Mina0704
Hallo Frau Windisch, Mein Sohn 5 Jahre besucht seit 4 Monaten einen neuen Kindergarten und zeigt sich dort sozial auffällig. Er schmeißt Sand auf die Kinder und hat auch schon zerkautes Essen in den Teller von einem anderen Kind gespuckt. Im Morgenkreis schafft er es max. 15 min ruhig zu sitzen. Dann steht irgendwann auf. Außerdem setzt er sich während dem Frühstück unter den Tisch und ärgert andere. Sein Verhalten hat stark zugenommen. Des Weiteren kommt es im Spiel mit anderen häufig zu Konflikten. Er haut nicht, jedoch schubst er. Außerdem provoziert er den Ärger weiter und hört nicht auf.Wie kann man ihm weiterhelfen? Mit der Ergotherapie haben wir erst angefangen. Vielen Dank und viele Grüße
Hallo, wenn das beschriebene Verhalten im vorigen Kindergarten bisher gar nicht aufgetreten ist, kann man davon ausgehen, dass es entweder: 1. seine Art der Kontaktaufnahme zu neuen Kindern ist - dann wäre der Ansatz ihn darin zu unterstützen, z.B. Spieltreffen mit jeweils 1-2 einzelnen Kindern aus seiner Gruppe auszumachen und ihm somit den Sozialkontakt zu erleichtern oder (wenn er eigentlich schon gut eingebunden ist/Freunde hat) 2. etwas in dieser neuen Kita ein Stressfaktor für ihn ist, den es vorher nicht gab, z.B. Lautstärke, Gruppengröße - wenn die Kita vorher kleiner war, es weniger Kinder gab oder andere Faktoren dazukommen, z.B.gruppenübergreifendes Konzept, offene Arbeit im Vergleich zu vorher sehr strukturierter Arbeit, etc.... - bei Lärm als Stressfaktor kann man einen eigenen Lärmschutz anbieten, bei unruhigem Sitzen kann ein Luftkissen zum dynamischen Sitzen und ein Antistressball oder etwas Ähnliches zum kneten zur Eigenregulation/Unterstützung gegeben werden, was ihm das Sitzen/Konzentrieren erleichtert, aber das sollte dann vorher mit dem Erzieherteam abgesprochen werden und dem Kind klar erklärt werden, dass es nur zum drücken aber nicht zum spielen/werfen genutzt werden soll - 15 min.ruhig Sitzen bleiben können ist doch schonmal gut, wenn er es in der Zeit auch schafft zuzuhören und zu verarbeiten. Schwieriger ist da das Störverhalten, was auch im Gruppenkontext in der Ergotherapie mit erwähnt werden sollte, vielleicht kann da auch nochmal ein Blick auf Frustrationstoleranz, Selbstbewusstsein und Konfliktlösestrategien geworfen werden. Üben Sie mit ihrem Kind in ähnlichen Spiel-Konflikt-Situationen (bei Spieltreffen oder auf dem Spielplatz), wie er sich stattdessen verhalten kann (Kompromisse anbieten, Stop-Signale, sich Hilfe dazu holen) und greifen Sie dieses Thema z.B.als Gute Nacht Geschichte mit auf, in der Lösungen für ähnliche Problemsituationen stattfinden, vielleicht sind auch kindgerechte Bücher zum Thema Wut, Aggressionen hilfreich: was man tun kann, wenn man wütend ist (statt jemanden zu schubbsen). Alles Gute, Kristin Windisch
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