Kekseeltern
Hallo Frau Windisch, heute hatte mein Sohn ( in 1 Monat ) 6 Jahre alt in der Grundschule den Termin zur Schulanmeldung. Dort wurde er von der Schulleitung mitgenommen und es wurden bei ihm Test durchgeführt. Die Schuluntersuchung beim Gesundheitsamt hatten wir schon und er hat das gut gemacht. Aufgefallen war nur die Stifthaltung und es wurde empfohlen das wir zuhause üben und uns ein paar Blätter zur Visoumotorik mitgegeben. Nun heute musste er ein Männchen zeichnen dies klappt aber nicht detailliert. Ebenso hat die Schulleiterin gesagt er wurde die Aufgaben nicht richtig verstehen und Stifhaltung bzw. Feinmotorik wäre nicht gut. Er hat es gehasst zu zeichnen und malen, seit 2-3 Monaten klappt es aber besser seitdem wir mit ach und Krach dran geblieben sind. Er kann auch alle Buchstaben schreiben. Schneiden fällt ihm aber sehr schwer. Mathematisch kann er bis fast 1000 und mehr zählen. Er kann auch leichte + und - Aufgaben lösen. ( Die Schulleitung hat auch gesagt hier wäre er sehr fit ). Sie empfehlt uns aber eine Ergotherapie aber ich frage nicht wieso sondern eher was könnte denn mein Sohn haben also welche Diagnose ? Wahrnehmungsstörung oder einfach generell irgendetwas anderes ? Soll ich denn auch zur Ergo? Was würde man dann mit ihm für Übungen durchführen ? Vielen Dank im Voraus liebe Grüße
Hallo, aufgrund der Schilderungen klingt eine Ergotherapie vor Einschulung auf jeden Fall sinnvoll, dort kann auch der Hintergrund für die erschwerte Feinmotorik und Stifthaltung abgeklärt werden (es werden die Körperspannung, die Finger- und Körperwahrnehmung, die Koordination und die allg.Motorik, sowie weitere Wahrnehmungsbereiche beurteilt - dies hilft dabei herauszufinden, was genau die Feinmotorik für ihr Kind erschwert und mit spielerischen Übungen vor Ort, häuslichen Übungen/Elternanleitung (wichtig für den Alltagstransfer!) und ggf.Hilfsmitteleinsatz (z.B.Stiftverdickungen/Griffhilfen) Erleichterungen für ihr Kind geschaffen, bevor er dann erst in der Schule über schmerzende Finger, Schreibunlust, etc.klagt. Je nach Ursache für die feinmotorischen Schwierigkeiten werden die ergotherapeutischen Übungen und Settings darauf angepasst, es sind also nicht nur visuomotorische Übungsblätter. Im allg.gehen Kinder sehr gern zur ergotherapeutischen Behandlung, da alle Therapieinhalte spielerisch motivierend und kindgerecht gestaltet sind, achten Sie auf Spezialisierung der Ergotherapeuten/innen auf Kinder/Pädiatrie durch Weiterbildungen (z.B.für den Bereich Graphomotorik im Falle ihres Kindes). Für die Graphomotorik hilfreich sind das Malen mit verschiedenen Materialien (also nicht nur Ausmalbilder): Kreide an Tafel oder Strassenkreide, mit "Geheim-Tinte-stiften" (man sieht das gemalte nur mit Taschenlampe) Wachsmalstifte, Pinsel, Fingerfarben, Malen in Rasierschaum mit dem Finger, in Sand, Arbeiten mit Knete (feinmotorische Koordination), Fenstermalfarbe, Badewannenstifte, alles mit wischen und schmieren als Schwungübung - motivierend ist auch immer, wenn man zusammen malt, z.B.auch zur Musik, je nach Rhythmus und Tempo unterschiedlich - ziel- und wertfrei, mit Spaß, Autorennstrecken auf großen Papierrollen zeichnen mit Kurven und danach das Auto abfahren lassen, etc. Ebenso wichtig ist die Wertschätzung sowohl von der Motivation zu malen, als auch vom Bild, z.B.durch Aufhängen, verschenken, etc. Alles Gute, Kristin Windisch