strategien von zu Hause aus mitgeben: was kann ich tun, wenn ich wütend bin, denn das Adrenalin muss ja abgebaut werden und es wichtig einem Kind zu erklären, wütend sein ist erlaubt-jemanden dabei verletzen jedoch nicht (das gilt auch für zu laut herumschreien, das kann man dann eben in einem Einzelraum umsetzen, um nicht die Ohren der anderen Kinder "zu verletzen"). Auch hier wirkt Druck/Zug auf den Körper regulierend, also alles mit Bewegung/Anstrengung für den Körper, denkbar wären Bilder von: hüpfen, Liegestützposition, Hände kräftig gegeneinander pressen, Arme kraftvoll gegen die Wand drücken, einen Antistressball kneten - aber das reicht dann nicht für einige Sekunden, sondern z.B.mit Hilfe einer 3 min.Sanduhr - das kann man zu Hause zusätzlich einüben (dafür viel Lob, Nähe, Aufmerksamkeit als Belohnung einsetzen bei der Anwendung der Strategien) und dann soll er das in der Kita in Absprache mit dem Erzieherteam in Wutmomenten selber umsetzen, dafür braucht es aber die Bilder als Erinnerungshilfe. Fragen/beobachten Sie: ist es eine Lautstärke, die ihn stresst, naher Körperkontakt, viele Reize, tritt es in der Kita immer in bestimmten Situationen auf, was könnte ihm in dieser Situation helfen, vielleicht hat er selber eine Idee dazu. Aus der Bibliothek gibt es altersgerechte Kinderbücher zum Thema "Wohin mit meiner Wut?", die unerstützend mit eingesetzt werden können. Ansonsten kann bei einer Ergotherapiepraxis mit Weiterbildung zum Thema Verhaltenstherapie, oppositionelles Verhalten, Intra Act Plus Konzept nach Jansen, zusätzlich Unterstützung geholt werden, damit er durch negatives Verhalten von anderen Kindern nicht sozial ausgegrenzt wird. Es besteht bei Verhaltensauffälligkeiten immer schnell ein Handlungsbedarf, damit hier rechtszeitig umgelernt werden und Ersatzstrategien bei Wut angewendet werden können. Zusätzlich würde ich die auditive Wahrnehmung und das Hören an sich abklären lassen, wenn er nicht auf seinen Namen reagiert und das evtl.Bestandteil von Konfliktsituationen ist, nicht auf Ansprache oder Kommunikationsangebote anderer zu reagieren. Alles Gute, Kristin Windisch
Die letzten 10 Beiträge
- Anforderungen Krippenkind
- 12 Monate, keine Gesten, keine Wörter
- Motorische Entwicklung meiner Tochter
- Wutanfanfälle
- Linkshänder, der mit rechts schreibt
- Feinmotorik
- Seltsame Stifthaltung
- Schlechte Feinmotorik, schlecht konzentrieren
- Kleinkind kann nicht mit beiden Beinen springen/kein Zweirad laufen
- Kind zittert vor Angst