Beany1692
Hallo Frau Windisch, ich hatte vor wenigen Monaten hier schonmal eine Frage gestellt und mir kamen noch ein paar Gedanken auf. Mein Sohn (16,5 Monate) ist extrem aktiv und dabei irgendwie rastlos. Es wird aktuell immer schlimmer und jeder Tag ist eine Belastung für mich, weil ich ihn kaum beschäftigt bekomme. Er sitzt wirklich keine Sekunde still (außer zum Essen für kurze Zeit im Hochstuhl). Wir machen Physiotherapie (er läuft noch nicht frei, aber an einer Hand), die jetzt ausläuft und ich hatte Ergotherapie eingefordert bei der KiÄ weil er so unruhig ist. Wir hatten jetzt 2 Sitzungen, sie vermutet Probleme mit dem Gleichgewichtssinn und dass er sehr stark nach Reizen sucht Er ist der Inbegriff von Lebhaft, wirklich sobald er die Augen aufmacht nur in Bewegung und total schwer einzugrenzen. Ich frage mich, was wir als Eltern gutes tun können und ob man mit Ergotherapie (1x wöchentlich) wirklich dazu verhelfen kann, dass er Reize besser filtern kann bzw vorallem ob sein extremer Bewegungsdrang dadurch gebessert werden kann… Wir wissen auch nicht, wie wir ihn zur Ruhe bringen können, er wird ungern getragen und sitzt auch nie auf unserem Schoß Ich habe Angst, dass sich später ADHS ergibt. Ich bin gespannt auf ihre Tipps und bedanke mich.
Hallo nochmal, Das ist richtig, 1x/Woche Ergotherapie ist nicht oft, umso wichtiger ist hier die Elternberatung und -mitarbeit. Erfragen Sie in der Praxis, was Sie für den Alltag mit ihrem Kind umsetzen können. Natürlich muss die behandelnde Ergotherapeutin ihr Kind auch erstmal kennen lernen und beobachten, einen Befund erstellen und die Entwicklungsbereiche einschätzen, bevor sie Alltagstips geben kann. Beachten Sie bei der Ernährung so wenig Extrazucker wie möglich zu geben (steckt oft in Fertigprodukten, Fruchtjoghurts, auch bei Kindersnacks/Keksen usw.darauf achten und Wasser oder ungesüßter Tee statt Fruchtsäften), um darüber die Energie nicht noch zu pushen. Beobachten Sie, ob es Momente gibt, in denen es besser klappt, z.B.eher draussen als drinnen, bei Kontakt mit anderen Kindern oder allein, im Buggy oder nach auspowern, usw. Versuchen Sie abrubbeln/-drücken mit einem warmen (nicht heißem!) Körnerkissen für die Körperwahrnehmung und Entspannung und schauen, wie er darauf reagiert. Versuchen Sie für sich selbst kleine Pausen einzubauen, z.B.durch abwechseln mit zweitem Elternteil/Großeltern,etc. Alles Gute Kristin Windisch