Frage: Selbstregulation und Konzentration

Sehr geehrte Frau Windisch, Meine Tochter (4,5J.) hat schon immer große Schwierigkeiten bei der Selbstregulation u auch bei der Konzentration. Das fällt zuhause auf u auch in der Kita. Sie war schon immer extrem zappelig, emotional, wechselt innerhalb von Sekunden ihre Tätigkeiten und Gefühle. Auch wenn sie eigentlich erschöpft und müde ist, findet sie überhaupt nicht zur Ruhe. Sie hat sehr viel Gelegenheit zur Bewegung und nimmt das auch wahr. Der Kita hat viele Bewegungsangebote u ein tolles Gelände, wo sie den ganzen Tag tobt. Zusätzlich gehen wir mit ihr zum Sport und sind wann immer möglich draußen. Gleichzeitig bekommt sie auch Ruheangebote (Leisezeit, Kuscheln, Hörspiel hören) doch auch da kommt sie nicht runter. Der Kita beobachtet dasselbe auch im Vergleich mit anderen Kindern und auch wir stellen fest, dass es den jüngeren Geschwistern deutlich besser gelingt, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, Pausen zu machen u etwas konzentrierter bei einer Aufgabe zu bleiben.  Haben Sie Tipps und Übungen für uns?  Herzlichen Dank,  Rosalie

von Rosalie88 am 09.02.2024, 09:14



Antwort auf: Selbstregulation und Konzentration

Hallo, viel für die Körperwahrnehmung machen: Massagegeschichten, Materialbäder (Murmeln dort raussuchen lassen), eincremen, abklopfen, Massagegeräte, etc. - je mehr Rückmeldung der Körper über sich selber hat, kann er sich besser selber regulieren. Wenn zusätzlich erschwerende Faktoren bei der Geburt dazukamen, wie Kaiserschnitt, Frühgeburt, Saugglockengeburt, dann kann man osteopatisch die Halswirbelsäule noch abklären lassen, ob dort Blockaden die Unruhe verstärken. Ansonsten Zucker möglichst reduzieren in der Ernährung (auch in Getränken beachten), wenig Medien - es klingt mit den vielen Bewegungsangeboten und auch Ruheangeboten schon ganz gut, wie sie das beeinflussen. Die letzte Stunde vor der Bettzeit nur noch leise Geräusche, keine Aufregung, gedimmtes Licht, Entspannungshörspiele, Lavendelraumspray. Bei Konzentration und sitzenden Tätigkeiten dynamisches Sitzen anbieten (Luftkissen, Keilkissen, Pezziball) oder am Boden liegend in Bauchlage, z.B.beim Malen oder Buch zuhören - über mehr Körperauflagefläche kann man sich besser regulieren und konzentrieren. Die Füße sollten nicht in der Luft baumeln im Sitz, sondern auf einer festen Auflagefläche gut aufliegen, um sich selbst besser zu spüren und zu regulieren. Sollte sich um das 5.LJ herum nichts gebessert haben, sprechen Sie die Kinderarztpraxis auf Ergotherapie (zum Erlernen von Konzentrations- und Regulationstechniken ) und/oder diagnostische Abklärung an. Alles Gute, Kristin Windisch

von Kristin Windisch am 11.02.2024