Frage im Expertenforum Ergotherapie bei Kindern an Kristin Windisch:

Ergotherapie/sensorische integration

Kristin Windisch

 Kristin Windisch
Staatlich anerkannte Ergotherapeutin
Zertifizierte Fachergotherapeutin für Pädiatrie GfpF

zur Vita

Frage: Ergotherapie/sensorische integration

Muschelnudel

Beitrag melden

Hallo :-)erstmal die Daten Sohn wird im November 3 Jahre alt. Diagnose Autismus (nicht zu meiner Überraschung) Lief Mit 8 Monaten an Möbeln, mit 11. Frei Verschlief die ersten Lebensmonate, war danach unruhig/Strebsam, wirkte wie getrieben auf der Suche nach Reizen/Fähigkeiten. Kind ist motorisch und kognitiv normal entwickelt. Spricht, weist eine Echolalie auf. Psychosozial im roten Bereich beim Entwicklungstest. Wir haben viel Spaß, wir haben viel Stress. Er schreit viel, ist oft unzufrieden. Wenn man ihn lobt irritiert ihn das, es ist ihm zu viel. Er liebt das drehen von Rädern, alles was vibriert, alles was man schrauben kann, Wasserhahn, Propeller, und Schließsysteme jeder Art. Was mir Sorge macht: Er neigt extrem zu Unfällen. Er hatte einen Schädelbruch! ! !- und 3 Gehirnerschütterungen. Er wirkt irgendwie verplant, sieht die Wand und rennt trotzdem dagegen. Auch greift er Sekundenlang in eine Kerze, ohne große Reaktion. Und wiederholt das dann auch noch! Wenn er gestresst ist spannt er seinen ganzen Körper an, Zittert und verzieht das Gesicht( schon als Baby, wir dachten es sind Anfälle) . Er geht fast ausschließlich auf Zehenspitzen. Er klettert überall hoch, ist umtriebig. Draußen ist er glücklich. Irgendwie wirkt es so, als bräuchte er ständig Reize um sich von sich selbst abzulenken, als wäre er mit sich selbst nicht im Reinen.(kaut Fingernägel, dreht sich im Kreis usw.) Die Reize der Umwelt scheinen oft zuviel. Auf auch freundliche Ansprache von Fremden reagiert er mit Geschrei. Wäre eine Ergotherapie/ sensorische integration etwas für ihn? Liebe Grüße :-)


Kristin Windisch

Kristin Windisch

Beitrag melden

Hallo, auf jeden Fall ist eine Ergotherapie zu empfehlen! Alltagsberatung, Strategien zur Stressreduktion, sensorische Integration - laut Beschreibung klingt es etwas nach propriozeptiv unterempfindlich (dass er sich die Reize sucht, um sich selbst gut zu spüren), Förderung der Körperwahrnehmung/Propriozeption, auf entsprechende Weiterbildungen der Therapeutin/des Therapeuten achten (S.I., Autismus-Weiterbildungen /erfahrung,TEACCH,..). Ebenso entscheidend ist aber, dass ihr Kind gut mit Therapeut/in klar kommt/die Chemie stimmt und kann ein paar Anläufe wert sein, wenn es nicht gleich beim ersten Versuch passt. Bei Stress-Situationen (wenn dann toleriert) und auch einfach in ruhigen Momenten propriozeptive Reize anbieten: tiefer Druck/ feste Massage (keine Streicheleien), mit einem Kissen beschweren und rauskämpfen lassen, Tauziehen, Hände kneten, sich gegenseitig mit den Händen versuchen wegzu schieben, Trampolin und Spielplatz, Sanddecken / Gewichtsmanschetten o.ä.ausprobieren zur Regulation. Tagesstrukturierung anwenden. Alles Gute Kristin Windisch


Muschelnudel

Beitrag melden

Nachtrag: Eine Autismus Therapie ist beantragt. Mein Sohn war als Baby viel im Krankenhaus weil die Ärzte dachten, er hätte Krampfanfälle. Er hat dort schon viel erlebt, auch Eingriffe unter Vollnarkose.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.