SuitcaseOfMemories
Hallo, Meine Tochter ist 4,5 Jahre alt und Linkshänderin. Dies fiel uns erst vor einem halben Jahr auf (evtl. haben wir auch vorher nicht wirklich darauf geachtet...) und sind etwas verwundert, da niemand in unserer Familie Linkshänder ist. Wir unterstützen sie natürlich darin. Nun fiel mir auf, dass für sie vieles spiegelverkehrt läuft: sie schaut in Büchern zuerst die rechte Seite an, malt Bilder von rechts nach links (wenn sie zB mehrere Menschen nebeneinander malt, fängt sie rechts an), sie schreibt das E mit den Strichen nach links, beim N fängt sie ebenfalls rechts oben mit dem Schreiben an...(sie übt gerade ihren Namen zu schreiben, daher diese Buchstaben. Natürlich forcieren wir es nicht, dass sie jetzt schon schreiben lernt). Ist das für Linkshänder normal? Wird sie damit in der Schule Probleme bekommen? Kann man sie da irgendwie unterstützen oder ist so etwas ein Fall für Ergotherapie? Und da es für uns so neu und unvertraut ist: auf was sollten wir sonst achten, um es ihr möglichst leicht zu machen?
Hallo, zunächst einmal geht das mehreren Kindern so, dass sie z.B.beim Name schreiben lernen in die falsche Richtung schreiben, das ist ein Lernprozess für Rechts- und Linkshänder. Linkshändigkeit hat zwar eine familiäre Häufung, es ist aber eben nicht sicher auszuschließen, wenn keiner bisher in der Familie als Linkshänder/in bekannt ist, dass da nicht evtl.doch auf rechts umgelernt wurde, z.B.in der Großelterngeneration oder selbst durch Abschauen durchs Umfeld/Nachahmung in der Elterngeneration. Ihr Kind hat auch bis zum Einschulungsalter Zeit eine Händigkeit festzulegen, falls es noch viel zwischen links/rechts wechselt. Generell sollte beachtet werden, dann alles mittig zu platzieren (Besteck, Tasse, Stifte, Bastelmaterial, usw.), um nicht schon dadurch eine Händigkeit zu beeinflussen (so gibt es Kinder die rechtsseitiges Material mit rechts nutzen, wenn es links steht, dann aber eher links einsetzen). Sowohl in Kita als auch zu Hause sollte ein freier Zugang zu Linkshänderschere (die zweifarbigen) und ggf.auch Linkshänderanspitzer gegeben sein. Im Hinblick auf die Schulzeit ist dann noch z.B.die Schreibtischunterlage/ Schreiblernunterlage bedeutsam, da dann das Papier zum besser schreiben in einem bestimmten Winkel aufliegt - wie auf der Schreibunterlage vorgezeichnet. Und natürlich die für Linkshänder gekennzeichneten Schreiblernstifte. Ich sende einen Link mit, damit Sie sich allg.zu Linkshändigkeit, zertifizierten Beratern, Hilfsmittel usw.belesen können - sollte ihr Kind weiterhin auch im 5.LJ Probleme mit den Buchstaben, Schreibrichtung, etc.haben, empfehle ich dann z.B.über eine Ergotherapieverordnung Beratung bei zertifizierten Linkshänderberatern einzuholen. https://lefthander-consulting.org/deutsch/beratung/berater-finden/ Auch auf Videoportalen des Internets finden Sie Beratungen und Demonstrationen zu Linkshänderhilfsmitteln, das betrifft dann aber meist erst die Vorschul-/Schulzeit. Für die Schreibrichtung z.B.beim Name malen (und später Leserichtung), beim Bücher anschauen gilt es immer wieder richtig vorzuzeigen/darauf hinzuweisen, bis das automatisiert ist. Alles Gute, Kristin Windisch