Frage im Expertenforum Ergotherapie bei Kindern an Kristin Windisch:

Anmerkung zur Frage zur Einschulung

Kristin Windisch

 Kristin Windisch
Staatlich anerkannte Ergotherapeutin
Zertifizierte Fachergotherapeutin für Pädiatrie GfpF

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Frage: Anmerkung zur Frage zur Einschulung

Lissje1980

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Anmerkung zu folgendem Sachverhalt: Unser Sohn wird Anfang Februar 6 Jahre alt. Daher muss er ja eigentlich eingeschult werden und er wird auch die Untersuchung bestehen. Er freut sich auch. Er bekommt das schon mit, dass er dann das einzigsten Kind ist, das nicht zur Schule geht. Er ist sehr sensibel. Wie sehen Sie das? Vielen Dank ------------------------------------------------------------- Sehr geehrte Frau Windisch, unser Sohn geht seit 2 Jahren auf meinen eigenen Wunsch hin zur Ergo. Kinderarzt hat uns leider kein Rezept ausgestellt, sondern der Hausarzt. Kinderarzt sah keine Notwendigkeit. Unser Sohn ist für sein Alter sehr klein und zierlich. Aufgrund von Kopfschmerzen vor 3 Jahren wurde im MRT eine verzögerte Myelinisierung festgestellt, die sich aber gebessert hat. Dadurch konnte er erst spät sprechen als andere (mit 3, aber direkt dann ganze Sätze, aber verschwommen), ist aber nun sprachlich altersgerecht entwickelt. Wir haben das Problem, dass er schon als Baby mit nur 6 Stunden Schlaf auskam und nie Mittagsschlaf machte. Motorisch ist er eher etwas unfit. Er konnte zwar mit 3 Jahren Fahrradfahren, aber er hat Probleme mit dem Einbandstand und mit dem Ballfangen. Laufen konnte er mit 12 Monaten. Kognitiv ist er sehr fit, fängt von sich aus an zu schreiben und will auch rechnen lernen. Er freut sich sehr auf die Schule. Die Logopädin sagte uns beim letzten Termin, dass wir ihn bloß nicht zurückstellen lassen sollen, da er auch fit ist und sehr wissbegierig ist und ein großes Detailwissen hat. Besonders gut ist seine Merkfähikeit. Er kann zum Beispiel 80 Dinoarten mit Nennung der Zeiten (Trias, Jura, Kreide) etc... Wir waren auch im sozialpädiatrischen Zentrum und es steht noch eine psychologische Untersuchung aus, mit IQ Test. Laut der Ergotherapeutin wird er da auch gut abschneiden. Allerdings sieht sie ihn nächstes Jahr noch nicht in der Schule. Er sei noch zu verspielt und könne sich keine 45 Minuten konzentrieren und sei sehr verträumt. Er muss dort verschiedene Schwungübungen machen und graphisches Zeichnen. Er bekommt nahezu immer die gleichen Aufgaben mit und hat darauf keine Lust mehr. Konzentrationsprobleme sieht die Logopädin kaum. Nur bei Dingen, die ihm gerade nicht so sehr gefallen, benötigt er mehr Motivation von außen. Vieles wird ihm schnell langweilig. In der Schule hat er da natürlich keine Wahl. Mit der Konzentration hat die Ergotherapeutin etwas recht. Beim Anziehen ist er leicht ablenkbar und benötigt viel Zeit. Der Arzt aus dem SPZ fand ihn normal entwickelt und war der Meinung, dass er überhaupt keine Ergo benötigt. Nun sind sich alle einig, dass er nächstes Jahr eingeschult werden kann, nur die Ergotherapeutin nicht. Er spielt halt oft mit Kuscheltieren und macht mit ihnen Rollenspiele. Ich finde das alles noch im Rahmen für ein 5 jähriges Kind. Sozial-emotional ist er allerdings ein Einzelgänger. Er ist sehr schüchtern und hat auch eine geringe Frustrationstoleranz, was sich darin zeigt, dass er oft anfängt zu weinen. Er ist auch sehr 'Mama-bezogen'. Nun wissen wir nicht, was wir tun sollen. In den Kindergarten ging er bis zur Vorschulgruppe nie gerne. Seit der Vorschulgruppe ist er wie ausgewechselt. Er geht gerne und ist dort sehr aktiv und spielt gerne mit den Kinder. Wie schätzen Sie die Situation ein? Ich weiß wirklich nicht, was wir tun sollen. Zudem geht er in eine andere Grundschule als seine Mitschüler, da die jetzige Schule vermutlich in 2 Jahren geschlossen werden soll. Es kann passieren, dass er in seiner Klasse kein Kind kennt. Wie sehen Sie das? Viele sagen, dass wäre für Kinder kein Problem. Vielen Dank und herzliche Grüße Anne S.


Kristin Windisch

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Hallo, letztlich wird man eine Entscheidung pro Einschulung in ihrem Fall erst beurteilen können, wenn ihr Kind in der Schulsituation ist und sich zeigt, ob er den Konzentrations- und graphomotorischen Anforderungen gewachsen ist. Aus der Ferne kann ich dazu leider keine weitere Einschätzung geben, die Fachleute vor Ort haben ja bereits Diagnostik, Berichte und Empfehlungen erstellt. Sie als Eltern kennen ihr Kind am besten und haben vermutlich schon eine Tendenz, ob er eingeschult werden kann. Alles Gute Kristin Windisch


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