Cynthiaaa
Mein Kind ist zwei Jahre und vier Monate alt und sprachlich sehr weit; kognitiv und feinmotorisch auch eher weit. Die Meilensteine in der grobmotorischen Entwicklung hat sie zwar alle innerhalb des normalen Rahmens erreicht, aber schon eher spät (wie gesagt, nicht so, dass es auffällig gewesen wäre). Bei den U-Untersuchungen war bisher immer alles super. Ich merke aber schon, dass sie im Vergleich zu sämtlichen Kindern in unserem Umfeld "hinterherhinkt" (mir geht es in keinster Weise um "Wettbewerb" oder so, so tickt auch unser Umfeld nicht - ich möchte einfach nichts verpassen, wo man hätte intervenieren sollen). Sie stolpert z.B. öfter über Dinge auf dem Boden oder läuft in einen Tisch oder eine Wand rein (schaut aber auch nicht wirklich wo sie hinläuft), und ich finde, sie fällt auch noch öfter hin als andere. Manchmal auch auf's Gesicht, weil sie dann nicht die Hände zu Hilfe nimmt (meistens fällt sie schon auf die Hände, aber wenn nicht, frage ich mich, ob dies in diesem Alter noch normal ist, dass sie es eben nicht immer tut). Beim Tretroller kann sie z.B. nicht mit dem Lenker steuern (sie steigt vor einer Kurve jedes mal ab, stellt den Tretroller in die neue Richtung und steigt wieder auf). Laufrad oder Dreirad fahren klappt gar nicht (nach sehr kurzer Zeit verliert sie auch gleich wieder das Interesse daran). Ist das "normal" oder sollten / können wir etwas tun, um sie (ohne Druck) zu fördern? Liebe Grüsse Cynthia PS: Wir haben ihre Augen zwar nie untersuchen lassen, aber ich denke, es kann nicht daran liegen, dass sie nicht gut sehen würde. Sie zeigt z.B. manchmal auf wirklich sehr kleine Flugzeuge am Himmel und beim Bücher anschauen erkennt sie auch alles sehr gut.
Hallo, die Reaktionsgeschwindigkeit ist in diesem Alter noch nicht sehr schnell, da kann es beim Stolpern/Hinfallen schon vorkommen, dass die Hände nicht schnell genug zur Stützreaktion eingestellt werden, um den Fall abzufangen, das bessert sich aber mit zunehmendem Alter. Das erklärt vielleicht auch, dass ihr Kind ab und an gegen Hindernisse läuft, womöglich war sie da mit etwas Tempo unterwegs und konnte nicht schnell genug die Richtung korrigieren oder abbremsen. Das Lenken des Tretrollers wird mit der Zeit noch dazukommen, kann aber unterstützend mit gezeigt/zusammen umgesetzt werden. Manche Kinder nutzen das Laufrad mit zunehmender Sicherheit auch erst mit 3 Jahren, immer mal wieder anbieten, vielleicht auch erstmal auf geraden Strecken, wenn das Lenken noch schwer fällt. Laufräder sind ein prima Gleichgewichtstrainer und gute Vorbereitung fürs spätere Radfahren. Hier aber vorausschauend auch mit beachten, dass die Reaktionsgeschwindigkeit von Kleinkindern noch nicht so schnell ist, sodass sie auf z.B.Schlaglöcher, Hindernisse bei Kurven, Stöcke auf dem Weg bei gutem Tempo, Fußgänger oder andere Verkehrsteilnehmer verlangsamt reagieren. Unterstützend kann die Körperwahrnehmung gefördert werden, denn wenn ich meinen Körper gut spüre und wahrnehme, kann ich diesen auch besser in einem Raum bewegen und abgrenzen, bevor der Körper gegen Wand/Tisch/Türrahmen stösst: mittels Massagegeschichten auf dem Körper, Abdrücken der Körperteile mit tiefem Druck, Abrollern mit Igelball oder Nudelholz, Umrandung des eigenen Körpers auf Papierrolle, Fingerfarben, Knete, Ton oder Modelliermasse (lufttrocknend) und jeder Menge Körperarbeit (toben, klettern, Kissenschlacht, Spielplatz), etc. Und wenn ihr Kind in Feinmotorik und Kognition so weit ist, dann darf auch ein Bereich (Grobmotorik) etwas verlangsamt sein. Solange die einzelnen Entwicklungsschritte trotzdem erreicht werden, scheint alles in Ordnung zu sein. Alles Gute Kristin Windisch